Storage über VMware VVOLs in vSphere integrieren und mit Policies konfigurieren


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    Architektur von VMware Software-defined Storage mit vSAN und VVOLBei Virtual Volumes (VVOLs) sind die ver­füg­baren Storage-Policies viel­seitiger als in vSAN, dafür aber her­steller­abhängig. Daher muss man sie zuerst mit der Soft­ware des Anbieters auf der Storage-Seite definieren, bevor man sie im Regel-Editor von vSphere ein­binden kann.

    Die Kommunikation zwischen einem Storage-Array und ESXi/vCenter, also zwischen Data Plane und Control Plane, regelt der Storage-Provider (VASA-Provider). Dabei handelt es sich um eine Software, die vom Storage-Hersteller geliefert und einmalig im Web Client registriert werden muss.

    VASA-Provider registrieren

    Hierzu markiert man das vCenter-Objekt und navigiert dann im Reiter Konfigurieren zum Abschnitt Speicheranbieter. Mit dem grünen Plus-Symbol ergänzt man dann die per Default vorhandenen Provider für IOFILTER und ggf. für vSAN um einen VASA-Provider für ein Array mit VVOL-Unterstützung.

    Storage-Provider in vCenter hinzufügen

    Die weitere Konfiguration, also das Einrichten von Storage-Containern, Protokoll-Endpoints und Richtlinien ist hersteller­abhängig  und erschließt je nach Fähigkeiten des betref­fenden Arrays sehr weit­reichende Möglichkeiten.

    Container einrichten mit EMC UnityVSA

    Die folgenden Beispiele zeigen das Vorgehen anhand ausgewählter Hardware. So erfolgt bei EMCs UnityVSA-basierten VVOLs die Konfiguration im Unisphere-Web-Client von EMC. Im ersten Schritt muss man dazu einen neuen Storage-Pool einrichten.

    Die Funktion findet sich im Dashboard unter STORAGE im Bereich Pools. In der folgenden Abbildung haben wir drei Disk-Pools CapacityPool, DatabaseExtremePerformancePool und DatabaseLogsPerformancePool erstellt. Ihnen sind jeweils unterschiedliche virtuelle Disks mit  ggf. ebenfalls unter­schiedlichen Tiers zugeordnet.

    Disk-Pools anlegen in EMC Unisphere

    Auf dieser Basis lassen sich dann im Abschnitt VMware bei Datastores die Storage Container erstellen und mit den gewünschten Capability-Profiles verknüpfen, welche man im gleichnamigen Reiter einsehen kann.

    Storage-Pools mit Capability Profiles verbinden, welche die Fähigkeiten des Pools definieren.

    Hat man dann im Reiter Protocol Endpoints die benötigten Protokoll­endpunkte zum Beispiel für NAS ausgewählt (entsprechende NAS-Freigaben oder iSCSI-Targets werden bei EMC in den Menüs "STORAGE / File" und "STORAGE / Block" erstellt), dann lassen sich die gewünschten Speicher­richtlinien in vCenter erstellen.

    Neue Speicherrichtlinie definieren

    Ist der VASA-Provider für EMC korrekt registriert, dann sind in der Host-Konfiguration auch die Protokoll­endpunkte sichtbar und dem Erstellen einer neuen VVOL-Speicherrichtlinie steht nichts mehr im Wege.

    Im Schritt 2a des Regel-Assistenten erscheint dann im Listen­auswahlfeld Regeln basierend auf Datendiensten der vorher konfigurierte Eintrag, also beispielsweise EMC.Unity.VVOL.

    Neue Speicherrichtlinie für VVOL-Storage erstellen

    Im Auswahlmenü <Regel hinzufügen> gibt es dann die drei Kategorien Service Level, Usage Tag und Storage Properties. Wählt der Admin letzteren Eintrag, dann kann er Storage-Eigenschaften wie Drive-Type, FAST-Cache oder RAID-Type mit der Regel verknüpfen.

    Storage-Eigenschaften für die neue Speicherrichtlinie auswählen

    Was an dieser Stelle im Detail möglich ist, hängt von den Fähigkeiten des Gerätes und damit vom Hersteller ab. Hat man sich zum Beispiel im vorherigen Abschnitt für eine Regel vom Typ Service Level entschieden, kann man hier einen der vorher am Backend eingerichteten Service-Level-Tiers wählen.

    Service-Level für Speicherrichtlinie auswählen

    Der Workflow kann sich bei anderen Herstellern -  zumindest was das Backend betrifft - auch anders gestalten. Bei Dell EqualLogic Virtual Volume trifft der Storage-Admin die notwendigen Vorbereitungen ebenfalls mit der Software des Herstellers. Dazu zählt unter anderem das Einrichten von Storage-Pools.

    Dells EqualLogic Group Manager ist allerdings wie die Software bei HPE und anderen Anbietern eine Java-Anwendung. Das Einrichten der Storage Container für Virtual Volumes im Menü VMware geschieht analog zu dem für EMC beschriebenen Verfahren.

    Storage-Container für VVOL in EqualLogic Group Manager erstellen

    Zusätzlich registriert Dell jedoch durch das Einrichten des VASA-Providers automatisch ein Plugin namens Dell Virtual Storage Manager in vCenter, das dem Admin dort eine zentrale Sicht auf VVOL-spezifische Einstellungen direkt im Web-Client erlaubt.

    Management von VVOL-Einstellungen für EqualLogic über das Plugin für vCenter

    Die dann bei den Speicher-Profilen im Web-Client konfigurier­baren Eigenschaften hängen wieder von den Capability-Profiles des Dell-Storage ab und sind andere als bei EMC.

    Speicherregel definieren, welche die Umdehungszahl der Disks als Kriterium festlegt.

    Die Disk-Speed-Capability etwa erlaubt die Auswahl der Drehzahl, während man mit DiskType erzwingt, dass das jeweilige Objekt immer auf einen SATA-SSD kommt oder verschlüsselt ablegt werden muss.

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    Bild von Thomas Drilling

    Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selb­ständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.

    Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.

    Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zerti­fi­zierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grund­lagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.

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