Storage vMotion und Shared Nothing vMotion


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    Storage vMotion TeaserWährend das eigentliche vMotion virtuelle Maschinen im laufenden Betrieb unter­brechungs­frei von einem Server auf einen anderen migriert, verschiebt Storage vMotion nur den Speicher von VMs. Shared Nothing vMotion dagegen kombiniert eine normale VM-Migration mit dem Verschieben des Speichers.

    Mit vSphere Storage vMotion können Nutzer die Festplattendateien einer VM von einem Daten­speicher auf einen anderen migrieren. Da sich der Ausführungsort des Workloads bzw. der VM dabei nicht ändert, die VM also auf ihrem Host bleibt, wird hierfür das vMotion-Netzwerk nicht benötigt.

    Während es also bei vMotion im Wesentlichen darum geht

    • einen manuellen oder automatischen (via vSphere DRS im Cluster) Lastausgleich auszuführen,
    • einen Host für Wartungs­zwecke freizuräumen, ohne die betroffenen VMs zu stoppen,
    • oder eine spezifische VM gezielt in eine andere Ausführungs­umgebung zu verlagern,

    eignet sich vSphere Storage vMotion für ganz andere Aufgaben. Dazu gehören:

    • Verschieben virtueller Maschinen von einem Storage auf ein anderes, um das Speichergerät ohne VM-Ausfallszeiten zu warten oder neu zu konfigurieren
    • Ändern  des Typs der Festplatten­bereitstellung (Thin auf Thick oder umgekehrt).
    • Automatisches Anpassen der Dateinamen von virtuellen Maschinen im Zieldaten­speicher, so dass sie dem Inventar­namen der virtuellen Maschine entsprechen. Bei der Migration werden alle virtuellen Datenträger, Konfigurations-, Snapshot- und .nvram-Dateien umbenannt.
    • Verteilen virtueller Maschinen oder Festplatten auf ver­schiedene Speicher-Volumes, um die Kapazität auszugleichen oder die Leistung zu verbessern. Automatisch passiert dies beim Einrichten von Storage-DRS.

    Die Handhabung von Storage vMotion ist genauso einfach wie die von vMotion, und man startet es im gleichen Assistenten (unter Punkt 2). Als Ziel wählt man statt eines anderen Hosts lediglich einen anderen Daten­speicher.

    Einzige Einschränkung bei Storage vMotion: So genannte Independend Disks müssen sich im Persistent Mode befinden.

    Disk-Format und Speicherrichtlinie festlegen

    Um das Bereitstellungs­format anzupassen, wählt man das gewünschte Zielformat im Menü neben Select virtual disk format. Vorgabe ist Same format as source. Auch hier findet eine Kompatibilitäts­prüfung statt, die am unteren Ende des Dialogs angezeigt wird.

    Bei der Migration auf ein anderes Storage lässt sich gleich das Format eines virtuellen Laufwerks ändern.

    Zusätzlich hat man bei VM Storage Policies die Möglichkeit, die gewünschte Speicher­richtlinie festzulegen. Das ist vor allem für vSAN und VVOLs interessant. Auf diese Weise kann man zum Beispiel Fest­plattendateien auf einfache Weise verschlüsseln, sofern sich der Host im Ver­schlüsselungs­modus befindet.

    Der Assistent für Storage vMotion bietet auch die Auswahl einer Speicherrichtlinie an.

    Wählt man etwa eine vSAN-Speicher­richtlinie und verfügt über sehr viele Datastores, dann zeigt der Dialog automatisch die mit der Policy kompatiblen Datastores an und berechnet die belegte Größe gemäß der Speicherrichtlinie (hier RAID1).

    Vor der Migration einer VM auf ein anderes Storage prüft vSphere, ob der Speicher mit ihren Anforderungen kompatibel ist.

    Insgesamt empfiehlt es sich, Storage vMotion sorgfältig zu planen und sich dabei mit anderen Admini­stratoren abzustimmen bzw. solche Operationen nur außerhalb von Spitzenzeiten auszuführen.

    Shared Nothing vMotion

    Shared Nothing vMotion, das dritte vMotion-Feature im Bund, erlaubt es, laufende virtuelle Maschinen gleich­zeitig auf andere Computing-Ressourcen und den Speicher zu migrieren. Anders als bei Storage vMotion, das einen Einzel-Host benötigt, um auf Quell- und Zieldaten­speicher zugreifen zu können, lassen sich VMs hierbei auch über Daten­zugriffs­grenzen hinweg migrieren.

    Haupt­argument für das Feature ist aber, dass vMotion dann keinen gemeinsam genutztem Speicher (Shared Storage) benötigt. Es richtet sich also primär an kleine Unter­nehmen, die nicht über Shared Storage verfügen, aber trotzdem laufende virtuelle Maschinen verschieben möchten.

    Ferner ist das Feature nützlich für Cross-Cluster-Migrationen, wenn die Maschinen im Ziel-Cluster keinen Zugriff auf den Speicher des Quell-Clusters haben. Aktive Prozesse in den virtuellen Maschinen laufen auch während einer Shared Nothing vMotion weiter.

    Die Handhabung ist wieder genauso einfach wie bei den anderen vMotion-Varianten. Beim Typ im Migrations­assistenten entscheidet man sich jetzt für den dritten Eintrag.

    Shared Nothing vMotion kombiniert ein herkömmliches vMotion mit einem Storage vMotion.

    Da hierbei einfach nur hintereinander ein vMotion und ein Storage-vMotion-Vorgang ausgeführt werden (oder umgekehrt), wählt man sowohl einen Ziel-Host als auch einen Ziel­datenspeicher.

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    Bild von Thomas Drilling

    Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selb­ständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.

    Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.

    Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zerti­fi­zierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grund­lagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.

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