Tags: vCenter, Migration
Nachdem der Installer die Voraussetzungen geprüft hat, übernimmt die zweite Phase des vCenter-Upgrades die Datenbankinhalte samt Konfigurationsdaten aus der Quell-VM. Nach dem erfolgreichen Transfer schaltet er die Quell-VM ab. Anschließend stehen für den Admin noch einige Nacharbeiten am neuen vCenter an.
Der grafische Installer startet nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Phase automatisch die zweite. Sollte die Sitzung allerdings wegen eines Timeouts zwischen Schritt 1 und Schritt 2 ablaufen, dann kann man sich im Browser auf die URL der späteren Management-UI unter https://<FQDN-des-vCenter>:5480 verbinden. Dort klickt man auf Einrichten (bzw. Setup) um das Upgrade wieder in Gang zu bringen.
Prüfung der Umgebung
Der Phase 2 beginnt zunächst mit einem "Pre-Upgrade"-Check. Dieser muss in jedem Fall zu einem positiven Ergebnis führen, um das Upgrade fortsetzen zu können.
Einige (gelbe) Warnungen werden dabei in den allermeisten Fällen nicht zu verhindern sein, wie in der obigen Abbildung zu erkennen ist. Die erste davon deutet lediglich darauf hin, dass der Ziel-Host Bestandteil eines DRS-Clusters ist. Dieser darf sich keinesfalls im vollautomatischen Modus befinden.
Die zweite Warnung weist darauf hin, dass Extensions im bisherigen vCenter registriert sind, in diesem Fall das vrops-Plugin des Operations Manager, welches nicht aktualisiert werden kann.
Die Warnung verhindert die erfolgreiche Aktualisierung also nicht, erinnert uns aber daran, dass nach Abschluss des Upgrades noch einige Maßnahmen erforderlich sind. Nach einem Klick auf Close setzt der Assistent die Aktualisierung fort und fragt, welche Daten der Quell-Instanz übernommen werden sollen.
Auswahl der Daten für die Übernahme
Wir haben die Wahl zwischen der Konfiguration und dem Inventar alleine, oder zusätzlich den aktuellen Tasks und Events sowie ergänzend dazu noch die Performance-Metriken. Je größer der Umfang, desto länger dauert natürlich das Upgrade. In unserem Beispiel berechnet der Installer für den Minimalumfang 1:26 Stunden.
Schritt 3 weist außerdem darauf hin, dass die Default-Partition (/) des Quell-Systems mit 3.5 GB nicht mehr genügend Platz für das Zwischenspeichern der Transferdaten hat. Statt uns aber die Mühe zu machen, diese umständlich zu vergrößern, kann man auch einfach einen anderen lokalen Speicherpfad angeben.
Bekanntlich verwendet die Appliance in Version 7 bis zu 16 einzelne (virtuelle) Harddisks, die für die unterschiedlichen Dienste an verschiedenen Mount-Punkten des Photon-Systems eingehängt sind.
Der Dialog bietet im Eingabefeld Export directory eine einfache Möglichkeit, einen alternativen Speicherpfad zu wählen. Ich habe mich für /storage/updatemgr entschieden und konnte das Upgrade somit leicht fortsetzen.
Nach Bestätigung der Teilnahme am Customer Experience Inprovment Programm (CEIP) in Schritt 4, die unter anderem Voraussetzung für VMware Skyline Health ist, zeigt Schritt 5 noch mal eine Zusammenfassung der von uns eingegebenen Konfigurationsdaten.
Ein Klick auf Finish leitet dann die Übernahme der Konfiguration auf die in Stage 1 erstellte Ziel-VM ein und schaltet die Quell-VM nach erfolgreichem Abschluss aus.
Nun startet die eigentliche Übertragung der Daten. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Vorgangs weist der Assistent noch einmal darauf hin, dass vSphere 7 TLS 1.0 und 1.1 nicht mehr unterstützt und dass Auto-Deploy-User ihre DHCP- und TFTP-Einstellungen aktualisieren müssen.
Post-Upgrade
Nachdem man sich am vSphere Client angemeldet hat (der Flex-Web-Client wird nicht mehr unterstützt und auch nicht mehr mitgeliefert), sind noch einige Nacharbeiten erforderlich. Diese hängen von der spezifischen Situation des Nutzers ab und können hier nicht vollständig besprochen werden.
So muss, wie oben schon erwähnt, wahrscheinlich die eine oder andere Extension, vor allem von Drittanbieter-Lösungen, neu im vCenter registriert werden. In unserem Fall betraf dies trotz der oben erwähnten Warnung zwar nicht den Operations Manager, wohl aber das Runecast-Plugin.
Ebenfalls einen Blick werfen sollte man auf die SSO-Konfiguration im Menü Administration. Ein zuvor erfolgter Active-Directory-Beitritt mit Hilfe des vCenter-Maschinen-Kontos wird zwar bei der Aktualisierung übernommen, allerdings sollte man beim Umstieg auf vCenter 7 die Unterstützung für ADFS nutzen.
Hierzu klickt man in den SSO-Einstellungen rechts oben auf den Link CHANGE IDENTITY PROVIDER und wählt dann Microsoft ADFS. Dazu muss man natürlich vorher auf einem Domain-Controller die ADFS-Dienste installieren und eine passende ADFS-Gruppe anlegen.
Was erwartungsgemäß ebenfalls nicht übernommen wird, sind eventuell zuvor konfigurierte Datei-basierte Backups an der vCSA-Konsole, wie folgende Abbildung zeigt. Etwaige Backup-Pläne muss man also neu einrichten.
In unserem Beispiel-Szenario waren die zwei vCenter bereits vor dem Upgrade über den Embedded Linked Mode verknüpft. Nachdem wir die Upgrade-Prozedur auch für das zweite vCSA wiederholt haben, waren die beiden Ziel-Systeme wieder verknüpft, wie im Inventar ein Klick auf den Tab Linked vCenter Server Systems zeigt.
Der vSphere Client weist nach der Aktualisierung des ersten vCSA sogar darauf hin, dass man den verknüpften Modus momentan im Mixed-Mode betreibt und empfiehlt, auch das zweite System auf Version 7 zu bringen.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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