Upgrade auf vCenter 7: Einstellungen aus dem alten vCSA übernehmen


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    Erfolgreiche Datenübernahme beim Upgrade auf vCenter 7Nachdem der Installer die Voraus­setzungen geprüft hat, übernimmt die zweite Phase des vCenter-Upgrades die Daten­bank­inhalte samt Konfi­gurations­daten aus der Quell-VM. Nach dem erfolgreichen Transfer schaltet er die Quell-VM ab. Anschließend stehen für den Admin noch einige Nacharbeiten am neuen vCenter an.

    Der grafische Installer startet nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Phase auto­matisch die zweite. Sollte die Sitzung allerdings wegen eines Timeouts zwischen Schritt 1 und Schritt 2 ablaufen, dann kann man sich im Browser auf die URL der späteren Management-UI unter https://<FQDN-des-vCenter>:5480 verbinden. Dort klickt man auf Einrichten (bzw. Setup) um das Upgrade wieder in Gang zu bringen.

    Prüfung der Umgebung

    Der Phase 2 beginnt zunächst mit einem "Pre-Upgrade"-Check. Dieser muss in jedem Fall zu einem positiven Ergebnis führen, um das Upgrade fortsetzen zu können.

    Ein erfolgreicher Pre-Upgrade Check ist die Bedingung für die nächste Phase. Warnungen blockieren diese aber nicht.

    Einige (gelbe) Warnungen werden dabei in den allermeisten Fällen nicht zu verhindern sein, wie in der obigen Abbildung zu erkennen ist. Die erste davon deutet lediglich darauf hin, dass der Ziel-Host Bestandteil eines DRS-Clusters ist. Dieser darf sich keinesfalls im vollauto­matischen Modus befinden.

    Die zweite Warnung weist darauf hin, dass Extensions im bisherigen vCenter registriert sind, in diesem Fall das vrops-Plugin des Operations Manager, welches nicht aktualisiert werden kann.

    Die Warnung verhindert die erfolgreiche Aktualisierung also nicht, erinnert uns aber daran, dass nach Abschluss des Upgrades noch einige Maßnahmen erforderlich sind. Nach einem Klick auf Close setzt der Assistent die Aktualisierung fort und fragt, welche Daten der Quell-Instanz übernommen werden sollen.

    Auswahl der Daten für die Übernahme

    Wir haben die Wahl zwischen der Konfiguration und dem Inventar alleine, oder zusätzlich den aktuellen Tasks und Events sowie ergänzend dazu noch die Performance-Metriken. Je größer der Umfang, desto länger dauert natürlich das Upgrade. In unserem Beispiel berechnet der Installer für den Minimalumfang 1:26 Stunden.

    Auswahl der Daten, die vom bestehenden vCSA übernommen werden sollen

    Schritt 3 weist außerdem darauf hin, dass die Default-Partition (/) des Quell-Systems mit 3.5 GB nicht mehr genügend Platz für das Zwischen­speichern der Transferdaten hat. Statt uns aber die Mühe zu machen, diese umständlich zu vergrößern, kann man auch einfach einen anderen lokalen Speicherpfad angeben.

    Bekanntlich verwendet die Appliance in Version 7 bis zu 16 einzelne (virtuelle) Harddisks, die für die unterschiedlichen Dienste an verschiedenen Mount-Punkten des Photon-Systems eingehängt sind.

    Der Dialog bietet im Eingabefeld Export directory eine einfache Möglichkeit, einen alternativen Speicherpfad zu wählen. Ich habe mich für /storage/updatemgr entschieden und konnte das Upgrade somit leicht fortsetzen.

    Nach Bestätigung der Teilnahme am Customer Experience Inprovment Programm (CEIP) in Schritt 4, die unter anderem Voraussetzung für VMware Skyline Health ist, zeigt Schritt 5 noch mal eine Zusammen­fassung der von uns eingegebenen Konfigurations­daten.

    Der Assistent zeigt vor dem Start der Datenübernahme einige Systemdaten und alle bisher gewählten Optionen und an.

    Ein Klick auf Finish leitet dann die Übernahme der Konfiguration auf die in Stage 1 erstellte Ziel-VM ein und schaltet die Quell-VM nach erfolgreichem Abschluss aus.

    Nun startet die eigentliche Übertragung der Daten. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Vorgangs weist der Assistent noch einmal darauf hin, dass vSphere 7 TLS 1.0 und 1.1 nicht mehr unterstützt und dass Auto-Deploy-User ihre DHCP- und TFTP-Einstellungen aktualisieren müssen.

    Transfer der Daten vom alten zum neuen vCenter

    Post-Upgrade

    Nachdem man sich am vSphere Client angemeldet hat (der Flex-Web-Client wird nicht mehr unterstützt und auch nicht mehr mitgeliefert), sind noch einige Nacharbeiten erforderlich. Diese hängen von der spezifischen Situation des Nutzers ab und können hier nicht vollständig besprochen werden.

    So muss, wie oben schon erwähnt, wahrscheinlich die eine oder andere Extension, vor allem von Drittanbieter-Lösungen, neu im vCenter registriert werden. In unserem Fall betraf dies trotz der oben erwähnten Warnung zwar nicht den Operations Manager, wohl aber das Runecast-Plugin.

    vCenter-Erweiterungen von Drittanbietern müssen nach dem Upgrade unter Umständen neu registriert werden.

    Ebenfalls einen Blick werfen sollte man auf die SSO-Konfiguration im Menü Administration. Ein zuvor erfolgter Active-Directory-Beitritt mit Hilfe des vCenter-Maschinen-Kontos wird zwar bei der Aktualisierung übernommen, allerdings sollte man beim Umstieg auf vCenter 7 die Unterstützung für ADFS nutzen.

    Hierzu klickt man in den SSO-Einstellungen rechts oben auf den Link CHANGE IDENTITY PROVIDER und wählt dann Microsoft ADFS. Dazu muss man natürlich vorher auf einem Domain-Controller die ADFS-Dienste installieren und eine passende ADFS-Gruppe anlegen.

    ADFS als Identity Provider konfigurieren

    Was erwartungs­gemäß ebenfalls nicht übernommen wird, sind eventuell zuvor konfigurierte Datei-basierte Backups an der vCSA-Konsole, wie folgende Abbildung zeigt. Etwaige Backup-Pläne muss man also neu einrichten.

    Backup-Pläne für das Appliance werden nicht übernommen.

    In unserem Beispiel-Szenario waren die zwei vCenter bereits vor dem Upgrade über den Embedded Linked Mode verknüpft. Nachdem wir die Upgrade-Prozedur auch für das zweite vCSA wiederholt haben, waren die beiden Ziel-Systeme wieder verknüpft, wie im Inventar ein Klick auf den Tab Linked vCenter Server Systems zeigt.

    Die Verknüpfung der beiden vCenter-Systeme bleibt nach dem Upgrade bestehen.

    Der vSphere Client weist nach der Aktualisierung des ersten vCSA sogar darauf hin, dass man den verknüpften Modus momentan im Mixed-Mode betreibt und empfiehlt, auch das zweite System auf Version 7 zu bringen.

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    Bild von Thomas Drilling
    Thomas Drilling arbeitet seit mehr als 20 Jahren selb­ständig als Redakteur und Autor für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs. Thomas ist zudem Buch­autor und IT-Consultant. Seit 5 Jahren ist Thomas neben seiner journa­listischen Tätig­keit haupt­beruflicher, selb­ständiger IT-Trainer für VMware und Microsoft.

    Seine Themen­schwer­punkte sind Virtua­lisierung und Cloud Com­puting, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zerti­fi­zierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas ist außerdem zertifi­zierter AWS Solu­tions Archi­tect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Admini­strator.

    Thomas führt aktuell jeden zwei­ten Mon­tag einen 4-tägigen Grund­lagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Infor­mationen und Anmel­dung über sein AWS-Blog.

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