vCenter Server Appliance 6.5 hochverfügbar konfigurieren


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    vCenter High AvailabilityDas Linux-basierte vCenter Server Appliance (vCSA) erhielt in der Version 6.5 einige exklu­sive Features, die der Windows-Version vorent­halten bleiben. Dazu gehört beson­ders vCenter High Availability, das einen hoch­ver­füg­baren Betrieb der Management-Umge­bung erlaubt. Fol­gende Anleitung zeigt, wie man diese ein­richtet.

    Die Stelle einer Hochver­fügbar­keits­lösung für das vCenter, der wichtigsten Infra­struktur­komponente einer vSphere-Umgebung, ist bekanntlich vakant, seit VMware seine wenig erfolgreiche Lösung vCenter Heartbeat mit Version 5.5 beerdigt hat.

    Optionen für Verfügbarkeit von vCenter 6

    In vSphere 6.0 konnten Sie vCenter, sofern es virtualisiert war, nur über das gewöhnliche HA-Feature von ESXi absichern, das allerdings selbst zumindest teilweise ein funktionierendes vCenter voraussetzt.

    Entgegen seines Namens sorgt das HA-Feature von ESXi keineswegs für Fehlertoleranz. Es kann lediglich die von einem Ausfall eines ESXi-Servers betroffenen VMs auf einem anderen Host des Clusters neu starten, was stets mit einer gewissen Downtime verbunden ist.

    In kritischen Umgebungen empfahl VMware zudem, die vCenter-Datenbank hochverfügbar zu machen, etwa mittels SQL Server AlwaysOn Failover Cluster Instances, und auch das Infrastruktur- und Identity Management fehlertolerant zu gestalten.

    vCenter 6.5 Hochverfügbarkeit

    Mit vCSA 6.5 gelingt das Einrichten eine hochver­fügbaren vCenters einfacher, denn das neue vCenter Availability-Feature unterstützt nun eine echte Active/Passive-Failover-Cluster-Konfiguration mit eigenem Witness-Knoten (auch Zeugen-Knoten genannt).

    Architektur einer hochverfügbaren Konfiguration von vCSA mit einem aktiven, passiven und Zeugen-Knoten.

    VMware garantiert für die vCSA-eigene HA-Lösung ein Recovery Time Objective (RTO) von ca. 5 Minuten. Außerdem wird die Funktion nicht nur beim Ausfall der kompletten VM aktiv, sondern greift bereits, wenn einzelne Dienste versagen.

    Jeder vCenter HA-Cluster besteht aus drei vCSA-Instanzen, wobei die erste (aktive) beim Einrichten von vCenter-HA zweimal geklont wird, nämlich als passiver Knoten und als Zeugenknoten.

    Wenn Sie zudem jede der drei VMs auf einem anderen ESXi-Host bereitstellen, dann schützt Sie das zusätzlich gegen Hardware-Ausfälle. Noch höher wird der Schutz, wenn Sie die drei ESXi-Hosts zu einem DRS-Cluster zusammen­fassen.

    Eigenes Netzwerk für Replikation

    Nach Abschluss der vCenter HA-Konfiguration besitzt zunächst nur der aktive Knoten eine aktive Verwaltungs­schnittstelle über seine "öffentliche" IP. Die drei  Knoten kommunizieren dagegen untereinander über ein dediziertes Netzwerk, das VMware vCenter HA-Netzwerk nennt und welches im Verlauf der HA- Konfiguration eingerichtet wird.

    Der aktive und der passive Knoten replizieren kontinuierlich ihre Daten über dieses Netzwerk. Der Zeugen-Knoten gewährleistet wie bei einem Windows-Failover-Cluster die Datenintegrität, wenn der Cluster-Interconnect (HA-Netzwerk) unterbrochen wird. Daher setzt diese Konfiguration zur ordnungs­gemäßen Funktion zwingend drei Knoten voraus.

    vCenter HA einrichten

    Zuerst navigieren Sie im Web-Client bei markiertem vCenter-Objekt zum Eintrag Konfigurieren => vCenter HA. Klicken Sie dann auf die Schaltfläche Konfigurieren. Hier können Sie sich zwischen den beiden Optionen Einfach und Erweitert entscheiden. Die Advanced-Methode bietet mehr Kontrolle über den Konfigurations­prozess.

    Die Option Einfach automatisiert die meisten Schritte bei der Einrichtung von vCenter HA.

    Ich wähle hier die Variante Einfach, welche die HA-Konfiguration weitgehend automatisiert. Sie setzt allerdings voraus, dass das abzusichernde vCenter-Appliance selbst im Inventory enthalten ist, und fügt automatisch die zusätzlich benötigten vNICs zu vCSA hinzu.

    IP für aktiven Knoten festlegen

    Im nächsten Schritt geben Sie die IP-Adresse für den aktiven Knoten und im folgenden Dialog für die Passiv- und den Witness-Knoten ein.

    IP-Adressen für den Standby- und Zeugen-Knoten des HA-Clusters eingeben

    Hierbei muss es sich nicht um das gleiche Subnetz oder Layer2-Netzwerk handeln, solange die Adressen dazwischen routbar sind.

    Detailansicht für alle Knoten des HA-Clusters

    Im Schritt 4, der Deployment-Konfiguration, zeigt Ihnen der Assistent schließlich die High-Level-Details für jeden Knoten (Aktiv, Passiv und Witness). Die Kompatibilitäts­warnungen weisen lediglich darauf hin, dass wir in unserem Beispiel alle drei Knoten im gleichen Datastore speichern.

    Mit einem letzten Klick auf Next zeigt der Assistent dann noch einmal eine Zusammen­fassung an,  bevor er die Konfiguration mit Beenden erstellt.

    Unter kürzlich bearbeitete Aufgaben kann man das Klonen der VM verfolgen.

    Sie können unter Kürzlich bearbeitete Aufgaben verfolgen, wie die einzelnen Nodes erzeugt werden.

    Nach dem Deployment überzeugen Sie sich unter Administration im Menü System Configuation => Nodes, dass alle drei Knoten den Status Up haben und der automatische Failover-Schutz damit aktiviert ist.

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    Bild von Thomas Drilling

    Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selb­ständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.

    Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.

    Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zerti­fi­zierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grund­lagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.

    Das aktuelle Trainingsprogramm findet sich unter Azure-Trainings. Weitere Infor­mationen und Anmel­dung über sein Azure-Blog.

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