Tags: Desktop-Virtualisierung, Amazon Web Services, Active Directory
Dieser Beitrag erläutert das Einrichten eines WorkSpaces ohne Berücksichtigung von WorkSpaces Application Manager (WAM), Marketplace und WorkDocs. Dazu gehören die Anbindung an einer Benutzerverzeichnis, die Auswahl eines Bundles, seine die Zuweisung zu Benutzern sowie die Wahl eines Abrechnungsmodells.
Wie die folgende Abbildung zeigt, greifen Nutzer mit ihrem Endgerät gesichert (SSL) auf ihre WorkSpaces zu. Via Internet übertragen werden also entlang des roten Pfades nur der SSL-Authentifizierungsdaten (Benutzername und Passwort) und die zurückgeschickten Pixel-Informationen plus Mausbewegungen und Ton, also reine PCoIP-Streaming-Daten.
Alle kritischen Transfers hingegen erfolgen nur zwischen dem eigenen Rechenzentrum und der VPC via DirectConncet (Hybrid-Modell), es sei denn der Nutzer ist bereits mitsamt AD und der gesamten Infrastruktur in der Cloud. Dann entfällt auch diese Kommunikation.
Assistent für WorkSpaces starten
Nun kann man im Menü WorkSpaces mit einem Klick auf Launch WorkSpace einen 5-stufigen Assistenten für das eigentliche Einrichten eines WorkSpaces starten. Dabei verweisen wir im ersten Schritt bei Select a Directory auf ein bestehendes Active Directory, das entweder in der Amazon-Cloud oder im Rechenzentrum des Kunden läuft.
Im nächsten Dialog Identify Users geht es dann um die eigentlichen WorkSpaces-User. Diese müssen über kein AWS-Konto verfügen.
Da wir in unserem Beispiel mit einem neuen Verzeichnis auf AWS starten, können wir keinen AD-User von dort wählen, sondern legen einen neuen an, der dann automatisch dem Active Directory hinzugefügt wird.
Unter Step 3: Select Bundle geht es dann um die Ausstattung des WorkSpaces mit virtueller Hardware und dem Betriebssystem. Für den Free Tier geeignet sind nur Standard Amazon Linux, Standard Windows 7 und Standard Windows 10.
Das Bundle basiert dabei auf einer Hardware mit 2 vCPUs, 4GB RAM, einen Root-Volume von 80GB und einem User-Volume von 50 GB.
Hinweis: Die Pulldown-Menüs All bundles, All hardware und All software kann man als Filter verwenden. Mit Hilfe von All Software ist es etwa möglich, schnell und effizient nach Bundles mit Plus-Paket zu suchen, darunter jenes mit Windows 10 und Office 2016. Dieses wäre dann aber nicht im Free-Tier enthalten.
Im unteren Bereich des Dialoges Assign WorkSpace Bundles wird das gewählte Paket schließlich dem gewünschten Benutzer zugeordnet. Hier ist es auch möglich, die Speichergröße für Root-Volume und User-Volume anzupassen. Das kann der Benutzer später auch selbst erledigen, sofern ihm die Berechtigung dafür erteilt wurde.
Nachdem wir hier einen WorkSpace für einen ersten (neuen) User in einem frisch eingerichteten Directory anlegen, sollte man erwähnen, dass man auch im Nachhinein verschiedenen Nutzern unterschiedliche Bundles mit einer maßgeschneiderten Speichergrößen zuordnen kann.
Unter Step 4: Workspaces Configuration kann nun festgelegt werden, ob der Desktop im AlwaysOn-Modus bei monatlicher oder im Auto Stop-Modus mit stundenweiser Abrechnung genutzt wird. Nur Letzteres kommt für den Free Tier in Frage. Auch die optionale Verschlüsselung für Root- und/oder User-Volume kann hier erfolgen, ebenso wie das Tagging von Ressourcen.
Nach einem Blick auf die Review-Seite in Schritt 5 wird der Workspace mit einem Klick auf Launch WorkSpaces erstellt. Bei der gewählten Volume-Verschlüsselung dauert das zwischen 20 und 40 Minuten.
Der Assistent wechselt daraufhin in die WorkSpaces-Ansicht des Dashboards.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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