Tags: vSphere, Azure, Migration, Synchronisierung
Wurde die Azure Replication Appliance unter VMware bereitgestellt und ein erster Discover-Prozess durchgeführt, können erkannte VMs zuerst zu Azure repliziert und anschließend dorthin migriert werden. Vor dem endgültigen Umzug in die Cloud sieht der Azure-Service eine Testmigration von VMs vor.
Vor der Auswahl der virtuellen Computer, die migriert werden sollen, ist es sinnvoll, die Zielumgebung in Azure anzulegen. Handelt es sich bei der Quell-VM um eine einzelne Maschine ohne Abhängigkeiten und Verfügbarkeitsanforderungen, genügt es, in Azure ein virtuelles Netzwerk zu erzeugen.
Um die eigentliche Migration vorher testen zu können, empfehle ich das Erstellen zweier virtueller Netzwerke in der gleichen Ressourcen-Gruppe. Wir nennen sie hier azmigratedemo-test-vnet und azmigrate-demo-vnet.
Dabei verwenden wir jeweils die gleichen IP-Adressebereiche 10.4.0.0/16 für das VNet selbst und 10.4.0.0/24 für je ein mindestens zwingend benötigtes Subnet. Dieses nennen wie in beiden Fällen „subnet0“.
Wizard für Replikation starten
Im ersten Schritt führt man im Dienst Azure Migrate unter Migrationstools im Abschnitt Azure Migrate: Server Migration den Befehl Replizieren aus. Alternativ kann man im Hauptmenü von Azure Migrate unter Verwalten auf Ermittelte Systeme und dann dort auf Replizieren klicken.
Nun muss man unter dem Tab Quelleinstellungen erneut die Frage Sind Ihre Computer virtualisiert? mit dem Eintrag Ja, mit vSphere beantworten und dann die zu verwendende Appliance auswählen.
Im nächsten Abschnitt Virtuelle Computer hat man dann bei Migrationseinstellungen aus einer Bewertung importieren die Möglichkeit, direkt auf die Ergebnisse einer bereits erfolgten Bewertung aufzusetzen, indem man sie und dann die betreffende VM auswählt.
Weiter geht es dann mit den Zieleinstellungen. Hier legt man das zu verwendende Azure-Abonnement, die Region, die Ressourcen-Gruppe und das eben erstellte virtuelle Netzwerk fest.
Interessant ist hier unter anderem der Schalter Replikation automatisch reparieren. Ist die Funktion aktiviert, setzt Azure die Änderungsnachverfolgung bei einer Unterbrechung zurück und versucht so, die Replikation zu reparieren.
Unter dem Tab Compute schließlich widmet man sich der Konfiguration der Ziel-Azure-VM. Die eingetragene Azure-VM-Größe basiert unter Umständen auf dem Ergebnis des vorhergehenden Assessments, kann aber an dieser Stelle angepasst werden.
Im Abschnitt Datenträger ordnet man jedem der Datenträger der Quell-VM einen Datenträgertyp in Azure zu. Zur Wahl stehen HDD-Standard, SSD Standard und Premium.
Letztere garantiert über 99 Prozent der Zeit zugesicherte IOPS, die von der Größe des Datenträgers abhängen. Bei HDD Standard und SSD Standard gibt es keine Garantien für IOPS oder Durchsatz und zudem werden alle Transaktionen extra berechnet.
Nachdem man ggf. im Reiter Tags, sofern gewünscht, entsprechende Schlagwörter vergeben hat, startet man die Replikation im Tab Replikation prüfen und starten mit einem Klick auf Replizieren.
Die eigentliche Replikation erfolgt, indem die Daten der zu migrierenden Server in einen Storage-Account des Azure-Abonnements hochgeladen werden. Sie werden dann wiederum zum Erstellen von Azure-Datenträgern für die Ziel-VM(s) genutzt.
Dabei kommt auch der Dienst Azure-Service-Bus für die Kommunikation zwischen dem Dienst Azure Migrate und der Azure-Migrate-Appliance zum Einsatz, der die Replikation und ggf. die Migration der Server koordiniert.
Als Ergebnis sollte nach einiger Zeit bei Azure Migrate: Server Migration unter Server werden repliziert (die deutsche Übersetzung ist hier etwas unglücklich) die Anzahl der replizierten Server auftauchen.
Folgt man dem Link, dann sollte angezeigt werden, dass die Replikation fehlerfrei verlaufen ist.
In der Praxis würde man nun das Ergebnis der Replikation ausführlich testen. Hat man sich dann entschlossen, die VM endgültig nach Azure zu migrieren, um die Quell-VM abschalten zu können, klickt man unter Verwalten => Aktuell replizierte Computer bei der ausgewählten VM auf Migrieren.
Alternativ erreicht man diese Funktion von der Übersichtseite Azure Migrate: Server Migration über Schritt 2: Testmigration => Testmigration und dann Migrieren.
Dort wählt man die Quell-VM noch einmal explizit aus und klickt dann auf den Button Migrieren unten links. Der Migrationsstatus lässt sich dann in der Spalte Migrationsphase nachverfolgen.
Der Status wechselt dann nach einigen Minuten zu Migration wird ausgeführt. Spätestens jetzt wird auch eine entsprechende VM unter Virtuelle Computer im Azure-Portal auftauchen.
Verlief die Testmigration erfolgreich, dann kann man die betreffende VM auf die gleiche Weise endgültig zu Azure migrieren.
Im Ergebnis zeigt Azure Migrate: Server Migraton bei Migrierte Server eine "1" und die finale VM taucht dann unter Virtuelle Computer in Azure mit ihrem richtigen Namen auf.
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Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selbständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehemalige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.
Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.
Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zertifizierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grundlagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.
Das aktuelle Trainingsprogramm findet sich unter Azure-Trainings. Weitere Informationen und Anmeldung über sein Azure-Blog.
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