Tags: vSphere, Tools, Software-Distribution
Aufgrund der guten Abwärtskompatibilität der VMware Tools fällt es in einer gemischten vSphere-Umgebung relativ leicht, eine einheitliche Version zu nutzen. Diese kann man nach der Bereitstellung auf den Hosts manuell oder automatisch aktualisieren. Letzteres lässt sich über den vSphere Client bewerkstelligen.
Läuft eine VM beispielsweise auf einem Host mit ESXi 5.5 und man aktualisiert die VMware Tools dieser VM über den Web Client, wird dieser anschließend melden, dass die VMware Tools aktuell sind und ausgeführt werden.
Einheitsversion der VMware Tools finden
Verschiebt man aber diese VM auf einen Server, der unter einer neueren Version von ESXi läuft, dann wird im Web Client "VMware Tools: Running (Out-of-Date)" angezeigt. Möchte man diesen Zustand vermeiden und die VMware Tools für die vSphere-Umgebung standardisieren, dann muss man wissen, bis zu welcher Version sie jeweils abwärtskompatibel sind. Das erfährt man aus der Interoperabilitätsmatrix.
Hier ist auch zu erkennen, dass die VMware Tools bis zur 10.0 an die ESXi-Version gekoppelt waren (siehe Zeile "VMware Tools from VMware ESX/ESXi 6.0 U1"). Hat man also eine gemischte Umgebung und möchte, dass alle Hosts dieselbe Version der Tools verwenden, dann lässt sich der Matrix entnehmen, dass etwa die VMware-Tools 10.3.0 mit allen ESXi-Versionen bis hinunter zur 5.5 kompatibel sind.
Hat man sich auf diese Weise die gewünschte Version der VMware Tools ausgesucht, muss man sie nur vom VMware-Download-Server beziehen. Alternativ findet man sie auch beim Herunterladen des Hypervisors im Reiter Treiber und Tools.
Danach muss man sich überlegen, wie und wo man die Tools am besten bereitstellt. Dafür bestimmt man den Locker-Pfad auf dem Host (siehe dazu: Installationsdateien für VMware-Tools am Host bereitstellen). Wir können nun aktuellere Versionen der Tools losgelöst von der Host-Upgrade-Strategie in den VMs installieren.
ISO manuell mounten
In ganz kleinen Umgebungen kann man die VMware Tools auch auf einem File-Server oder ISO-Datastore bereithalten und das jeweilige ISO in den betreffenden VMs manuell als virtuelles CD-Laufwerk einbinden.
Bei Windows-VMs leitet das Mounten des ISOs eine automatische Installation ein, bei Linux-VMs muss man selber tätig werden, sofern man nicht die gastverwalteten Tools (open-vm-tools) über den Paket-Manager seiner Distribution verwendet.
VMware Tools installieren
Eleganter gelingt das Installieren bzw. Aktualisieren der Tools allerdings über den Web Client oder den vSphere Client. Hier findet sich im Navigator ein entsprechender Befehl im Kontextmenü der VM unter Menüs Gastbetriebssystem.
Auch die Remote-Konsole VMRC und die HTML5-Console des Host-Clients bieten entsprechende Menüeinträge zum Mounten und Installieren der VMware-Tools.
VMware Tools aktualisieren
Wichtiger als das anfängliche Installieren der Tools ist ein regelmäßiges Aktualisieren. Auch dieser Vorgang lässt sich über den Web Client oder vSphere Client automatisieren. Hierzu öffnet man den Einstellungsdialog der VM und wechselt dann zum Reiter VM-Optionen.
Dort klappt man die Sektion bei VMware Tools auf und setzt das Häkchen bei VMware Tools vor jedem Einschaltvorgang prüfen und aktualisieren. Das Prüfen und Aktualisieren geschieht selbstverständlich immer nur gegen die im productLocker vorgehaltene Version.
Bei VMware-Tools vor der Version 10.0 verzichteten viele Anwender auf diese Möglichkeit, weil die alten Tools nach einer Aktualisierung einen Reboot verlangten.
Nutzt man für diese Aufgabe stattdessen den Update Manger (VUM), dann lässt sich bei den alten VMware Tools ein Neustart ebenfalls nicht vermeiden. Allerdings wird man hier das Aktualisieren der betreffenden VMs in ein kontrolliertes Wartungsfenster legen.
Zur Erinnerung: Bei Linux-VMs mit gastverwalteten Tools erübrigt sich dieser Vorgang, da die VMware Tools hier über das Paket-Management der Distribution aktualisiert werden.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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