Tags: vSphere, Patch-Management
VMware vSphere Update Manager kann nicht nur Patches für ESXi-Hypervisor verteilen oder das Upgrade von Hosts automatisieren, sondern auch virtuelle Maschinen aktualisieren. Das Patch-Management für VMs umfasst das Upgrade der virtuellen Hardware-Version und das Einspielen der VMware Tools.
Der Update Manager ist seit der Version 6.5 mitsamt der erforderlichen Infrastruktur inklusive Datenbank vollständig in der vCSA-Appliance enthalten. Anders als in früheren vSphere-Versionen oder bei vCenter für Windows können Nutzer daher ohne Vorbereitungen loslegen.
VMs eines Hosts oder Clusters auswählen
Die Bereitstellung bzw. Aktualisierung der VMware Tools lässt sich mit VUM automatisieren, indem man einen kompletten Host oder Cluster standardisiert. Hierzu markiert man den gewünschten Host in der Ansicht "Host & Cluster" und wechselt dann im vSphere Client zum Reiter Updates. Dabei handelt es sich sozusagen um die Compliance-Ansicht des VUM für das betreffende Objekt (Cluster, Host, VM).
Im Bereich Überblick finden sich Einträge für die drei VUM-Funktionsebenen Host-Updates, VMware Tools und VM Hardware. Ferner gibt es die drei Abschnitte Auf Host installiert, Hostübereinstimmung und Standardisierungsvorabprüfung.
In der Beispielabbildung ist dort zu erkennen, dass der betreffende Host die Version 6.5.0 von ESXi ausführt und nicht mit den angehängten Baselines übereinstimmt. Es sind nämlich Host-Updates verfügbar, die noch nicht installiert wurden.
Dies ist für das Verteilen der VMware Tools nur bedingt wichtig, da wir uns ja in der Interoperabilitätsmatrix davon überzeugt hatten, dass die mit Version 6.5 U2 geliefert Tools ausreichend sind. Sinnvoll wäre natürlich ein vorheriges Host-Upgrade.
Update-Funktion für VMware Tools aktivieren
Zum Aktualisieren der VMware Tools klickt man zunächst im Überblicksbereich auf VMware Tools und erhält beim ersten Mal die Nachricht, dass die betreffende Upgrade-Funktion durch den Klick auf den angezeigten Link aktiviert werden muss.
Ist das geschehen, präsentiert VUM eine Liste aller betroffenen VMs (je nachdem, ob der Ausgangspunkt "Host" oder "Cluster" war). Sie enthält die beiden Spalten Tools-Status und Automatische Aktualisierung.
Zum Prüfen der Compliance klickt man dann auf Jetzt prüfen (bzw. "Scan now"). Der Tool Status kann dann im Ergebnis Nicht installiert, Unbekannt, Aktuell, Verwaltet durch Gast, Version nicht unterstützt oder Upgrade verfügbar sein. Letzterer ist dann ein Kandidat für die Aktualisierung durch VUM.
Ist der Status Unbekannt, sind die Tools möglicherweise nicht installiert. Lautet er auf Aus bei Automatische Aktualisierung, dann bezieht sich das auf die bereits beschriebene Funktion, die VMware Tools-Updates im Kontext der virtuellen Maschine zu steuern.
Diese Funktion ist nicht nutzbar bei Linux-Maschinen, welche die open-vm-tools verwenden und somit die Updates über ihr eigenes Paket-Management steuern. Dies gilt für nahezu alle VMware-eigenen Appliances wie vCSA, Operations Manager, LogInsight, Orchestrator usw.
Markiert man eine VM im Navigator, dann erhält man im VUM-Dashboard im Abschnitt VMware Tools detaillierte Informationen zum Tools-Status eben dieser virtuellen Maschine.
Update für VMware Tools starten
Zum Aktualisieren einer einzelnen oder aller VMs in der angezeigten Trefferliste für einen Host oder Cluster, den man zuvor ausgewählt hat, klickt man im neuen vSphere Client auf den Link Passend zum Host aktualisieren.
Man erhält dann einen Hinweis, dass eine VM zum Aktualisieren der Tools möglicherweise ein- bzw. ausgeschaltet oder mehrmals neu gestartet werden muss. Ferner rät VMware davon ab, auf diese Weise virtuelle Appliances (VAs) zu aktualisieren, weil das ja über das Paket-Management des Gastes erfolgt.
Klickt man dann noch einmal auf die Schaltfläche Passend zum Host aktualisieren, dann wird das Update sofort gestartet. Der Nutzer kann aber über Planungsoptionen auch einen Wunschzeitplan für die Aktualisierung der VMs festlegen, um auf dieser Weise zu vermeiden, dass ein etwaiger Reboot ungelegen kommt.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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1 Kommentar
Hallo,
ich lese Ihren Newletter sehr gerne. Vielen Dank für Ihre oftmals gute Darstellung von Sachverhalten. Leider konnte ich aber in Ihrem obigen Text keine Entsprechung mit meiner Darstellung des vSphere-Web-Client (V6.5) finden, den ich über einen Browser aufrufe. Die Information ist so für mich nicht verwertbar.
Mit freundlichen Grüßen.