Tags: vCenter, OS Deployment, Linux, Migration
Mit vSphere 6.5 wertet VMware das Linux-basierte Appliance (vCSA) zur bevorzugten vCenter-Variante auf. Die Installation hat sich im Vergleich zu vCSA 6.0 erneut geändert, weil der Web-Installer nun einem nativen Setup (CLI oder GUI) für Windows, Mac OS X und Linux weicht.
Der Setup-Wizard beherrscht neben der Neuinstallation nun auch ein Upgrade von vCSA 5.5/6.0 und enthält eine Migrationsfunktion von vCenter für Windows auf die Linux-Appliance. Als Betriebssystem verwendet VMware nun nicht mehr SuSE Linux, sondern seine Eigenentwicklung Photon.
Installation unter Windows
Unter Windows starten Sie aus dem gemounteten vCSA-ISO <Laufwerk>:\vcsa-ui-installer\win32\installer.exe. Alternativ findet sich unterhalb von <Laufwerk>:\vcsa-ui-installer jeweils auch ein Setup für Mac OS X und Linux64. Hinzu kommen Installationsprogramme für die Kommandozeile unter <Laufwerk>:\vcsa-cli-installer.
Der Installer bietet im ersten Schritt die Möglichkeit, zwischen Installation, Upgrade, Migration und Restore zu wählen. Die Option zum Wiederherstellen bezieht sich auf das neue Backup, mit dem man die Daten und die Konfiguration des vCSA sichern kann.
Migration versus Upgrade
Der Unterschied zwischen Migration und Upgrade besteht darin, dass Erstere die Daten aus einem bestehenden Windows vCenter holt, während das Upgrade ein vCSA 5.5 oder 6.0 aktualisiert. In beiden Fällen wird aber zunächst eine neue VM für vCenter, Platform Services Controller (PSC) und die Datenbank erzeugt.
Eine Migration setzt voraus, dass Sie das vCSA-6.5-ISO zuerst auf dem Windows vCenter, also dem Quellsystem, mounten und dort aus dem Verzeichnis migration-assistant das Tool Vmware-Migration-Asssitant.exe starten.
Dieses führt einen so genannten Pre-Migration-Check durch und nimmt anschließend Verbindung mit dem auf dem Ziel-System gestarteten Migrations-Tool auf. Sie können den Menüpunkt Migrate aus dem vCSA-Setup also erst dann auswählen, nachdem der Migrationsassistant auf dem Quellsystem gestartet wurde.
Für komplexe vCSA-Setups mit externen PSC (Linked Mode bzw. Advanced Linked Mode) verweise ich auf die Dokumentation, da hier unterschiedliche Szenarien zu berücksichtigen sind, etwa ob Sie auch in Version 6.0 schon einen externen PSC mit SSO oder gar eine separate SSO-Maschine in Version 5.5 betrieben haben.
vCSA 6.5 neu installieren
Haben Sie sich für Install entschieden, dann führt Sie der von Version 6.0 weitgehend bekannte Assistent in 9 Schritten durch das Setup. Allerdings ist es jetzt in 2 Abschnitte (Stages) aufgeteilt. Rechnet man die anschließende (optionale) VAMI-Konfiguration hinzu, dann sind es sogar 3.
Nach dem Bestätigen der Lizenzbedingungen entscheiden Sie sich in Schritt 2 zwischen einem Setup mit einem internen oder einem externen Platform Services Controller. Bei einem Linked-Mode-Setup muss zuerst der PSC ausgerollt werden, damit das SSO bereitsteht, bevor Sie vCenter installieren.
Im nächsten Dialog erwartet der Assistent, dass Sie die IP-Adresse oder den DNS-Name des Ziel-ESXi-Hosts bzw. Ziel-vCenter-Servers angeben sowie die Anmeldedaten für ein administratives Konto, also root bei einem Host.
In Folgeschritt geben Sie der virtuellen Appliance einen Namen. Es handelt sich um denjenigen, der nachher in der Ansicht Host & Cluster des Inventars auftaucht und nicht um den Systemnamen in der VM. Es ist aber durchaus von Vorteil, für beide den gleichen Namen zu verwenden. Schließlich vergeben Sie noch das root-Passwort für den administrativen Account des Photon-Linux.
Nun muss man die Dimension der VM festlegen. Sie bestimmt die Größe der eingebetteten vPostgres-Datenbank, der bereitgestellten virtuellen Disks und die Anzahl der vCPUs sowie des virtuellen Arbeitsspeichers. Tiny genügt beispielsweise für bis zu 10 Hosts mit nicht mehr als 100 VMs und erzeugt eine VM mit 2 vCPUs, 120 GB Festplatte und 8 GB RAM.
Anschließend wählen Sie in Schritt 7 den Ziel-Datastore und passen danach das virtuelle Netzwerk an, in dem die VM platziert werden soll. Wie üblich kann man sich hier zwischen einer statischen IP-Konfiguration oder DHCP entscheiden. DHCP ist nur zu empfehlen, wenn Sie für das vCSA eine Reservierung einrichten können, weil sich die IP von vCenter nicht ändern darf.
Bei Systemname schließlich erwartet das Tool den FQDN der VM oder deren IP-Adresse. Ich rate aber unbedingt dazu, vor dem Setup für eine funktionierende DNS-Auflösung zu sorgen, und einen entsprechenden A-Record im DNS-Server anzulegen. Ansonsten taucht der neue Center-Server nämlich mit seiner IP-Adresse in der Wurzel des Inventory auf.
Dies ist nicht nur ein Schönheitsfehler, weil nahezu alle Zusatzlösungen von VMware wie der Operations Manager oder der Orchestrator bei API-Calls über den DNS-Namen mit den verschiedenen vCenter-Services kommunizieren.
Nach dem Anzeigen der Zusammenfassung im letzten Dialog können Sie die Installation von vCenter mit Finish starten.
Appliance-Konfiguration
Ist das Setup der Appliance beendet, dann klicken Sie auf Continue und der Wizard fährt automatisch mit Abschnitt 2, der Appliance Configuration, fort.
Hier legen Sie zunächst fest, wie Sie für die notwendige Zeitsynchronisation sorgen, wahlweise durch Eintragen eines Zeit-Servers oder durch Abgleich mit der Systemzeit des Hosts, der seinerseits einen Zeit-Server eingetragen haben sollte. Außerdem können Sie an dieser Stelle den SSH-Zugriff aktivieren.
Im zweiten Schritt geht es um die SingleSignOn-Konfiguration, sofern Sie die Variante mit eingebetteten PSC gewählt haben. Hier müssen Sie einen SSO-Domänennamen, den Site Name der ersten Site sowie das Passwort des administrativen SSO-Benutzers Administator festlegen.
Dies müssen Sie auch dann tun, wenn Sie nachher auf die Active Directory Domain Services als Identity-Provider umsteigen möchten. Die Teilnahme am Customer Experience Program (CEIP) im letzten Schritt können Sie überspringen, so dass Sie in der Zusammenfassung nur noch auf Finish klicken müssen.
vCSA nachträglich über VAMI anpassen
Im dritten Abschnitt des Setup haben Sie noch die Möglichkeit, die getätigten Einstellungen an der optisch und inhaltlich überarbeiteten Oberfläche des vCenter Appliance Management Interface (VAMI) zu überprüfen oder zu ändern (VAMI). Sie erreichen es unter der URL https://<fqdn-vcsa65-appliance:5480.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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