Tags: vSphere, Storage, Virtualisierung, Monitoring
Ein vSAN-Cluster ist empfindlich gegenüber Fehlkonfigurationen und Fehlern. Deshalb hat VMware mehrere Tools und Hilfen integriert, um den Gesundheitszustand des Clusters zu überprüfen. Außerdem erhält der Admin damit einen Überblick über die verfügbare Speicherkapazität.
So findet sich beispielsweise in der Cluster-Konfiguration unter Integrität und Leistung die Möglichkeit, den periodischen Integritäts-Check einzuschalten und das Check-Intervall zu definieren. Diese basieren unter anderem auf der Hardware Compatibilty List (HCL) für vSAN, weshalb es im Abschnitt HCL-Datenbank möglich ist, eine aktuelle Version der HCL online zu beziehen oder per Datei hochzuladen.
Ferner ist es seit vSAN 6.2 möglich, den Leistungsservice im gleichnamigen Abschnitt zu aktivieren. Dieses Feature basiert auf einer Speicherrichtlinie, wobei die Datenbank für den vSAN-Leistungsverlauf selbst als vSAN-Objekt gespeichert wird. Mit der Richtlinie können Admins sowohl die Verfügbarkeit als auch den Speicherbedarf und die Leistung des Objekts steuern.
Health und Integrität überwachen
Zum ersten Mal hat VMware die Health-Servies in die vSAN-Version 6.1 integriert, denn das verteilte Storage reagiert sehr empfindlich auf fehlerhafte Konfigurationen. Das Ergebnis zeigt sich im Reiter Überwachen im Tab vSAN bei markiertem Cluster-Objekt.
Zunächst erkennen Sie im Abschnitt Integrität die Resultate des Integritäts-Checks. Keinesfalls darf hier eine rote Markierung auftauchen, dann wäre die Funktionsfähigkeit oder gar die Konfigurierbarkeit des Clusters nicht mehr gegeben.
Insbesondere die Tests für Network, Physical disk, Data und Limits müssen unbedingt bestanden sein. Der gelbe Warnung-Level in der Abbildung ist auf Hardware zurückzuführen, die nicht vollständig auf der HCL steht, da es sich hier um einen Test-Cluster handelt.
Beide gelbe Kategorien Cluster und Hardware compatibility lassen sich weiter aufklappen, um an weitere Details der Prüfung zu gelangen.
Tests für Speicherleistung und Multicast
Darüber hinaus hat VMware mit Version 6.1 Proaktive Tests implementiert. Bisher verfügbar sind ein VM-Erstellungstest, ein Speicherleistungstest und schließlich ein Multicast-Leistungstest. Letzterer deckt auch diffizile Konfigurationsfehler auf.
So setzt etwa der Betrieb eines vSAN-Clusters bis einschließlich Version 6.5 das korrekte Funktionieren von Multicast-Traffic voraus, damit sich die einzelnen Cluster-Nodes über die konfigurierten vSAN-Kernel-Adapter simultan austauschen können. Erst Version 6.6 unterstützt auch Unicast-Traffic.
Es kann also durchaus sein, dass Ihre Kernel-Adapter auf IP-Ebene korrekt konfiguriert bzw. im gleichen Subnetz sind und auch miteinander kommunizieren können, aber Multicast-Pakete von Ihrer physischen Switch-Infrastruktur nicht korrekt verarbeitet werden.
Kapazitätsplanung und Überwachung
Informationen zur Auslastung des Clusters finden sich im Abschnitt Kapazität. Bei einer Standardlizenz unterstützt vSAN lediglich RAID 1, so dass der nutzbare Speicherplatz etwa der Hälfte der verbauten Kapazitätsplatten entspricht.
Wie die Kapazitätsaufschlüsselung im unteren Teil des Bildes zeigt, stehen 90 Prozent des verfügbaren Speichers für virtuelle Festplatten zur Verfügung. Der übrige Platz wird für VM-Home-Objekte, Leistungsnachweisobjekte und Dateisystem-Overhead benötigt.
Die einzelnen auf dem vSAN gespeicherten Objekte sehen Sie dann im Abschnitt Virtuelle Objekte, wobei jedes davon einen VM-Home-Ordner und die virtuellen Festplatten enthält. Eine korrespondiere Darstellung bietet die Datastore-Ansicht, wenn Sie das Datastore-Objekt vSANDatastore durchsuchen. Das ist auch im Web-Client der Version 6.5 ohne Java-Plugin möglich.
Dafür bietet die Ansicht Monitor => Virtuelle Objekte im unteren Bereich auch eine detaillierte Aufschlüsselung der RAID-Verteilung von Objekten.
Eine Auslastungsansicht der darunter liegenden physischen Platten liefert dann schließlich der Abschnitt Physische Festplatten, während Sie bei iSCSI-Zielen die konfigurieren iSCSI-Targets (seit vSAN 6.2) erkennen.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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