Tags: vSphere, Storage, Hyperkonvergenz, Container
Seit Version 6.7 bringt jedes vSAN-Release neue bzw. verbesserte Tool-Sets, die der Integration mit Cloud-Diensten und insbesondere mit Kubernetes dienen. Ein solches Framework ist vSAN Data Persistence (vSAN-Daten-Persistenz-Plattform), welches den Support für moderne Apps auf Kubernetes erweitert.
Da vSphere 7 eine komplette Kubernetes-Infrastruktur enthält, ist es nur folgerichtig, dass auch vSAN Cloud-native Funktionen mitbringt, die Entwicklern die Erstellung von modernen Anwendungen erleichtern.
Hintergrund: Moderne Apps sind für ihre Persistenzanforderungen auf Stateful-Dienste wie Objektspeicher, NoSQL-Datenbanken und Event-Streaming-Dienste angewiesen. Solche Services stellen aber besondere Anforderungen an die IT-Infrastruktur, wie:
- IT-Admins sollten in der Lage sein, schnell auf Anfragen der Entwickler zu reagieren und Stateful Services rasch bereitstellen. Sie müssen diese Dienste dynamisch skalieren können, wenn die Anwendung das benötigt.
- Systemverwalter müssen erkennen können, auf welche Weise sich Infrastrukturvorgänge wie geplante Wartung und Lebenszyklus-Management auf die Verfügbarkeit moderner Stateful Services auswirken.
- Die meisten modernen Stateful-Services beruhen auf einer Shared-Nothing-Architektur und verfügen über integrierte Datendienste wie Replikation und Verschlüsselung. Für solche verteilten Systeme muss bedacht werden, welche Funktionen und Fähigkeiten durch die Infrastruktur bereitgestellt werden.
Die Schnittstelle zur Infrastruktur wie VMs und K8S-Cluster stellt die VMware Cloud Foundation (VCF) mithilfe zweier APIs bereit. So wird es möglich sein, Stateful Services automatisch zu provisionieren, zu skalieren und zu überwachen, so dass der Admin den Entwicklern lediglich mit Hilfe der vCenter-Konsole Zugang auf Basis von vSphere-Namespaces gewähren muss.
Namespaces
Diese Namespaces verwenden wiederum die Kubernetes-APIs, um Stateful Services selbständig starten und skalieren zu können. Zur Erinnerung: Namespaces sind ein Kubernetes-Konstrukt, mit dem Cluster-Ressourcen aufgeteilt werden:
- Namespaces unterstützen den Mehrbenutzerzugriff.
- Ressourcen werden mithilfe von Kontingenten verwaltet.
- Der vSphere-Administrator kann Kontingente und Zugriff vom vSphere-Client aus steuern.
Ein Namespace legt die Ressourcengrenzen fest, an denen native vSphere-Pods und Kubernetes-Cluster ausgeführt werden können. Bei der Erstellung verfügt der Namespace über unbegrenzte Ressourcen im Supervisor-Cluster, Admins können aber Grenzwerte für CPU, Speicher, Speicher und die Anzahl der Kubernetes-Objekte festlegen.
Für jeden Namespace in vSphere wird ein Ressourcen-Pool erstellt, Speicherbeschränkungen werden in Kubernetes als Speicherkontingente dargestellt.
Um DevOps Zugriff auf Namespaces zu gewähren, weist der Admin Benutzern oder Benutzergruppen einer mit vSphere Single Sign On verknüpften Identitätsquelle Berechtigungen zu. Danach können DevOps mithilfe des Kubernetes-Dienstes auf den Namespace zugreifen, um Workloads auszuführen und Kubernetes-Cluster zu erstellen.
Laut VMware verändert vSAN DPP die Bereitstellung und Verwaltung moderner Stateful Services in der Private Cloud erheblich. Sie bietet Partnern ein Framework für die Zusammenarbeit mit der darunterliegenden VMware-Infrastruktur, sodass diese ihre Software auf VMware Cloud Foundation mit VMware Tanzu optimal ausführen können.
Mit der Ankündigung von vSAN DPP gehen daher auch vier neuen Partnerschaften mit Unternehmen aus den Bereichen Objektspeicherung und moderne Datenbanken einher. Deren Produkte Dell EMC Objectscale für Object-Storage, Minio, Cloudian Hyperstore und die NoSQL-Datenbank Datastax sind in folgender Abbildung der DPP-Architektur als Nutzer zu sehen und nicht etwa irgendwelche Event-Streaming-Plattformen.
Historisch interessant: VMware arbeitet unter der Bezeichnung vSAN Direct schon länger an einer Technologie, die Stateful-Partneranwendungen ermöglicht, direkt auf vSAN zuzugreifen. Solche Anwendungen können dann vSAN-Storage direkt und nativ nutzen, was die Speicherleistung solcher Cloud-nativen Apps deutlich erhöht.
Momentan sieht VMware seine vSAN Data Persistence-Plattform noch als ein Modell, das sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln soll, wodurch nach und nach mehr Anbieter und Partner von Drittanbietern-Lösungen die das vSAN Data Persistence Platform unterstützen und nativ für diese entwickeln.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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