Tags: vSphere, Cluster, Load Balancing
Unter einem Cluster versteht VMware eine Sammlung von ESXi-Hosts inklusive der damit verknüpften virtuellen Maschinen plus gemeinsam genutzte Ressourcen. Er gewährleistet nicht nur die Hochverfügbarkeit von VMs, sondern dank DRS auch eine optimale Ressourcenauslastung mittels Pooling.
Distributed Resource Scheduler (DRS) ist neben High Availability (HA), Virtual SAN (vSAN) und Enhanced vMotion Compatibility (EVC) eine von 4 Hauptfunktionen eines Clusters. Sie lässt sich entweder beim Erstellen des Cluster-Objektes oder im Kontextmenü eines bestehenden (HA)-Clusters genauso einfach aktivieren wie das bereits beschriebene HA-Feature.
DRS parallel zu anderen Cluster-Features einsetzen
Nutzer können DRS ergänzend zu HA als optionales Cluster-Feature aktivieren, um die Vorteile der ESXi-Ressourcenverwaltung auch auf Cluster-Ebene in Anspruch zu nehmen. Voraussetzung für vSphere DRS ist allerdings eine Enterprise Plus Lizenz.
Obwohl die Cluster-Features DRS, EVC, HA und vSAN unmittelbar nichts miteinander zu tun haben und sich auch nicht einander bedingen, beeinflussen sie einander doch funktional. Ist zum Beispiel im Cluster EVC aktiviert, dann verhält sich DRS beim Verwenden von vSphere Fault Tolerance (vSphere FT)-Maschinen im Cluster anders.
Es können sich aber auch unerwünschte Nebenwirkungen einstellen, wenn der Administrator solche DRS-Regeln erstellt, die in Konflikt mit der ebenfalls gewünschten Gewährleistung von Hochverfügbarkeit stehen.
Cluster als Ressource-Pool
Fügt der Nutzer einem DRS-Cluster einen Host hinzu, dann verwaltet vSphere die Ressourcen des Hosts gemeinsam mit den Ressourcen aller anderen Cluster-Knoten in einem Ressource-Pool. Dies zeigt sich im Web Client bei markiertem Cluster-Objekt unter Überwachung => Nutzung in der Anzeige einer Cluster-CPU und des Cluster-Arbeitsspeichers.
DRS unterstützt neben dem Ressource-Pooling auch Cluster-weite Ressource-Pools und Ressourcen-Zuteilungsrichtlinien auf Cluster-Ebene.
Mit Hilfe der DRS-Automatisierungseinstellungen kann der Nutzer beim Aktivieren des DRS-Clusters oder beim Konfigurieren eines bestehenden Verbundes unter vSphere DRS => DRS-Automatisierung festlegen, wie DRS die Ressourcen im Cluster-Pool ausbalanciert.
Automatisierungs-Modi
Mit der Option Manuell gibt DRS beim Einschalten einer virtuellen Maschine (deren VMX-Datei zum Zeitpunkt des Erstellens auf einen bestimmten Cluster-Host registriert ist) lediglich eine zur gegenwärtigen Cluster-Auslastung passende Platzierungsempfehlung. Diese kann der Admin dann umsetzen oder ignorieren.
Weitere Empfehlungen gibt DRS im manuellen Modus ohne aktives Anfordern durch den Benutzer im laufenden Betrieb nicht.
Hierin besteht auch der einzige Unterschied zum teilautomatisierten Modus. In diesem erhält man keine Platzierungsempfehlung beim Einschalten einer VM. Stattdessen startet DRS die VM auf dem am besten geeigneten Host. Ausschlaggebend für diese Entscheidung sind die momentane Ressourcenauslastung und die Übereinstimmung mit bestehenden DRS-Regeln.
Um auch im späteren Betrieb aktualisierte DRS-Empfehlungen zu erhalten, muss der Administrator im Navigator des Web Client bei markiertem Cluster im Reiter Überwachen im Tab vSphere DRS auf den Button DRS jetzt ausführen klicken. Stimmt er dann den DRS-Vorschlägen zu, so werden diese durch ein vMotion betroffener VMs auf einen anderen Host umgesetzt.
Im vollautomatischen Modus hält vSphere DRS von sich aus die Cluster-Balance durch bedarfsweises Ausführen von vSphere DRS aufrecht. Empfehlenswert ist der automatische Modus aber nur bei ausreichender Netzwerkbandbreite im VM- sowie im vMotion-Netzwerk.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selbständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehemalige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.
Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.
Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zertifizierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grundlagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.
Das aktuelle Trainingsprogramm findet sich unter Azure-Trainings. Weitere Informationen und Anmeldung über sein Azure-Blog.
Verwandte Beiträge
- vSphere mit Tanzu auf Basis von vSphere-Networking (Distributed vSwitch) einrichten
- VMware vSphere DRS: Affinitätsregeln
- vSphere DRS: Migrationsschwellenwert einstellen
- Neu in vSphere 7 Update 3: NSX-Integration, NVMe über TCP, Update für DRS, Precision Time
- VMs bei Absturz des Gast-OS über vSphere HA Application Monitoring neu starten
Weitere Links