Tags: ESXi, Patch-Management, Configuration-Management
Der mit vSphere 7.0 eingeführte Lifecycle Manager kann gewünschte Konfigurationen erstellen und dann auf Hosts (eines Clusters) anwenden. Dazu verwendet er wie der vSphere Update Manager (VUM) so genannte Baselines, die auch OEM-Komponenten enthalten dürfen. Abweichungen davon kann der vLCM korrigieren.
Der vSphere Liefecycle Manager findet sich im Hauptmenü des vSphere Client. Ab Version 7 wird nur noch die HTML5-Version unterstützt, der Flash-Client gehört der Vergangenheit an.
Hier klickt man auf Updates und filtert zum Beispiel in der Spalte ID nach 700, um die Ergebnisse nach Patches für ESXi 7.0.0 zu bekommen. Wahlweise kann man die Liste auch nach Version, Releases oder Kategorie eingrenzen.
Ist vCenter über eine gemeinsame Single-Sign On-Domäne mit anderen vCenter-Systemen verbunden, lassen sich die Einstellungen für jede Instanz von vSphere Lifecycle Manager getrennt konfigurieren. Die Änderungen werden nur auf sie angewendet und nicht auf die anderen Instanzen in der Gruppe.
In ähnlicher Weise lassen sich mit vLCM Konformität und Status prüfen. Somit ist es möglich, nur die Inventarobjekte zu korrigieren, die vom dem vCenter-Server verwaltet werden, auf dem die jeweilige vLCM-Instanz ausgeführt wird.
vLCM-Baselines
Admins können außerdem einzelne oder Gruppen von Baselines verwenden, um die ESXi-Hosts in ihrer Umgebung zu prüfen und zu aktualisieren.
Bei früheren vSphere-Versionen waren Baselines und Baseline-Gruppen die einzige Option, um Updates und Upgrades für Hosts über den Update Manager (VUM) bereitzustellen.
Auch bei vSphere 7 ist eine Baseline eine Gruppierung mehrerer Bulletins. Nutzer können sie an einen ESXi-Host anhängen, um die Konformität des Hosts mit der zugehörigen Baseline zu überprüfen.
Abhängig vom Inhalt kann eine Baseline eine Patch-, Erweiterungs- oder Upgrade-Baseline sein. Patch- und Erweiterungs-Baselines enthalten Komponenten vom Typ Patch oder Erweiterung, Upgrade-Baselines hingegen immer ESXi-Images.
Da ab vSphere 7 das offizielle VMware-Online-Depot neben VMware- auch zertifizierte Partnerinhalte hostet, gibt es im vSphere Lifecycle Manager eine größere Anzahl von OEM-Bulletins. Sie tauchen daher auch in den Assistenten Baseline erstellen und Baseline bearbeiten auf.
Einige dieser Bulletins weisen möglicherweise Abhängigkeiten auf, die Kunden in ihre Baselines integrieren müssen, damit die Korrektur dieser Baselines erfolgreich ist. VMware empfiehlt Nutzern als Best Practice, immer erst den KB-Artikel für ein einzelnes Bulletin zu konsultieren, bevor man es in eine Baseline aufnimmt. Dieser enthält Informationen zu den Besonderheiten der Bulletin-Bereitstellung und den erforderlichen Abhängigkeiten.
In vSphere 7 hat VMware auch einige Änderungen an der Art und Weise vorgenommen, wie VMware-Inhalte gepackt werden. In Patch- und Update-Versionen zeigen die Assistenten zum Erstellen und Bearbeiten von Baselines daher möglicherweise zusätzliche Bulletins auf der Patch-Auswahlseite an.
Diese Bulletins gehören normal zur Kategorie Enhancement oder BugFix. Nimmt man sie in eine Baseline auf, muss man unter Umständen auch ESXi-Basis-Bulletins mit integrieren. Um eine erfolgreiche Anwendung von VMware-Patches und -Updates sicherzustellen, sollte man daher immer das entsprechende Rollup-Bulletin in seine Baselines aufnehmen.
vLCM-Images und Image-Depots
Ab vSphere 7 können Nutzer Software- und Firmware-Lebenszyklus von ESXi-Hosts eines Clusters mit einem einzigen Image verwalten. vLCM-Images sind eine neue Funktion, die einen vereinfachten und einheitlichen Workflow zum Patchen und Aktualisieren von ESXi-Hosts bietet.
Nutzer können solche Images auch für Bootstrapping-Zwecke und Firmware-Updates verwenden. Jedes vLCM-Image besteht dabei aus folgenden Elementen:
- Das ESXi-Basisimage oder die ESXi-Version: Ein Update, das Software-Korrekturen und Erweiterungen umfasst
- Hersteller-Add-Ons: Sätze von Komponenten, die OEMs mit einem ESXi-Image bündeln, um ein benutzerdefiniertes installierbares ESXi-Image zu erstellen
- Komponenten: Eine logische Gruppierung eines oder mehrerer VIBs, um eine Funktionalität zu kapseln
- Hardware-Support-Paket: Firmware- und Treiberpakete, die Sie für Ihr Cluster-Image definieren können
Dabei ist zu beachten, dass ab vSphere 7 die Komponente die kleinste Einheit ist, mit der vLCM Software von VMware und Drittanbietern auf ESXi-Hosts installiert.
Komponenten haben folgende Eigenschaften:
- Die Komponente ist ähnlich wie ein Bulletin definiert, enthält jedoch einige zusätzliche Informationen (Name und Version).
- Komponenten sind optionale Elemente, die einem Cluster-Image hinzugefügt werden können.
- Ab vSphere 7 aktualisiert man demnach immer Komponenten, keine Einzel-VIBs.
Folgende Abbildung zeigt die Startansicht von vSphere Lifecycle Manager, dies ist die Registerkarte Image Depot.
Sie zeigt Details zu heruntergeladenen ESXi-Elemente an, wie ESXi Version, Hersteller-Addons und Komponenten.
Wählt man eine heruntergeladene Datei aus, werden die Details rechts angezeigt: Bei einer ESXi-Version sind das Versionsname, Build-Nummer, Kategorie, die Beschreibung sowie die Liste der Komponenten, aus denen das Basis-Image besteht.
Wählt man ein Hersteller-Add-On, dann umfassen die Details den Add-On-Namen, die Version, den Herstellernamen, das Veröffentlichungsdatum, die Kategorie und die Liste der hinzugefügten oder entfernten Komponenten.
Bei einer Komponente enthalten die Details den Komponentennamen, die Version, den Herausgeber, das Veröffentlichungsdatum, die Kategorie, den Schweregrad und den Inhalt (VIBs).
Upgrade 6.7 auf 7
Bevor man ESXi mit Lifecycle Manager aktualisiert, muss auf allen vCenter-Systemen die Version 7 ausgeführt werden. Die VMware Interoperability Matrix stellt dabei sicher, dass ESXi 7 mit anderen verwendeten VMware-Produkten kompatibel ist. Dann wechselt man zum Tab Importierte ISO-Dateien und klickt dort auf ISO importieren.
Das Ergebnis sollte dann etwa so aussehen:
Jetzt ist es möglich, im Menü Baseline eine neue Upgrade-Baseline für das ESXi-Upgrade zu erstellen:
In dieser wählt man dann bei "ISO auswählen" das importierte ISO aus:
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Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selbständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehemalige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.
Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.
Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zertifizierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
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