Tags: Virtualisierung, Storage, KVM
Nach der erfolgreichen Installation von Synology VMM und dem Anlegen einer virtuellen Maschine kann man sich daran machen, ein Betriebssystem in der VM zu installieren. Entscheidet man sich dort für Windows, dann ist es wichtig, die virtio-Treiber und VMM-Tools zu installieren, um eine performante Anbindung von Netzwerk und Speicher zu erreichen.
Schalten Sie die neue VM im Menü Virtuelle Maschinen ein und verbinden sich mit der Konsole. Solange die virtio-Treiber noch nicht installiert sind, funktionieren die Menü-Befehle Herunterfahren, Anhalten, Fortsetzen oder Neustart nicht, einzig Einschalten und Herunterfahren erzwingen sind verfügbar.
Achten Sie darauf, dass Sie rechtzeitig in den Browser-Tab der Konsole klicken, um durch Drücken der Enter-Taste das Booten vom Windows-ISO zu erzwingen. Anschließend steht eine gewöhnliche Windows-Installation ins Haus.
Beim Aktivieren von Windows Server als Gast-OS kann man keine AVMA-Schlüssel verwenden, weil die unterliegende Plattform kein lizenzierter Hyper-V-Host ist. Da dies nur eine Demo ist, verschiebe ich die Aktivierung auf einen späteren Zeitpunkt und wähle als Edition Windows Server 2022 Datacenter.
Im Abschnitt Wo möchten Sie das Betriebssystem installieren müssen Sie Treiber laden auswählen, um die virtio-Treiber für den SCSI-Controller bereitstellen zu können.
Klicken Sie dann auf Durchsuchen und navigieren im virtuellen CD-Laufwerk "SYNOLOGY_VMMTOOL" zum Ordner Windows_Virtio_SCSI_Driver und dort zum Verzeichnis Windows_Server_2016\amd64.
Das System findet dann den Open-Source-Treiber Red Hat VirtIO SCSI pass-through controller.
Nach einem Klick auf Weiter können Sie die Auswahl Nicht zugewiesener Speicherplatz auf Laufwerk <x> wählen und die Installation wie gewohnt fortsetzen.
Um sich nach Abschluss des Setup anzumelden, klicken Sie links im Menübereich des VMM auf das A-Symbol, um Tastenkombinationen wie Strg + Alt + Entf in die Konsole zu senden.
Anschließend öffnen Sie im Windows-Explorer das Laufwerk SYNOLOGY_VMMTOOL, um die VMM-Tools zu installieren. Auf diese Weise fügen Sie die fehlenden Treiber für die PCI-Geräte, unter anderem für die virtuelle Netzwerkkarte, hinzu.
Das Installieren der Guest-Tools ist keine Herausforderung, Sie klicken sich nur durch den Assistenten.
Nach dem darauf folgenden obligatorischen Neustart verfügen Sie über eine schnelle Netzwerkkarte, Internet-Konnektivität und den Balloon-Treiber für die dynamische Speicherverwaltung. Details zu den enthaltenen Treibern finden Sie bei Red Hat.
Eine brauchbare Videoauflösung über den vmvga-Adapter wie in der folgenden Abbildung erhalten Sie allerdings nur für eine BIOS-, aber nicht für eine UEFI-VM.
VMs migrieren, konvertieren und sichern
Wurde die VM erfolgreich installiert, dann können Sie im Virtual Machine Manager unter dem Menü Aktionen viele der von anderen Virtualisierungslösungen bekannten Vorgänge steuern, zum Beispiel die VM in einem Synology-Cluster migrieren oder Snapshots erstellen.
Das Sichern ist leider etwas aufwändiger, weil man die VM dafür herunterfahren und dann exportieren muss. Dies ist ein langwieriger Vorgang, der das Einplanen einer entsprechenden Downtime erfordert. Als Exportmodus stehen wahlweise Reguläre OVA oder VMware-kompatible OVA zur Verfügung.
Sie können eines der kostenlosen Konvertierungswerkzeuge wie den Starwind V2V-Konverter, qemu oder das Sysinternals-Tool Disk2vhd nutzen, um zum Beispiel eine vorhandene Hyper-V-VM zu Synology VMM zu konvertieren. Auch über den Umweg von Backup-Lösungen ist eine Konvertierung auf KVM (img, qcow) möglich.
Zusammenfassung
Nach dem Einschalten der VM muss man deren Konsole öffnen, um das Setup-Programm interaktiv steuern zu können. Jeder Virtualisierer bietet seine eigene Methode an, um Strg + Alt +Entf an die VM durchzureichen, so auch Synology VMM.
Die Installation von Windows selbst verläuft wie gewohnt. Wichtig ist jedoch das Hinzufügen der virtio-Treiber und der VMM-Tools, um ein leistungsfähiges virtuelles System zu bekommen.
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Thomas Drilling arbeitet seit mehr als 20 Jahren selbständig als Redakteur und Autor für viele ehemalige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs. Thomas ist zudem Buchautor und IT-Consultant.
Seit 5 Jahren ist Thomas neben seiner journalistischen Tätigkeit hauptberuflicher, selbständiger IT-Trainer für VMware und Microsoft.
Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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