Tags: KVM, Virtualisierung, Linux
Proxmox Virtual Environment (Proxmox VE) ist eine Open Source-Lösung unter der GNU-Lizenz, mit der kleine und mittlere Unternehmen virtuelle Maschinen und Container bereitstellen können. Sie lässt sich einfach installieren und verwalten. Das Gleiche gilt für das Erstellen von VMs, durch das ein GUI-Assistent den Benutzer geleitet.
Zur Installation lädt man die ISO-Datei von der Website des Projekts herunter. Danach startet man den Server von einem bootfähigen USB-Stick, der die ISO-Datei enthält. Ein solcher Datenträger lässt sich zum Beispiel mit Rufus oder Etcher erstellen. Auf der ersten Seite des Setup-Assistenten wählt man Install Proxmox VE (Graphical)".
Der Installationsassistent erkennt die Hardware und bindet den Server zunächst per DHCP an das Netzwerk an. Danach erfolgt die Bestätigung der Lizenzbedingungen. Anschließend wählt man auf der nächsten Seite bei Target Harddisk die Festplatte aus, auf der Proxmox installiert werden soll.
Standardmäßig verwendet Proxmox das Dateisystem ext4. Über Options lässt sich dieses auf xfs, zfs oder btrfs ändern.
Danach erfolgt die Auswahl des Landes, der Zeitzone und des Tastatur-Layouts. In den meisten Fällen erkennt Proxmox das automatisch.
Auf der nächsten Seite legt man das Kennwort des Admin-Benutzers fest sowie eine Mail-Adresse, zu der Proxmox Nachrichten bei Fehlern und andere Informationen schicken kann. Danach trägt man die IP-Adresse, den Hostname, das Gateway und den DNS-Server für den Proxmox-Rechner ein.
Schlussendlich zeigt Proxmox eine Zusammenfassung der Einstellungen an, mit Install beginnt die Installation mit den angegebenen Werten.
Proxmox im Browser verwalten
Nach der Installation erfolgt die Verwaltung des Servers über das Netzwerk mit der URL https://<IP oder Name>:8006. Die IP-Adresse und der verwendete Port sind in der Konsole zu sehen.
Die Anmeldung an Proxmox erfolgt mit dem Benutzernamen root und dem Kennwort, das während der Installation eingegeben wurde. Wenn keine Lizenz vorhanden ist, warnt Proxmox nach der Verbindung, dass diese fehlt. Das spielt für die kostenlose Verwendung aber keine Rolle.
Erste Schritte mit Proxmox
Die Web-Oberfläche zeigt auf der linken Seite die verschiedenen Proxmox VE-Server an, die im Netzwerk vorhanden sind, sowie deren Datenträger. In unserem Beispiel ist hier nur der lokale Server zu sehen. Nach dem Erstellen von VMs oder Containern sind diese ebenfalls auf der linken Seite zu finden.
Unter Übersicht zeigt der Proxmox-Server an, ob der erste Knoten funktioniert und ob die VMs sowie die Container laufen.
Proxmox-Server verwalten
Durch einen Klick auf den Server-Namen auf der linken Seite wechseln die Menüpunkte zu Einstellungen, mit denen sich der Server verwalten lässt. Mit Update kann man überprüfen, ob es Aktualisierungen für den Server gibt, und wenn das der Fall ist, installiert man diese mit Upgrade.
Über Zertifikate und Benutzerdefiniertes Zertifikat hochladen kann man eigene Zertifikate auf den Server laden, um die Zertifikatwarnung zu vermeiden. Das Syslog-Protokoll kann man an dieser Stelle ebenfalls anzeigen.
VMs und Container erstellen
Das Erstellen von VMs und Containern ist in Proxmox besonders einfach. Im Gegensatz zu anderen Umgebungen muss man die Container-Technologie nicht erst installieren und einrichten.
Für das Erzeugen von VMs lädt man zunächst ISO-Dateien für das Gast-OS auf den Server. Dazu klickt man auf der linken Seite auf den Namen des Proxmox-Servers und danach auf local <Servername>.
In der Mitte des Fensters ist danach der lokale Datenspeicher des Proxmox-Servers zu finden. Hierüber erfolgt mit der Schaltfläche ISO-Images => Hochladen der Upload von ISO-Dateien. Von ihnen lässt sich anschließend in den VMs das Betriebssystem installieren.
Virtuelle Maschinen einrichten
Sobald die ISO hochgeladen ist, kann man mit Erstelle VM den Assistenten für das Anlegen einer virtuellen Maschine starten. Proxmox arbeitet bei der Verwaltung von VMs mit IDs, welche für den jeweiligen Server eindeutig sind.
Mit Vorwärts wählt man schlussendlich das Betriebssystem sowie dessen Version aus. Hier stehen auch Windows 11 und Windows Server 2022 zur Verfügung. Unter ISO-Image sind die ISO-Dateien hinterlegt, die man zuvor auf den Server geladen hat.
Auf der nächsten Seite des Assistenten lassen sich Anpassungen bezüglich BIOS/UEFI, TPM und SCSI-Controller vornehmen.
Als Storage für die virtuelle Maschine wählt man aus dem Dropdownmenü einfach den lokalen Speicher auf dem Proxmox-Server aus. Auf der Seite Disks konfiguriert man die virtuellen Festplatten der VM.
Auf den weiteren Seiten erfolgt die Einrichtung der virtuellen CPUs, der CPU-Kerne und des Arbeitsspeichers der VM.
Nach Abschluss des Assistenten ist die VM auf der linken Seite über ihre ID zu finden. Über die Schaltfläche Start schaltet Proxmox die VM ein, mit Konsole gelangt man an den Bildschirm der VM.
Zusammenfassung
Proxmox VE ist ein Open-Source-System für die Bereitstellung von virtuellen Maschinen und von Containern. Seine Installation ist relativ einfach und für das Erstellen von virtuellen Maschinen steht ein Assistent auf der Web-Konsole zur Verfügung.
Für den dauerhaften, produktiven Einsatz kann es sinnvoll sein, eine Lizenz zu erwerben. Damit erhalten Unternehmen bei Problemen auch Support.
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Thomas Joos ist Consultant für mittlere und große Unternehmen im Bereich Security, Active Directory, Cloud und KI.
Er hat über 100 Fachbücher zu IT-Themen für verschiedene Verlage geschrieben und veröffentlicht regelmäßig bei verschiedenen Portalen und Zeitschriften wie IT-Administrator, Computerwoche, Heise und vielen weiteren.
Darüber hinaus ist er als Trainer für LinkedIn Learning tätig.
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