Tags: Container, Linux
Mit dem quelloffenen Proxmox lassen sich nicht nur virtuelle Maschinen betreiben, sondern auch sehr einfach Container bereitstellen. Das native Format dafür sind Linux Container (LXC), für die es zahlreiche Vorlagen gibt. Die Einrichtung und Verwaltung erfolgt über eine Web-Konsole, die auch ein Backup bereithält.
Nach der recht einfachen Installation von Proxmox kann man parallel zu VMs auch Container erstellen und ausführen. Dabei handelt es sich standardmäßig um Linux Container (LXC) und nicht um die wesentlich populäreren Docker-Container. LXC sind Betriebssystem-Container, Docker hingegen kapseln Anwendungen.
Eine Docker-Umgebung lässt sich auf Proxmox aber ebenfalls einrichten, wahlweise innerhalb eines LXC-Containers oder einer VM.
Das bedeutet auch, dass sich auf Proxmox nativ nur Linux-Container betreiben lassen und keine mit anderen Betriebssystemen wie Windows oder FreeBSD. Wenn das notwendig ist, kann man aber immer noch eine VM verwenden.
Die Verwaltung der Container erfolgt mit dem Proxmox Container Toolkit (PCT), das dafür eine Web-basierte Konsole sowie das CLI-Tool pct bereitstellt.
Container-Templates herunterladen
Wir zeigen hier die Erstellung eines Containers über die Web-Oberfläche am Beispiel der Monitoring-Software Observium.
Für die Installation eines Containers klickt man auf den Namen des Proxmox-Servers und danach auf "local<Servername>". Auf der rechten Seite erscheinen dann unter Container-Templates die verfügbaren Vorlagen.
Über das Suchfeld lassen sich die gewünschten Container-Vorlagen finden, die man dann auf den lokalen Server herunterladen kann. Für Observium ist das Image turnkey-observium verfügbar, es gibt aber noch alternative Images.
Nach dem Download ist das Image im Fenster Container-Templates zu finden. Nur diese Images kann man im Assistenten für die Erstellung eines Containers auswählen.
Container erstellen
Container lassen sich durch einen Klick auf die Schaltfläche Erstelle CT oben rechts auf der Hauptseite erzeugen. Damit startet man einen Assistenten für diese Aufgabe.
Auf der ersten Seite wählt man den Proxmox-Server aus und legt die ID des Containers, seinen Namen (unter "Host") und ein Kennwort fest.
Im nächsten Dialog wählt man das zuvor heruntergeladene Image und den Speicher auf dem Proxmox-Server aus. Es ist an dieser Stelle auch möglich, ein Ubuntu-Image für den Container zu verwenden und später darin Observium per Script zu installieren.
Die weitere Konfiguration verläuft so wie bei anderen Containern auch. Dazu gehören Einstellungen für Datenträger, CPU, Speicher, Netzwerk und DNS. Dabei können die Container auf die gleichen Ressourcen zugreifen wie VMs.
Nach dem Start ist der Container auf der Web-Oberfläche sichtbar und lässt sich nach dem Anklicken über Console verwenden. Über das Kontextmenü des Containers startet man die Umgebung, wenn sie nicht ohnehin automatisch hochfährt.
Container verwalten und klonen
Durch einen Klick auf einen Container sind auf der rechten Seite die Menüpunkte zu sehen, mit denen sich Container verwalten lassen. Bei Übersicht zeigt Proxmox die aktuelle Auslastung der Ressourcen. Diese kann man über den gleichnamigen Menüpunkt bearbeiten.
Für die Netzwerkeinstellungen des Containers sind die Menüpunkte "DNS" und "Netzwerk" verantwortlich, für die Sicherheit der Bereich "Firewall".
Um eine Sicherung des Containers zu erstellen, hilft Backup. Hier kann man Snapshots des Containers erzeugen, die man dann unter dem entsprechenden Menüpunkt findet. Mit ihnen kann man Container auf einen früheren Zustand zurücksetzen. Die Benutzerverwaltung erfolgt über Rechte.
Über das Kontextmenü eines Containers auf der linken Seite ist es möglich, den Container zu klonen. Außerdem kann man ihn hier mit allen gesetzten Einstellungen als Template speichern. Dieses steht dann für das Erstellen von Containern zur Verfügung.
Zusammenfassung
Die freie Virtualisierungsumgebung Proxmox kann neben VMs auch Container ausführen. Das native Format dafür ist das Linux-eigene LXC, für das zahlreiche Templates existieren.
Nach dem Download einer Vorlage aus dem Repository kann man auf dessen Grundlage sehr einfach einen Container mit Hilfe eines grafischen Assistenten erstellen. Dieser erlaubt auch die bequeme Anpassung der zugeteilten Ressourcen und der Einstellungen.
Individuell konfigurierte Container lassen sich dann ihrerseits als Template speichern. Zu den integrierten Tools zählt auch ein Backup, das den Zustand eines Containers als Snapshot sichert.
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Thomas Joos ist Consultant für mittlere und große Unternehmen im Bereich Security, Active Directory, Cloud und KI.
Er hat über 100 Fachbücher zu IT-Themen für verschiedene Verlage geschrieben und veröffentlicht regelmäßig bei verschiedenen Portalen und Zeitschriften wie IT-Administrator, Computerwoche, Heise und vielen weiteren.
Darüber hinaus ist er als Trainer für LinkedIn Learning tätig.
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