Tags: Container, Storage, System-Management
Unternehmen, die auf NAS von Synology setzen, können neben virtuellen Maschinen auch Docker-Container direkt auf dem Storage-System betreiben. Letztere lassen sich mit Portainer über eine Web-GUI verwalten. Die gesamte Installation bzw. Konfiguration erfolgt über die Web-Konsole und geht in der Regel leicht von der Hand.
Update: Nach der Aktualisierung auf das Betriebssystem auf DSM 7.2 wird die Docker-App durch den Synology Container Manager ersetzt. Die Bedienung ist gleich wie hier beschrieben, die App können Sie nach dem Update deinstallieren.
Im ersten Schritt installiert man über die Web-Oberfläche von DSM im Paketzentrum das Paket Docker.
Danach öffnet man zunächst die Docker-Verwaltungsoberfläche auf dem NAS. Hier ist unter anderem die aktuelle Auslastung der CPU und des Arbeitsspeichers zu sehen.
Container-Registries hinzufügen, Images herunterladen
Bei Registrierung findet man die verschiedenen Images, die zum Beispiel über den Docker-Hub verfügbar sind, und auf deren Basis sich Container auf dem Synology-NAS bereitstellen lassen.
Unter Einstellungen sind die Container-Registries zu sehen, die aktuell schon verbunden sind, weitere lassen sich hier mit dem entsprechenden Befehl hinzufügen.
Damit man eine Container-Registry nutzen kann, muss man diese im Fenster markieren und auf Verwenden klicken. Über die Schaltfläche Download lassen sich dann neue Images einbinden.
Auf diesem Weg ist es möglich, mehrere Images direkt auf dem NAS zu speichern.
Docker-Container auf dem Synology-NAS erstellen
Nach dem Download lassen sich jetzt im Abschnitt Image mit dem Befehl Starten Container auf Basis der jeweiligen Abbilds erstellen.
Beim Start wählt man zunächst das Container-Netzwerk aus. Alternativ verwendet der Container das Netzwerk des Docker-Hosts, also des Synology-NAS. Über Hinzufügen lassen sich unter Netzwerk jederzeit virtuelle Netzwerke für Container anlegen.
Auf der nächsten Seite konfiguriert man die Einstellungen für den Container. Dort kann man zum Beispiel die Ressourcennutzung einschränken oder einen Container priorisieren.
Falls notwendig, kann man auf dem nächsten Fenster noch Ports für den Container definieren. Interessant ist die Seite des Assistenten, auf der man dem Container einen Ordner zuweist. Dadurch können Container-Anwendungen ihre Daten direkt auf dem NAS speichern.
Nach dem Abschluss des Assistenten sind die einzelnen Container in der entsprechenden Übersicht zu sehen. Hier kann man die Container auch starten und beenden.
Docker-Container mit Portainer verwalten
Um die Docker-Container komfortabler zu verwalten, kann man die Verwaltungslösung Portainer installieren. Dazu erstellt man über das Programm File Station im Ordner Docker zunächst einen neuen Ordner mit der Bezeichnung portainer.
Als nächstes führt man in der DSM-Systemsteuerung den Menübefehl Aufgabenplaner aus und wechselt zu Einstellungen. Dort aktiviert man Ausgabeergebnisse speichern und erstellt innerhalb des Docker-Ordners ein Unterverzeichnis namens reports.
Im Anschluss wählt man Erstellen => Geplante Aufgabe => Benutzerdefiniertes Skript aus. In den Einstellungen legt man bei Aufgabe zunächst den Namen auf Install Portainer fest. Als Benutzer sollte root ausgewählt sein, weil die Installation von Portainer erhöhte Rechte erfordert.
Bei Zeitplan wählt man Am folgenden Datum ausführen und dann das aktuelle Datum sowie die Einstellung Nicht wiederholen. Danach trägt man bei Aufgabeneinstellungen im unteren Bereich bei Befehl ausführen den Inhalt des folgenden Scripts ein:
Wichtig ist, dass die Bezeichnungen des Volumes und des Docker-Ordners korrekt sind, sonst kann die Installation nicht erfolgreich abgeschlossen werden.
Der genaue Pfad des Portainer-Ordners lässt sich über das Kontextmenü des Ordners bei Eigenschaften in der App File Station in Erfahrung bringen.
Danach speichert man das Script und bestätigt die Warnung, dass eine neue Aufgabe erstellt wird. Zudem entfernt man den Haken bei Aktiviert, denn es reicht aus, diese einmal zu starten. Dazu klickt man die Aufgabe an und wählt danach Ausführen. Nach der Bestätigung der Nachfrage beginnt das Synology-NAS mit der Installation von Portainer.
Über Aktion => Ergebnis anzeigen lässt sich der Status der Aufgabe kontrollieren. Der Vorgang dauert einige Zeit. Solange im unteren Feld keine Fehlermeldung erscheint, läuft der Vorgang noch. Den Status kann man auch prüfen, indem man nachschaut, ob im Portainer-Ordner Daten vorhanden sind.
Installation von Portainer überprüfen
Wenn die Installation von Portainer erfolgreich abgeschlossen ist, kann man im Abschnitt Docker in den Apps bei Image überprüfen, ob das neue Abbild vorhanden ist, und bei Container, ob der Portainer-Container gestartet ist.
Portainer einrichten
Danach kann man im Browser die IP-Adresse des NAS eingeben und dabei den Port 9000 verwenden. Dadurch startet man die Einrichtungsseite von Portainer. Im ersten Schritt gibt man dazu einen neuen Admin-Benutzer für Portainer an.
Danach startet die Verwaltungsoberfläche, wo man über die Kachel Get Started den Wizard für die Einrichtung startet. Dauert diese zu lange, dann blockiert Portainer den Zugriff. In diesem Fall reicht es aus, unter Docker auf dem Synology-NAS den Portainer-Container neu zu starten.
Über das Stift-Symbol auf der rechten Seite öffnet sich das Fenster Environtment details. Hier muss man bei Public IP die interne IP-Adresse des Synology-NAS eintragen und mit Update environment betätigen.
Portainer nutzt andere Container-Registries als die Docker-Installation auf dem Synology-NAS. Diese konfiguriert man innerhalb der Portainer-Konsole über den Link Registries.
Mit Add Registry lassen sich weitere Registries hinzufügen. Bekannte Beispiele dafür sind codeberg.org und ghcr.io.
Docker-Container mit Portainer verwalten
Um die Docker-Container auf dem Synology-NAS mit Portainer zu verwalten, klickt man in der Portainer-Oberfläche auf Live connect. Danach sind im Dashboard die Informationen der angebundenen Docker-Installation zu sehen.
Nach einem Klick auf Containers sieht man die Container auf der lokalen Umgebung und ihren Status.
Zusammenfassung
Die leistungsfähigen NAS-Modelle von Synology kann man nicht nur zur Ausführung von virtuellen Maschinen nutzen, sondern sie erlauben auch die Einrichtung einer vollständigen Umgebung für Docker-Container. Das Feature lässt sich unkompliziert über die grafische Oberfläche installieren.
Als Management-Lösung für Docker-Container sieht Synology die Web-Konsole von Portainer vor. Auch deren Einrichtung erfolgt über einen Wizard und sollte normalerweise keine Probleme bereiten.
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Thomas Joos ist Consultant für mittlere und große Unternehmen im Bereich Security, Active Directory, Cloud und KI.
Er hat über 100 Fachbücher zu IT-Themen für verschiedene Verlage geschrieben und veröffentlicht regelmäßig bei verschiedenen Portalen und Zeitschriften wie IT-Administrator, Computerwoche, Heise und vielen weiteren.
Darüber hinaus ist er als Trainer für LinkedIn Learning tätig.
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Ein Hinweis Docker gibt es mit der DSM Version 7.2 nicht mehr. Dafür gibt es den Container Manager!