Tags: Container, Windows 11, Open Source
Minikube ist eine ideale Lösung, um einen Kubernetes-Cluster für eine Test- oder Entwicklungsumgebung einzurichten. Dafür benötigt es nur einen einzelnen Knoten, wahlweise auch als virtuelle Maschine. Bevor man es in Betrieb nehmen kann, sind jedoch mehrere Vorbereitungen erforderlich, darunter die Installation von Docker.
Der erste Schritt für die Bereitstellung von Kubernetes auf Windows 10 / 11 oder Windows Server 2019 / 2022 besteht darin, die Installationsdateie der aktuellen Version von GitHub herunterzuladen. Die Seite minukube start nennt die Systemvoraussetzungen und beschreibt die ersten Schritte.
Betreibt man Minikube in einer VM, dann sollte diese über mindestens zwei vCPUs, 2 GB Arbeitsspeicher und 20 GB freien Speicherplatz verfügen.
Nested Virtualization notwendig
Sollen Docker und Minikube in einer VM auf WSL2 laufen, dann muss man für diese die eingebettete Virtualisierung aktivieren. Unter Hyper-V geht man so vor:
Set-VMProcessor -VMName <Name der VM> `
-ExposeVirtualizationExtensions $true
Get-VMNetworkAdapter -VMName <Name der VM>|
Set-VMNetworkAdapter -MacAddressSpoofing On
Für diese Befehle erscheint keine Rückmeldung, wenn die Umstellung funktioniert hat.
Docker oder eine Virtualisierungslösung für Kubernetes bereitstellen
Für den Betrieb ist auf dem Computer entweder eine Virtualisierungssoftware bzw. eine Container-Lösung notwendig, auf die Kubernetes aufbauen kann. Dabei kann es sich um Docker, QEMU, Hyperkit, Hyper-V, KVM, Parallels, Podman, VirtualBox, oder VMware Workstation bzw. Fusion handeln.
Die nachfolgende Anleitung basiert auf der Verwendung von Docker. Daher sollte man vorab auf dem Computer Docker Desktop für Windows installieren. Dabei kann man über die Option Use WSL 2 instead of Hyper-V (recommended) auswählen, dass die Container im Windows-Subsystem für Linux 2.0 (WSL2) ausgeführt werden.
WSL-Kernel in Windows 11 aktualisieren
Auf vielen Systemen erscheint nach der Installation von Docker noch der Hinweis, dass WSL2 aktualisiert werden muss. Das erfolgt über den Befehl
wsl --update
Generell ist es sinnvoll, den Computer danach neu zu starten.
Nach der Installation verifiziert man die installierte Version mit
docker version
Dabei zeigt sich auch, ob Docker auf dem Test-PC funktioniert.
Minikube im Betrieb nehmen
Nach dem Download findet sich im Zielverzeichnis die Minikube-Startdatei minikube.exe. Diesen Ordner muss man in den Systempfad eintragen. Das lässt sich in einer PowerShell-Sitzung mit erhöhten Rechten erledigen:
Nach dem Öffnen einer neuen PowerShell-Session zeigt der Befehl minikube die Online-Hilfe an. Das belegt, dass Minikube jetzt funktioniert und der Cluster eingerichtet werden kann.
Kubernetes-Cluster mit Minikube einrichten
Um einen Kubernetes-Cluster mit Minikube zu erstellen, gibt man auf der Befehlszeile
minikube start
ein. Danach lädt Minikube die notwendigen Dateien für den Kubernetes-Container herunter.
Wichtig ist hier, dass der Docker-Dienst gestartet ist. Wenn das nicht der Fall ist, bootet man den PC am besten neu.
Den Status von Minikube zeigt man anschließend so an:
minikube status
Nun lassen sich zum Beispiel mit
kubectl get all
alle seine Ressourcen anzeigen. Mit
kubectl cluster-info
überprüft man, ob der Endpunkt des Clusters funktioniert und ermittelt die IP-Adresse des Clusters. Weitere Befehle, die einen schnellen Überblick über die Umgebung gewähren, sind:
- Kubectl get services: Dienste im Namensraum
- Kubetcl get pods --all-namespaces: Alle Pods in allen Namensräumen
- Kubectl get pods -o wide: Erweiterte Informationen zu den Pods im allgemeinen Namensraum
- Kubectl get deployment <Deployment>: Informationen zu einem bestimmten Deployment
- Kubectl get pods: Pods im aktuellen Namensraum
- Kubectl get nodes: Knoten im Cluster
Mit dem Parameter describe besteht für verschiedene Objekte die Möglichkeit, weitere Informationen anzuzeigen, etwa zu den Knoten:
kubectl describe nodes
Zusammenfassung
Minikube macht es sehr einfach, einen Kubernetes-Cluster für eine Lab-Umgebung einzurichten und so erste Erfahrungen mit der Orchestrierung von Containern zu sammeln.
Die Installation in einer Windows-VM setzt voraus, dass man dafür die verschachtelte Virtualisierung aktiviert und Docker für Windows einrichtet, bevorzugt auf WSL2.
Nach dem Hinzufügen des Minikube-Verzeichnisses zum Suchpfad kann man die Umgebung über einen simplen Befehl starten und sofort loslegen.
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Thomas Joos ist Consultant für mittlere und große Unternehmen im Bereich Security, Active Directory, Cloud und KI.
Er hat über 100 Fachbücher zu IT-Themen für verschiedene Verlage geschrieben und veröffentlicht regelmäßig bei verschiedenen Portalen und Zeitschriften wie IT-Administrator, Computerwoche, Heise und vielen weiteren.
Darüber hinaus ist er als Trainer für LinkedIn Learning tätig.
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