Taskleiste in Windows 11 anpassen und mit GPO oder Intune verteilen


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    Windows 11 TaskbarOrganisationen können das Aussehen der Windows-Taskleiste für alle Rechner im Netzwerk vor­geben. Primär geht es dabei um das Anpinnen wichtiger Anwendungen. Dazu konfigurieren Admins die Apps für die Taskbar in einer XML-Datei. Diese lässt sich dann per Gruppen­richt­linie oder Microsoft Intune auf die Endgeräte verteilen.

    Bei der Konfiguration der Taskleiste geht es nicht nur darum, die im Unternehmen wichtigen Anwendungen dort anzuheften und so für die User leichter zugänglich zu machen. In der Regel ist es auch ein Anliegen, die von Microsoft per Default angepinnten Symbole zu entfernen.

    Einige Elemente genießen aus unbekannten Gründen eine Sonderrolle und lassen sich nicht durch eine standardisierte Taskbar beeinflussen. Das gilt für das neue Chat-Icon in Windows 11 sowie das Suchfeld. Diese kann man separat mit Hilfe von Gruppenrichtlinien anpassen.

    Konfiguration als XML-Datei bereitstellen

    Das Verfahren für die Konfiguration und Verteilung der Taskbar-Einstellungen hat sich seit Windows 10 nicht grundsätzlich geändert. Es entfiel aber mittlerweile die Möglichkeit, eine bestehende Konfiguration mit Export-StartLayout in eine XML-Datei zu schreiben und diese dann einfach zu bearbeiten.

    Stattdessen muss man die XML-Datei nun selbst aufbauen, wobei Microsoft dafür ein Skelett zur Verfügung stellt:

    Diese Vorlage enthält Mustereinträge, die zeigen, wie man ein Programm wahlweise über die ID oder den Pfad spezifiziert. Letzterer müsste natürlich auf allen Zielrechnern gleich sein. Wenn man daher lieber die IDs verwendet, dann kann man diese für die installierten Apps mit dem Befehl

    Get-StartApps | Format-List

    abrufen. Anschließend übernimmt man sie nach dem Vorbild der bereits vorhandenen Einträge in die XML-Datei.

    Namen und IDs der installierten Anwendungen in PowerShell anzeigen

    Dabei unterscheidet Microsoft zwischen UWP- und Desktop-Apps. Erstere fügt man mit dem Präfix <taskbar:UWA> hinzu, Desktop-Programme mit <taskbar:DesktopApp>.

    Default-Apps entfernen

    Um die Standard-Apps aus der Liste zu entfernen, muss man das Element <CustomTaskbarLayoutCollection> um das Attribut PinListPlacement ergänzen:

    <CustomTaskbarLayoutCollection PinListPlacement="Replace">

    "Golden Image" für alle PCs

    Wenn man in der XML-Datei eine App angibt, die auf dem Zielrechner nicht installiert ist, wendet Windows die Datei dennoch an, blendet das entsprechende Icon aber nicht ein. Dadurch muss man nicht jeweils eigene XML-Dateien für unterschiedlich konfigurierte Rechner bereitstellen.

    Sobald die Datei mit einem passenden Namen gespeichert ist, kann man sie mit Gruppenrichtlinien oder Microsoft Intune verteilen.

    Taskleiste mit Gruppenrichtlinien verteilen

    Um die Einstellungen der Taskleiste mit Gruppenrichtlinien zu verteilen, muss man die XML-Datei entweder auf einer Freigabe bereitstellen oder man kopiert sie zum Beispiel mit einem Anmelde-Script auf die Windows-PCs.

    In einem GPO kann man dann den Pfad zur Datei in der Einstellung Startlayout unter Benutzer­konfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => Startmenü und Taskleiste eintragen. Verwendet man an dieser Stelle einen UNC-Pfad, dann müssen die Benutzerkonten das Leserecht für diese Freigabe erhalten.

    Kann Windows während der Anmeldung die Datei nicht finden oder aufgrund fehlender Benutzer­rechte nicht lesen, verbleibt die Taskleiste auf den Standardeinstellungen und die User können die Taskleiste selbst nicht ändern.

    Gruppenrichtlinie zur Verteilung des Taskleisten-Layouts

    Die Icons erscheinen auf der Taskleiste in der gleichen Reihenfolge, in der sie in der XML-Datei angegeben sind. Windows platziert jedoch erst die Standard-Icons auf der linken Seite, außer man verwendet das XML-Attribut PinListPlacement="Replace, um die Default-Apps zu entfernen.

    Die vom User manuell hinzugefügten Symbole kommen dann in die Mitte und die aus der XML-Datei importierten Icons erscheinen schließlich ganz rechts.

    Taskleisteneinstellungen mit Microsoft Intune verteilen

    Die XML-Datei kann man nicht nur über Gruppenrichtlinien, sondern auch mit Microsoft Intune verteilen. Die Einstellungen sind im Intune Admin Center unter Geräte => Konfiguration => Richtlinien zu finden.

    Für die Verteilung der Taskleisten­einstellungen erstellt man zuerst ein Profil.

    Profil für die Verteilung der Taskleistenkonfiguration anlegen

    Im Auswahlfenster des neuen Profils wählt man bei Plattform auf der rechten Seite Windows 10 und höher aus. Bei Profiltyp entscheidet man sich für Vorlagen => Geräte­einschränkungen.

    Mit dem Klick auf die Schaltfläche Erstellen beginnt die Konfiguration des neuen Profils. Dort erhält es einen Namen, zum Beispiel "Taskleisteneinstellungen". Auf der Seite Konfigurations­einstellungen gibt man über Starten die XML-Datei an.

    Die Konfiguration für die Taskleiste greift auf den Zielrechnern nach der Zuweisung des Konfigurationsprofils an die gewünschten PCs.

    Zusammenfassung

    Organisationen können das Aussehen der Taskleiste von Windows 11 zentral vorgeben. Im Vordergrund stehen dabei die dort angepinnten Programm­symbole. Diese kann man in einer XML-Datei konfigurieren und anschließend verteilt man diese Konfiguration mittels Gruppen­richt­linien oder Intune auf die PCs.

    Die Reihenfolge der Einträge in der XML-Datei bestimmt, wie die Icons dann auf der Taskleiste angeordnet werden. Über ein spezielles Attribut kann man zudem die von Microsoft vorgegebenen Symbole entfernen. User haben aber weiterhin die Möglichkeit, ihre eigenen Icons auf der Taskbar anzupinnen.

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    Bild von Thomas Joos

    Thomas Joos ist Consultant für mittlere und große Unternehmen im Bereich Security, Active Directory, Cloud und KI.

    Er hat über 100 Fachbücher zu IT-Themen für verschiedene Verlage geschrieben und veröffentlicht regelmäßig bei verschiedenen Portalen und Zeitschriften wie IT-Administrator, Computerwoche, Heise und vielen weiteren.

    Darüber hinaus ist er als Trainer für LinkedIn Learning tätig.

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