Tags: Monitoring, Open Source
Die Open Source-Lösung Uptime Kuma kann erkennen, wenn Geräte, Server oder bestimmte Dienste im Netzwerk ausfallen. Die Software unterstützt dabei eine ganze Reihe von Methoden, um die Verfügbarkeit von Geräten zu prüfen. Administratoren können sich bei Problemen dann auf verschiedenen Wegen benachrichtigen lassen.
Die Software erkennt zum Beispiel, ob Server gestartet und Web-Seiten online sind, private Clouds wie Nextcloud funktionieren oder Container laufen. Ist das nicht der Fall, kann man sich von Uptime Kuma per E-Mail, SMS, Telegram, Slack, Teams, Signal, Splunk und über viele andere Kanäle informieren lassen.
Das Monitoring-Tool überwacht Geräte per Ping, HTTP, TCP-Ports, DNS, Docker-Uptime, Radius und weiteren Techniken. Dafür installiert man jeweils eigene Monitore, die man auf einem Server auch kombinieren kann.
So lässt sich ein Server zum Beispiel per Ping überwachen und parallel kann Uptime Kuma per HTTP überprüfen, ob auf dem gleichen Rechner eine bestimmte Web-Seite verfügbar ist.
Uptime Kuma als Docker-Container installieren
Die Installation von Uptime Kuma erfolgt am besten als Container auf einem Linux-Host. Daher sollte Docker als Voraussetzung auf dem Linux-Server installiert sein. Dies lässt sich auf Ubuntu mit dem folgenden Befehl erledigen:
sudo snap install docker
Anschließend richtet man Uptime Kuma ein:
docker run -d --restart=always -p 3001:3001 -v uptime-kuma:/app/data --name uptime-kuma louislam/uptime-kuma:1
Dieser Befehl ist auf der Website des Projektes zu finden. Der Aufruf erkennt, ob das Image auf dem Rechner vorhanden ist, und lädt es bei Bedarf in aktueller Version aus dem Docker Hub nach.
Anschließend kann man sich mit
docker ps
davon überzeugen, dass der Container läuft.
Bei dieser Gelegenheit erkennt man auch gleich den Port, über den Uptime Kuma erreichbar ist. Er entspricht jenem, den man oben im Befehl zum Ausführen des Docker-Containers angegeben hat, in unserem Beispiel ist das 3001.
Uptime Kuma konfigurieren
Nachdem der Docker-Container mit Uptime Kuma läuft, öffnet man im Browser die Einrichtungsseite über die IP-Adresse des Servers und den Port, den man beim Starten des Containers angegeben hat.
Beim ersten Aufruf der Web-Konsole startet der Einrichtungsassistent von Uptime Kuma. Hier wählt man die Sprache aus und legt ein Admin-Konto für den zukünftigen Zugriff auf den Server an.
Danach startet auch schon das Dashboard des Monitoring-Tools. Oben rechts sind die Einstellungen der Umgebung zu finden.
Dort passt man die Oberfläche an und legt die Benachrichtigungen fest, mit denen Uptime Kuma die Benutzer informieren soll, wenn ein Dienst nicht mehr funktioniert.
Dazu wählt man über das Dropdown-Menü den Dienst aus, den man für Benachrichtigungen nutzen will. Dort gibt man einen Anzeigenamen und einen Namen ein, unter dem der Dienst bei der Konfiguration von Monitoren angezeigt wird.
Dann erfolgt die eigentliche Konfiguration des Nachrichtenkanals, zum Beispiel mit den für den Versand einer E-Mail nötigen Daten.
Mit der Schaltfläche Test kann man eine Testnachricht senden. Wenn diese funktioniert, ist die Benachrichtigung bereit für die Verwendung in Monitoren.
Überwachungsmonitore für Uptime Kuma einrichten
Mit dem Befehl Neuen Monitor hinzufügen lassen sich Geräte an die Umgebung anbinden. Bei Monitor-Typ wählt man aus, wie man ein Gerät überwachen will.
Neben Ping kann man auch bestimme Ports überwachen, regelmäßige HTTP-Anfragen durchführen, laufende Docker-Container und sogar die Verfügbarkeit von Datenbanken testen.
Die Option Ping überprüft erwartungsgemäß nur, ob ein Gerät im Netzwerk antwortet.
Bei Anzeigename gibt man ein, unter welcher Bezeichnung der Monitor bei Uptime Kuma erscheinen soll. Danach konfiguriert man dessen Einstellungen.
Mit Hostname spezifiziert man das Gerät, das Uptime Kuma überwachen soll, wobei man hier auch die IP-Adresse verwenden kann. Bei Prüfintervall legt man fest, in welchen Abständen das Tool den jeweiligen Monitor aktivieren soll.
Unter Benachrichtigungen sind alle Methoden zu sehen, die man in den Einstellungen definiert hat. Dadurch kann man ein Gerät mit mehreren Monitoren überwachen und Benachrichtigungen abhängig von den Empfängern für verschiedene Diensten konfigurieren.
Mit Speichern wird der Monitor angelegt und die Überwachung beginnt.
Verfügbarkeit der Geräte testen
Im Dashboard sind auf der linken Seite alle Monitore zu sehen und der Überwachungsbalken zeigt, wie lange die Geräte schon fehlerfrei funktionieren.
In der Mitte zeigt Uptime Kuma an, welche Geräte aktuell aktiv bzw. inaktiv sind oder sich in Wartung befinden.
Unten ist zu sehen, seit wann ein bestimmter Monitor aktiv ist. Durch den Klick auf einen Monitor zeigt Uptime Kuma die Details dazu an und auch, wie oft ein bestimmter Monitor zu unterschiedlichen Zeiten inaktiv war.
Monitore lassen sich an dieser Stelle jederzeit nachträglich anpassen, pausieren und auch duplizieren, um schnell neue Monitore zu erstellen.
Zusammenfassung
Uptime Kuma ist eine Open-Source-Software, mit der sich die Verfügbarkeit von Geräten im Netzwerk überprüfen lässt. Dazu nutzt es eine ganze Reihe verschiedener Mechanismen, von einem simplen Ping über HTTP-Anfragen bis zu Port-Überwachungen.
Im Gegensatz zu ausgewachsenen Monitoring-Lösungen konzentriert es sich auf diese eine wesentliche Aufgabe. Eine besondere Stärke von Uptime Kuma besteht in der Unterstützung von zahlreichen Kanälen, über die sich Admins bei Ausfall eines Dienstes verständigen lassen können.
Die Installation als Docker-Container sowie die Einrichtung von Benachrichtigungen und Monitoren ist sehr einfach und lässt sich ohne großen Lernaufwand bewältigen.
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Thomas Joos ist Consultant für mittlere und große Unternehmen im Bereich Security, Active Directory, Cloud und KI.
Er hat über 100 Fachbücher zu IT-Themen für verschiedene Verlage geschrieben und veröffentlicht regelmäßig bei verschiedenen Portalen und Zeitschriften wie IT-Administrator, Computerwoche, Heise und vielen weiteren.
Darüber hinaus ist er als Trainer für LinkedIn Learning tätig.
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