Tags: Exchange, Patch-Management
Vor kurzem hat Microsoft kumulative Updates (CU) für Exchange Server 2016 und 2019 herausgebracht. Im Zusammenhang mit dem neuen Emergency Mitigation Feature haben sich die Lizenzbedingungen geändert. Daher funktioniert der gewohnte Befehl für das Ändern des AD-Schemas nicht mehr.
Die grundlegende Installation von Exchange haben wir bereits in diesem Artikel beschrieben. Um eine solche handelt es sich auch beim Einspielen eines kumulativen Updates.
Dabei gibt man unter dem Punkt Active Directory vorbereiten folgende Befehle auf einer Kommandozeile mit erhöhten Rechten ein:
Setup /PrepareSchema /IAcceptExchangeServerLicenseTerms
Setup /PrepareAd /IAcceptExchangeServerLicenseTerms /OrganizationName: <OrganisationsName>
Setup /PrepareAllDomains /IAcceptExchangeServerLicenseTerms
Der Schalter /IAcceptExchangeServerLicenseTerms dient in beiden Fällen offensichtlich dazu, die Lizenzbedingungen ohne weitere Benutzerinteraktion zu akzeptieren. Das ist besonders nützlich, wenn man die Installation per Script automatisieren möchte.
Dies klappt bei den aktuellen CUs aber nicht mehr, vielmehr erscheint folgende Meldung:
Für die Installation von Microsoft Exchange Server 2019 müssen Sie die Lizenzbedingungen installieren.
Als Lösung schlägt die Meldung vor, den oben genannten Schalter gegen
IAcceptExchangeServerLicenseTerms_DiagnosticDataON
oder
IAcceptExchangeServerLicenseTerms_DiagnosticDataOFF
auszutauschen. Der erste akzeptiert die Lizenzbedingungen und erlaubt Microsoft die Übertragung von Diagnosedaten, während der zweite diese verbietet.
Der in der Fehlermeldung enthaltene Link (http://go.microsoft.com/fwlink/p/?LinkId=150127) hilft einem hier leider nicht weiter, weil man dort nur nach den Lizenzbestimmungen der diversen Microsoft-Produkte suchen kann.
Interaktives Setup
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei einer interaktiven Installation auf der GUI beim Bestätigen der Lizenzbedingungen.
Zusätzliche Informationen zu dieser Änderung sind in den Microsoft Docs enthalten. Sie ist wohl auf die Einführung von Emergency Mitigation zurückzuführen, für das Microsoft zusätzliche Diagnosedaten erfassen will.
Jede Organisation muss sich also hier überlegen, ob sie Diagnosedaten an Microsoft senden möchte oder nicht. Je nachdem für welche Option man sich entschieden hat, kann man diese später mit PowerShell wieder rückgängig machen:
Set-ExchangeServer -Identity <ServerName> -DataCollectionEnabled:$false
sorgt für das Deaktivieren der Datenerfassung, und $true lässt diese zu.
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Roland Eich ist gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt aufgrund seiner Erfahrungen ein breites Spektrum der Microsoft-Produktpalette ab.Zudem besitzt er verschiedene Zertifizierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).
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