Tags: Kommandozeile, Gruppenrichtlinien, Registry
Startet man eine Kommandozeile zum ersten Mal auf einem Rechner, dann erscheint sie in einem kleinen Fenster und mit einer winzigen Schriftgröße. Anstatt diese ungünstige Voreinstellung auf jedem Rechner manuell zu ändern, kann man dafür ein GPO nutzen.
Über Registry-Schlüssel lassen sich mehrere Einstellungen für Konsolenprogramme steuern. Dennoch hat es Microsoft nicht für notwendig erachtet, dafür ADMX-Vorlagen zu erstellen. Aus diesem Grund kann man die Optionen für die Eingabeaufforderung nicht über herkömmliche Richtlinien verändern.
Standardwerte versus Eigenschaften
Zusätzlich kompliziert wird die Lage dadurch, dass Fenster für cmd.exe oder PowerShell zwei verschiedene Befehle bieten, um ihr Aussehen und Verhalten anzupassen. Es handelt sich dabei um Standardwerte und Eigenschaften.
Änderungen der Standardwerte wirken sich auf jede neue Verknüpfung aus, die etwa für cmd.exe oder powershell.exe erstellt wird. Außerdem greifen sie, wenn man eines dieser Programme zum ersten Mal über die von Windows vorgegebene Verknüpfung startet (eine Ausnahme ist PowerShell unter Windows 10).
Dagegen wirken sich Anpassungen unter Eigenschaften nur auf die Verknüpfung aus, von der die Kommandozeile gestartet wurde. Sie werden anschließend in der .lnk-Datei hinterlegt und künftig immer von dort geladen. Änderungen der Standardwerte haben dann keine Auswirkung auf diese Verknüpfung mehr.
Registry-Schlüssel für Standardwerte
Die Registry-Schlüssel unter HKCU\Console reflektieren nur die Standardwerte. Wenn man diese per Group Policy Preferences, .reg-Datei oder PowerShell vor dem ersten Aufruf der Kommandozeile ändert, dann kann man unerwünschte Vorgaben wie kleine Fonts und einen deaktivierten QuickEdit-Modus vermeiden.
Während die Werte für die Schriftart (Schlüssel Fontface) oder QuickEdit (0 oder 1) keine großen Rätsel aufgeben, ist die Eingabe für die Schriftgröße ziemlich undurchsichtig. So nimmt sie etwa beim TrueType-Font Lucida Console bei 18pt den Wert 0x120000 an.
Am besten ändert man sie auf einem Rechner und liest das Ergebnis mittels PowerShell aus:
Get-ItemProperty HKCU:\Console\ -Name FontSize
Anschließend kann man sich an die Erstellung eines GPO machen.
Die Group Policy Preferences erlauben das Anlegen eines Objekts, das einen oder mehrere Schlüssel in der Registry ändert (siehe dazu meine detaillierte Anleitung: Registry-Schlüssel mit Group Policy Preferences erstellen und löschen).
Neben den Vorgaben für die Art und Größe der Schrift oder den Quickedit-Modus gibt es noch eine Reihe weiterer Einstellungen, die man auf diesem Weg konfigurieren kann. Eine Übersicht über die verschiedenen Schlüssel
bietet dieser Beitrag auf Microsofts TechNet.
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