Tags: Hardware, Hyper-V, RDS
Im Gegensatz zu Virtual PC, VMware Workstation oder ESXi ab der Version 4.1 kann Hyper-V die meisten USB-Geräte nicht an seine VMs durchreichen. Abhilfe schaffen hier entweder USB-over-Network-Lösungen oder der Zugriff per Remotedesktop.
In einigen Fällen besteht die Notwendigkeit, dass ein Gastbetriebssystem unter Hyper-V auf USB-Geräte zugreifen muss. Das kann etwa sein, wenn eine Software zu ihrer Ausführung einen Dongle benötigt. Im Hyper-V-Manager sucht man bei der Konfiguration der virtuellen Hardware jedoch vergeblich nach einem USB-Controller.
Ergänzende Software von Drittanbietern
Ein gängiger Ansatz, um dieses Problem in den Griff zu bekommen, ist USB-over-Network. Dabei lassen sich USB-Geräte, die mit entfernten Rechnern verbunden sind und über ein IP-Netzwerk umgeleitet werden, lokal ansprechen als seien sie am betreffenden Server angesteckt. Darüber hinaus gibt es Anbieter von Software wie USB Redirector, die versprechen, am Hyper-V-Host angeschlossene USB-Peripherie für die Gäste zugänglich zu machen.
USB-Geräte des Clients über RDP einblenden
Für weniger anspruchsvolle Szenarien, beispielsweise den Datenaustausch via USB-Stick, geht es auch ohne aufwändige Lösungen. In solchen Situationen reicht es meistens aus, eine RDP-Verbindung mit dem Windows-Gast aufzubauen.
Dabei muss man beachten, dass in den Optionen des RDP-Clients unter der Registerkarte Lokale Ressourcen die Checkboxen für Laufwerke, die später angeschlossen werden sowie jene unterhalb von Weitere unterstützte Plug & Play-Geräte ausgewählt werden.
Nach Aufbau der Verbindung sollten die am Client angeschlossen USB-Geräte in der VM sichtbar sein. Allerdings gibt sich Software, die direkt auf die USB-Peripherie zugreifen möchte, damit meist nicht zufrieden.
Im Fall von erforderlichen Dongles ist dies ohnehin keine praktikable Lösung, aber auch Tools, die einen USB-Stick formatieren und neu beschreiben möchten, verweigern regelmäßig die Zusammenarbeit mit den virtuellen Geräten. Das gilt etwa für die Backup-Funktion von Windows Server 2012 Essentials, die einen boot-fähigen USB-Stick für die Wiederherstellung von Clients einrichtet.
Manuelle Zuweisung von USB-Festplatten
Eine erfreuliche Ausnahme bilden USB-Festplatten, wenn man sie an den Hyper-V-Host anschließt und innerhalb einer VM benötigt. Sie muss man erst über die Datenträgerverwaltung aus der Sicht des Hosts offline nehmen. Im Kommandozeilen-Tool diskpart, das man alternativ nutzen kann, gibt man folgende Befehle ein:
list disk
rem Dem ersten Befehl entnimmt man die Nummer der Disk und gibt sie bei [n] ein
select disk [n]
offline disk
Anschließend kann man im Hyper-V Manager die Festplatte hinzufügen. Dazu geht man in die Einstellungen der betreffenden VM und aktiviert in den Hardware-Optionen SCSI-Controller => Festplatte und klickt auf Hinzufügen. Im anschließenden Dialog sollte die USB-Festplatte unter Physikalische Festplatte verfügbar sein.
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4 Kommentare
Wie geht das mit USB-Geräten wie z.B. USB-Kameras?
Gast ist Windows Server 2012, Client ist XP.
Beim Gast wird zwar die Kamera im Gerätemanager angezeigt, Treiber gibt es natürlich nicht für 2012 da nur der Treiber nur bis XP geht, aber im RDP taucht das Gerät nicht auf.
Die Antwort lautet: verwenden Sie VirtualBox.
Das ist ja keine Lösung für einen Server. Da helfen nur Software- oder Hardwarelösungen, die das USB-Gerät in die jeweilige Session übergeben.
Ideal für virtuelle Umgebungen und Arbeitsplätze mit USB-Sticks, die Unterschriftendateien enthalten oder ähnliches.
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