Tags: Windows 10, Linux
Mit Windows 10 2004 führte Microsoft die Version 2 des Subsystems für Linux ein, das auf einer neuen Architektur beruht und eine Utility-VM nutzt. Wenn man Distributionen bereits unter WSL1 installiert hat, kann man sie nachträglich mit dem Kommandozeilen-Tool wsl.exe auf die Version 2 konvertieren.
Windows Subsystem for Linux 2 (WSL2) führt einen nativen Linux-Kernel in einer virtuellen Maschine aus, den Microsoft selbst bereitstellt und aktualisiert. Außerdem kommt für das Linux-Dateisystem nun EXT4 zum Einsatz, wodurch die Inkonsistenzen des hybriden Ansatzes von WSL1 verschwinden.
Vorgabeversion weiterhin auf 1
Trotz dieser Vorteile belässt Microsoft ein frisch installiertes Subsystem unter Windows 10 2004 standardmäßig auf der Version 1. Abfragen kann man die vorgegebene Versionsnummer allerdings nicht, das mitgelieferte Tool wsl.exe kann diese nur ändern.
Wenn man nach der Aktivierung von WSL unter Windows 10 2004 jedoch die erste Distribution installiert, dann kann man mit
wsl.exe --list --verbose
schnell feststellen, dass sie unter WSL1 läuft.
Version generell oder für einzelne Installationen ändern
Wenn man das nicht möchte, dann kann man bereits vor der ersten Installation eines Linux die Standardversion auf 2 setzen. Dazu dient der Befehl
wsl.exe --set-default-version 2
Alternativ kann man die Vorgaben beibehalten und die Version für jede Distribution individuell verwalten. In diesem Fall würde man zum Beispiel Ubuntu-18.04 so auf Version 2 konvertieren:
wsl --set-version Ubuntu-18.04 2
Installation des Kernels
Egal welchen Ansatz man wählt, sobald auf die eine oder andere Weise auf WSL2 umschaltet, muss man den dafür nötigen Linux-Kernel installieren. Dazu wirft wsl.exe eine entsprechende Meldung aus, welche die URL für den Download desselben enthält:
WSL 2 erfordert ein Update der Kernelkomponente. Weitere Informationen finden Sie unter https://aka.ms/wsl2kernel
Nach der Installation des MSI-Pakets lässt sich der Vorgang erfolgreich abschließen, sei es die Konvertierung einer einzelnen Distro oder die Änderung der Default-Version für künftige Installation.
Im ersten Fall sollte
wsl.exe --list --verbose
nun die Version 2 anzeigen.
Wenn man übrigens wieder auf die Version 1 zurückkehren möchte, dann lässt sich dies mit den gezeigten Befehlen ebenfalls bewerkstelligen.
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