Tags: Remote-Verwaltung, Windows Admin Center
Das Windows Admin Center kann viele Rollen und Features von Windows Server remote verwalten. Zusätzlich enthält es einen Remotedesktop-Client, um die Server-Konsole zu öffnen oder einzelne Programme als RemoteApp zu starten. Bei Bedarf kann man RDP-Verbindungen gleich aus dem Admin Center aktivieren.
Grundsätzlich verliert der administrative Remote-Zugriff auf die Konsole von Windows Server an Bedeutung. Die meisten Aufgaben lassen sich über die RSAT oder PowerShell von einer Workstation aus erledigen. Das Web-basierte Admin Center leistet einen weiteren Beitrag zum Remote-Management.
Web-basierter RDP-Client
Nachdem die neuen Web-Tools die herkömmlichen GUI-Tools aber noch längst nicht ersetzen können, bieten sie einen Remotedesktop-Client, so dass man bei Bedarf am Server etwa MMC-basierte Werkzeuge starten kann.
Wählt man aus der Navigationsleiste den Menüpunkt Remotedesktop, dann weist das Tool darauf hin, wenn das Feature auf dem Zielrechner nicht aktiviert ist und zeigt gleich einen Button an, der die entsprechenden Einstellungen öffnet.
Dort kann man Remotedesktop auf dem entfernten Rechner aktivieren und wie gewohnt auch gleich über die zuständige Sicherheitsoption nur Computer mit Authentifizierung auf Netzwerkebene zulassen.
Fehler bei der Aktivierung von Firewall-Regeln
Sobald man diese Einstellung speichern möchte, versucht das Admin Center, auf dem Server die für Remotedesktop zuständigen Firewall-Regeln zu aktivieren. Dabei läuft es aber in die Falle der übersetzten Regelnamen, so dass die Operation mit den englischen Bezeichnungen auf einem deutschen Windows scheitert.
Hier muss man sich dadurch behelfen, dass man in der Navigationsleiste zu Firewall wechselt und dort wiederum zu Regeln für eingehende Verbindungen. Über die Eingabe von Remotedesktop in das Suchfeld macht man die zutreffenden Regeln ausfindig und aktiviert diese manuell.
Tools als RemoteApp
Nun sollte dem Aufbau einer Remotedesktop-Verbindung nichts mehr im Wege stehen. Diese zeigt den kompletten Desktop des Servers an. Alternativ bietet das Admin Center die Möglichkeit, beim Freischalten des Remotedesktop-Zugangs die Option Remote-App-Tool aktivieren auszuwählen (siehe Screenshot weiter oben).
Nach dem Neuladen der Seite im Browser sollte die Navigation des Admin Center einen weiterer Menüpunkt namens RemoteApp enthalten (es ist ein bekanntes Problem, dass er nicht angezeigt wird. Dann muss man die URL manuell anpassen, wie im Screenshot unten zu sehen) Hier kann man einzelne Anwendungen eintragen, die man auf diesem Weg aufrufen möchte, beispielsweise MMC-basierte oder sonstige GUI-Tools.
Die Version 1807 brach im Zusammenspiel mit der Preview 17713 von Server 2019 die Verbindung jedoch regelmäßig ab. Insgesamt sind die Ladezeiten des Web-basierten RDP-Client relativ lang, so dass man wahrscheinlich nur sporadisch zu dieser Option greifen wird.
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4 Kommentare
Lieber Wolfgang, ich bin dir sehr dankbar für deine vielen hilfreichen Blogartikel.
Bei mir funktioniert das mit RDP gut, jedoch gibt es offenbar Probleme mit der Remote Powershell. Nach Drücken des Connect Button Disconnected er direkt. WAC 1807.
Ist das bei dir auch so?
Hallo Karl, in der Preview 1807 kann ich eine Remote-PS-Sitzung herstellen, allerdings nicht unter dem Konto, mit dem ich den Server verwalte. An der Preview 1808 kann ich mich nicht einmal anmelden, weil sie das Kennwort bereits nach 3 Zeichen abschneidet.
Hallo Wolfgang, ah ok! Welcome to the BETA. Ich arbeite hart daran WAC zu implementieren und aktiv zu nutzen. Leider ist es mir noch zu unvollständig. z.B. nach der Installation von DC / DNS Rollen fehlt im WAC die Vervollständigung der Konfiguration. Im Server Manager wird sie weiterhin angezeigt. Auch ist das WAC recht langsam und Computerobjektbezogen. Ich sehe noch keine Bestrebung dahingehend, dass man Tasks wie im Servermanager auf mehreren Servern gleichzeitig ausführen kann (ausser mit PS). Weißt du was ich meine?
Hi Karl, ich teile deine Einschätzung. Der Funktionsumfang des WAC ist noch längst nicht auf dem Stand der RSAT, und ein Multi-Server-Management fehlt bis dato ebenfalls. Es wäre interessant, von Microsoft dazu eine offizielle Roadmap zu bekommen. Bisher gibt es aber nur vage Ankündigungen.
Ich gehe davon aus, dass es zeitgleich mit Server 2019 wieder ein unterstütztes und stabiles Release geben wird. Das wäre immerhin schon ein Fortschritt.