Tags: WSUS, Windows Server 2022
In der Vergangenheit richtete Microsoft für jede Version von Windows Server ein eigenes Produkt in WSUS ein. Admins konnten so die Updates für dieses Release einfach abonnieren. Das gilt aber nicht mehr für Windows Server 2022, der sich die Updates mit Azure Stack HCI teilt. Zudem sind die Azure-Editionen von Server 2022 dort nicht enthalten.
Mit Windows 10 begann Microsoft, das bis dahin geltende Schema für Produkte in WSUS zu durchbrechen. Aufgrund der relativ kurzen Release-Zyklen versuchte der Hersteller erst, die Updates für alle Versionen unter Windows 10 zusammenzufassen.
Das klappte bis zum Servicing Stack Update in Windows 10 1903, so dass Microsoft danach eine neue Sammelkategorie namens Windows 10, version 1903 or later einführte. Zur Unübersichtlichkeit trägt zudem bei, dass die Treiber als eigenes Produkt aufscheinen.
Intrasparente Produktbezeichnung für Server 2022
Wer Windows Server 2022 im Unternehmen ausrollt und dafür Updates in WSUS beziehen möchte, wird dort "Windows Server 2019" als letzten Eintrag finden. Microsoft sieht für das aktuelle LTSC-Release nämlich "Microsoft Server operating system-21H2" vor.
Dies ist schon deshalb irreführend, weil es sich bei Server 2022 um ein Release im LTSC handelt, die Benamsung mittels Jahr + Monat bzw. Halbjahr jedoch dem Semi-annual Channel vorbehalten ist, in dem seit 2004 kein Windows Server mehr erscheint.
Der Grund für die Wahl einer solchen Bezeichnung liegt darin, dass "Microsoft Server operating system-21H2" die Updates sowohl für Windows Server 2022 als auch für Azure Stack HCI bereitstellt. Deswegen müsste es eigentlich "Microsoft Server operating systems-21H2" heißen.
Inkonsistenzen auch bei Azure Stack HCI
Hier könnte man natürlich einwenden, dass Azure Stack HCI als eigenes Produkt in WSUS vertreten ist. Dieses gilt aber nur für die Version 20H2. Ab Azure Stack HCI 21H2 teilt es sich die Updates mit Windows Server.
Bei genauerem Durchsehen der Liste findet sich aber auch ein Eintrag für Windows Server 2022. Er heißt "Server 2022 Hotpatch Category". Wer dieses Produkt auswählt, wird für einen normalen Windows Server jedoch keine Updates erhalten, weil es für die Azure Edition gedacht ist, der das Hotpatching vorbehalten ist.
Fazit
Microsoft führt mit Windows Server 2022 eine weitere Inkonsistenz in den ohnehin mit Altlasten überfrachteten Produktkatalog von WSUS ein. Anstatt eine eigene Kategorie für Azure Stack und Windows Server beizubehalten, bekommen beide Betriebssysteme ein gemeinsames Label.
Das mag technisch sinnvoll sein, um den doppelten Bezug von Updates zu vermeiden. Aber dann hätte der Hersteller immer noch eine selbsterklärende Bezeichnung wählen können. Das Gleiche gilt für die Azure Edition von Windows Server 2022.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Verwandte Beiträge
Weitere Links
1 Kommentar
Moin Wolfgang, danke für deine zweite Meinung hierzu.
Einen längeren Artikel / Guidance hatte ich hierzu vor einiger Zeit verfasst. Gut, dass du des für deutschsprachige Benutzer nochmals aufgreifst.
https://techcommunity.microsoft.com/t5/windows-server-for-it-pro/underst...