Tags: Windows 10, VMware Workstation, Troubleshooting
Nach der Installation von Update KB4517211, welches die Build-Nummer von Windows 10 auf 18362.387 erhöht, läuft die Version 14 oder älter von VMware Workstation und Player nicht mehr. Ursache dafür ist ein neuer Eintrag in der Kompatibilitätsdatenbank, den man mit Hilfe des ADK beseitigen kann.
Das Problem mit KB4517211 besteht nicht darin, dass ältere Versionen der Workstation abstürzen, vielmehr verweigert Windows 10 einfach die Ausführung des Programms. Dafür sorgt ein Eintrag in der Kompatibilitätsdatenbank, der den Start der Workstation blockiert.
Grund für Blockade unbekannt
Unklar ist, warum Microsoft zu dieser Maßnahme gegriffen hat. In der Beschreibung von KB4517211 gibt es nicht einmal einen Hinweis darauf, dass dieses Problem mit der VMware Workstation existiert.
Eine naheliegende Lösung besteht im Upgrade der Virtualisierungssoftware auf die aktuelle Version 15.5, aber das ist nur kostenlos für Nutzer der Version 15, die ohnehin nicht betroffen sind. Wenn man diese Kosten vermeiden möchte, kann man versuchen, die alte Version wieder flott zu bekommen.
Alte Datenbank wiederherstellen
Nachdem das dauerhafte Entfernen von KB4517211 keine sinnvolle Option ist, wird man sich an die Beseitigung der eigentlichen Ursache machen. Dafür könnte man die Kompatibilitätsdatenbank sysmain.sdb, die sich unter %systemroot%\apppatch findet, durch eine frühere Version aus einem Backup überschreiben.
Allerdings gehen dadurch auch notwendige Änderungen verloren, was zu unerwünschten Effekten führen könnte. Daher ist es besser, man bearbeitet die aktuelle Version der Datenbank, um den Blocker für die VMware Workstation zu beseitigen.
Anpassen mit dem Compatibility Administrator
Zu diesem Zweck benötigt man den Compatibility Administrator aus dem Windows ADK. Das Setup erlaubt die gezielte Installation einzelner Komponenten, so dass man sich auf dieses Tool beschränken kann.
Nach dem Start des Compatibility Administrators öffnet man in der linken Navigation den Zweig Applications und wählt dort VMware Workstation Pro aus. Im rechten Fenster sollten nun die Einträge für vmware.exe bzw. vmplayer.exe zu sehen sein.
Beide müssten ein Attribut namens
UPTO_BIN_PRODUCT_VERSION=15.0
enthalten. Ist dies der Fall, dann führt man aus dem Kontextmenü der .exe-Einträge den Befehl Disable Entry aus.
Nun lassen sich ältere Versionen der Workstation und des Players wieder starten. Bis dato konnte ich keine Beeinträchtigungen oder Instabilitäten der beiden Produkte im Zusammenspiel mit KB4517211 feststellen.
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6 Kommentare
Ich wollte von Windows 10 18.03 nach 19.03 updaten. Das ganze am besten ohne Vmware Workstation zu deinstallieren. Habe aber nur einen Eintrag VMware Workstation OHNE "pro". Habe dann unter VMware Workstation den Eintrag vmware.exe disabled und unter VMware Player die vmwareplayer.exe.
Update läuft leider nicht.
Wie macht Ihr das? Update auf 19.03 und dann die Workstation neu installieren?
Danke & Grüße
Tobias
Bei mir hat die Modifikation der sysmain.sdb leider auch nicht gezogen.
Zwar konnte ich danach die 15.5 Pro dann doch installieren, jedoch verweigerte sie mir dann das Aufrufen einer VM mit dem Hinweis auf fehlende Funktionen des Prozessors. So musste ich wieder auf v12.4.9 Pro zurück.
HW: HP xw8600 (also nicht ganz taufrisch) mit 32 GB RAM
OS: WIN10/v1909/17763.449
Wichtig ist, dass man die Änderung unter "VMware Workstation Pro" vornimmt, unter "VMware Workstation" bleibt sie ohne Wirkung.
Das zweite Problem deutet darauf hin, dass im Gast-OS ein Hypervisor läuft, aber in den VM-Einstellungen Intel-VT bzw. AMD-V nicht virtualisiert wurde.
Den Eintrag zur "VMware Workstation Pro" gibt es bei mir leider nicht. Von oben runter kommt der VMware GSX Server, VMware Player, VMware Server, VMware View Client, und dann die VMware Workstation aber keinen mit "VMware Workstation Pro". Wäre der da gewesen, hätte ich mich an die Beschreibung gehalten.
Ich werde nun aber auf eine neuere Version des Compatibility Administrator hingewiesen. Damit werde ich morgen noch mal testen und berichten.
Würgaround für Faule: Einfach die Startdatei umbenennen, also z.B. vmware.exe in vmware12.exe bzw. beim Player vmplayer.exe in vmplayer12.exe. Funktioniert. Die Blockade fragt also nur den Dateinamen ab und eine beliebig umbenannte Datei wird ignoriert.
Super Tipp!
Das umbenennen der Exe hat bei mir auch geholfen und ich konnte das Win 10 Update 1909 installieren.