Tags: OS Deployment, Windows ADK, Windows 8, Troubleshooting
Das Windows Preinstallation Environment (Windows PE) ist eine Magerversion des Betriebssystems, die für bestimmte Aufgaben des System-Managements gedacht ist. Dazu zählen primär das OS-Deployment und Troubleshooting.
Auch Windows RE, das dem Wiederherstellen von beschädigten Installationen dient, basiert auf WinPE. Typischerweise wird es nicht auf die Festplatte installiert, sondern auf einen mobilen Datenträger, also auf einen USB-Stick oder auf CD/DVD. Dieser Vorgang war zuletzt nicht ganz trivial und erfordert auch bei Windows PE 4.0 einige Schritte.
WinPE 4.0 ist die neueste Inkarnation des Minimalbetriebssystems und beruht auf dem Systemkern von Windows 8. Erhältlich ist es als Bestandteil des Windows Assessment und Deployment Toolkit (Windows ADK), das auch die nötigen Tools zum Erstellen eines boot-fähigen Datenträgers mitbringt.
Kein Cross-Plattform-Support unter WinPE
Wie bei der Vorgängerversion liegt WinPE 4.0 in einer 32- und 64-Bit-Ausführung vor, wobei weiterhin die Einschränkung gilt, dass sich 32-Bit-Images nur von 32-Bit-WinPE und 64-Bit-Images von 64-Bit-WinPE installieren lassen. Wenn man keine absolut homogene Umgebung hat, benötigt man also beide Varianten.
Angepasste Eingabeaufforderung starten
Die Installation des Windows ADK richtet eine Verknüpfung namens Deployment and Imaging Tools Environment ein. Dahinter verbirgt sich eine Eingabeaufforderung, in der beim Start eine Reihe von Umgebungsvariablen gesetzt wird.
Für die Installation von Windows PE ist es notwendig, diese Kommandozeile als Administrator zu auszuführen. Sie öffnet im Verzeichnis Deployment Tools, von wo man nach ..\"Windows Preinstallation Environment" wechselt.
Dateien mit copype in ein temporäres Verzeichnis speichern
An diesem Ort befinden sich 2 Batchdateien, die für das Erstellen eines bootfähigen Datenträgers benötigt werden. Wie im WAIK für Windows 7 stellt man die Dateien, die auf das Medium übertragen werden sollen, mit copype.cmd zusammen.
Zu diesem Zweck muss man dem Script mitteilen, in welchem Verzeichnis und für welche Prozessorarchitektur es die Daten ablegen soll. Das Arbeitsverzeichnis darf noch nicht existieren, es wird von der Batchdatei erstellt. Ein typischer Aufruf sieht für die 32-Bit-Version etwa so aus:
copype x86 c:\users\me\ADK_temp
Boot-fähigen Datenträger einrichten
Im nächsten Schritt nutzt man die neue MakeWinPEMedia.cmd, um das Einrichten eines boot-fähigen USB-Sticks bzw. einer ISO-Datei automatisieren, nachdem dafür bei WinPE 3.0 noch einige Handarbeit erforderlich war.
Möchte man das Abbild einer CD/DVD zusammenstellen, dann gibt man als erstes Argument /ISO an, im Fall von USB-Sticks dagegen /UFD. Gefolgt wird es von genau jenem Arbeitsverzeichnis, in das man die WinPE-Dateien mit copype.cmd übertragen hat, sowie dem Ziel der Operation. Im Fall von USB-Sticks ist dies der betreffende Laufwerkbuchstabe, bei ISO-Dateien der Pfad und Name des Abbilds.
Ein Aufruf für die Installation auf einem USB-Laufwerk sieht beispielsweise so aus:
MakeWinPEMedia.cmd /UFD /f c:\users\me\ADK_temp e:
Der USB-Stick e: wird bei diesem Vorgang formatiert und sollte daher keine wichtigen Daten enthalten. Damit man sich die entsprechende Warnung spart, kann man mit dem Schalter /f die Bestätigung für das Löschen des Datenträgers unterdrücken.
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1 Kommentar
gibt es denn das .iso für winPE irgendwo zum download?