Tags: Windows 10, Linux
Das Subsystem für Linux besteht aus einem optionalen Windows-Feature sowie den jeweiligen Distributionen, die pro Benutzer als APPX-Paket hinzugefügt werden. Ein Update des Dienstprogramms wsl.exe ist nun in der Lage, das WSL inklusive Linux-Distribution über einen einzigen Aufruf zu installieren.
Microsoft entwickelte die erweiterte Version von wsl.exe für Windows 10 21H2 und Windows 11, kündigte aber an, diese auch auf frühere Versionen des OS zu portieren. Mit dem kumulativen Update für August 2021 erhält man daher die vereinfachte Installation von WSL ab Windows 10 2004.
Die erweiterte Version von wsl.exe befindet sich sinnigerweise bereits am Rechner, bevor man das Subsystem installiert. Bisher kam es dagegen erst mit dem Aktivieren des optionalen Features WSL hinzu.
WSL-Installation über einen Aufruf
Mit dem Schalter install erledigt das Utility nun alle Schritte zur Einrichtung des Subsystems in einem Durchgang:
wsl.exe --install
Bei diesem Aufruf richtet Windows das Subsystem mit der Standarddistribution ein, und das ist Ubuntu. Bevorzugt man eine andere, dann ruft man erst mit
wsl --list --online
die Liste der verfügbaren Distributionen ab. Dieser entnimmt man den gewünschten Namen und übergibt ihn an
wsl.exe --install --distribution <Distro>
Für Ubuntu 18.04 LTS würde man entsprechend folgenden Befehl eingeben:
wsl.exe --install --distribution "Ubuntu-18.04"
Dieser Aufruf lässt sich nicht nur bei der Ersteinrichtung des Subsystems nutzen, sondern auch, um nachträglich weitere Distributionen hinzuzufügen.
Während man aber beim ersten Aufruf dieses Kommandos administrative Privilegien benötigt, können auch Standardbenutzer weitere Distributionen hinzufügen, weil dies dann pro User erfolgt.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass man nach dem Hinzufügen des WSL-Features den Rechner neu starten muss, um das Setup abzuschließen, während die nachträgliche Installation einer Distro keinen Reboot benötigt.
Manuelles Kernel-Update
Die neue Version von wsl.exe bietet einen weiteren Schalter, mit dem man den von Microsoft gepflegten Linux-Kernel aktualisieren kann. Der Aufruf erfolgt einfach in der Form
wsl.exe --update
Möchte man auf die frühere Version des Kernels zurückkehren, dann dient
wsl.exe --update rollback
diesem Zweck. Der Update-Befehl steht aktuell in der Portierung von wsl.exe auf ältere Versionen von Windows 10 nicht zur Verfügung, ebenso wenig wie der ebenfalls neue Schalter --status.
Allerdings dürfte man das manuelle Aktualisieren des Linux-Kernels nicht allzu oft benötigen, weil die neuesten Versionen ohnehin automatisch über Microsoft Update kommen.
In WSUS muss man Updates für den Linux-Kernel als eigenes Produkt auswählen.
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