Tags: Remote-Verwaltung, Power Management
Manchmal möchte man einen Rechner remote oder von der Kommandozeile in den Energiesparmodus schicken. Die Bordmittel bieten dafür eingeschränkte Optionen, PowerShell gar keine. Als Alternative empfehlen sich zwei kostenlose Utilities von Microsofts SysInternals und von NirSoft. Letzteres funktioniert entgegen der Doku aber nur lokal.
Unter den Bordmitteln kommt das Dienstprogramm shutdown.exe der Lösung dieser Aufgabe am nächsten. Mit dem Schalter /h versetzt es den Rechner in den Ruhezustand (englisch: "Hibernate"). Dabei handelt es sich nur um eine von mehreren möglichen Energiesparoptionen in Windows.
Hibernate meist nicht erwünscht
Dabei schreibt das OS den Speicherinhalt auf den Datenträger, was den Vorgang und anschließend das Aufwecken verzögert. Außerdem muss man den Rechner über den Netzschalter starten, das Drücken einer Taste reicht nicht.
In der Regel möchte man daher den Standby-Modus, den shutdown.exe aber nicht unterstützt. Aber selbst das Versetzen in den Ruhezustand beherrscht es nur für den lokalen PC.
PsShutdown als Alternative
Als Lösung bietet sich das Utility PsShutdown aus den PSTools von Sysinternals an. Es bietet eine Vielzahl von Optionen und funktioniert auch verlässlich für Remote-PCs.
Mit
psshutdown64.exe -d -t2 -v \\Remote-PC
schaltet es den Remote-PC nach zwei Sekunden ("-t2") in den Standby-Modus ("-d"). Wenn man auf den Schalter -t verzichtet, dann liegt der Vorgabewert bei 20 Sekunden. Mit -v zeigt das Programm während der Wartezeit eine Nachricht an. Ohne Angabe eines Remote-PC klappt dies natürlich auch für das lokale System.
Das Utility unterstützt mit -h, -s und -r wie shutdown.exe auch das Versetzen in den Hibernate-Modus, das Herunterfahren und das Neustarten des Rechners. Wenn man diese Operationen remote ausführen möchte, dann benötigt man erhöhte Berechtigungen. Die Credentials kann man mit -u (User) und -p (Passwort) angeben.
Möchte man mehrere Rechner auf einmal in den Standby-Modus versetzen, dann trennt man deren Namen durch ein Komma oder schreibt sie in eine Textdatei, und zwar jeden in eine eigene Zeile. Anschließend ruft man das Programm so auf:
.\psshutdown64.exe -d -t2 -v "@psshutdown.txt"
In PowerShell muss man den Dateinamen wegen des vorangestellten '@' in Anführungszeichen setzen, das @-Zeichen ist dort reserviert, etwa für das Notieren eines Hashtables oder eines Arrays.
Nircmd
Grundsätzlich sollte das universelle Kommandozeilen-Tool von Nirsoft ebenfalls in der Lage sein, den Standby-Modus zu aktivieren. Dies klappte in meinem Test klaglos auf dem lokalen Rechner:
nircmd.exe standby
Aufrufe für einen Remote-PC nach dem Muster
nircmd.exe copy remote \\Remote-PC standby
und
nircmd.exe remote \\Remote-PC standby
blieben ohne Wirkung, auch die Option force änderte daran nichts.
Zusammenfassung
Die Bordmittel können einen Rechner nur herunterfahren, neu starten oder in den Hibernate-Modus versetzen. Letzteres gilt nur für shutdown.exe, für die beiden anderen Optionen kann man die Cmdlets Stop-Computer und Restart-Computer verwenden, die auch remote funktionieren.
Als Mittel der Wahl empfiehlt sich jedoch PsShutdown von SysInternals. Es bietet über die hier beschriebenen Optionen noch weitere interessante Anwendungen, die man der Online-Hilfe (Schalter -?) entnehmen kann.
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