Tags: Netzwerk, Patch-Management, System-Management
Beim automatisierten Management von Endgeräten ist es gängige Praxis, diese über Wake-on-LAN (WOL) hochzufahren und sie nach Abschluss der Wartung wieder remote auszuschalten. Die Schweizer DBS AG bietet ein grafisches Tool für diesen Zweck an, das noch ein paar zusätzliche Features bereithält.
Bei Wake on LAN warten die Geräte bekanntlich auf ein Magic Packet, dass die MAC-Adresse der Netzwerkkarte enthält. Typischerweise werden für WOL die UDP-Ports 7 und 9 verwendet.
Prinzipiell lassen sich Rechner auch über das Internet einschalten, wenn eine entsprechende Port-Weiterleitung konfiguriert wurde. Schließlich klappt auch das Aufwecken von Geräten über Wake on Wireless LAN (WoWLAN), wenn diese nur über ein Drahtlosnetzwerk verbunden sind.
An WOL-Tools herrscht grundsätzlich kein Mangel. Wenn Not am Mann ist, kann man das Magic Packet sogar über PowerShell versenden. Oft ist WOL eine Funktion von umfangreicheren Admin-Tools, auf der anderen Seite gibt es auch minimalistische Kommandozeilenversionen.
WOL-Tool mit Windows-GUI
Bei der WOL-Software der DBS AG, dem Hersteller der Client-Management-Lösung NetKey, handelt es sich um eine GUI-Anwendung für Windows. Nach dem Download muss man das ZIP-Archiv nur entpacken, eine Installation ist nicht erforderlich.
Nach dem ersten Start des Programms geht es darum, die Endgeräte zu erfassen, welche man über das Tool steuern möchte. Diese kann man zwar manuell hinzufügen, indem man die IP- und MAC-Adresse, den Hostname und die Domäne in einem neuen Eintrag hinterlegt.
Geräte über Scan im Netzwerk erfassen
Praktischer ist es jedoch, das WOL-Tool im Netzwerk nach Rechnern suchen zu lassen. Der eingebaute Scanner wählt als Bereich automatisch das gesamte Subnetz aus, in dem sich der eigene Rechner befindet.
Nach dem sehr zügigen Suchlauf bietet die Software im Nachgang einen Deep Scan an, um über WMI zusätzliche Informationen zu ermitteln. Dieser lässt sich bei Bedarf unter einem anderen Account starten. Lange Ergebnislisten können durch Suchbegriffe gefiltert werden.
Listen von PCs in separaten Dateien speichern
Die angezeigten Geräte lassen sich in einer Datei speichern, unabhängig davon, ob diese manuell oder automatisch eingetragen wurden. Admins können auf diese Weise die Rechner auf mehrere Gruppen aufteilen, zum Beispiel getrennt nach Subnets.
Lädt man eine solche gespeicherte Liste, dann zeigt das Tool über eine farbliche Markierung übersichtlich an, ob die jeweiligen Endpunkte aktuell online oder offline sind. Je nach geplanter Aktion kann man mehrere von ihnen markieren und diese dann hochfahren, ausschalten oder neu starten.
Eigene Accounts für jede Aktion
Jede dieser Operationen lässt sich bei Bedarf unter einem eigenen Konto ausführen, wobei man die Anmeldedaten in den Einstellungen speichern kann. Das Passwort wird dann verschlüsselt in der JSON-Konfigurationsdatei hinterlegt. Als weitere Option lässt sich über den Dialog Wake on LAN der UDP-Port anpassen.
Verfügbarkeit
Die Software kann kostenlos und ohne Registrierung von der Website des Anbieters heruntergeladen werden. Seit der Version 1.1. lassen sich neben Deutsch auch Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Schwedisch als Anzeigesprachen auswählen.
Auf der Site hat der Hersteller zudem eine umfangreiche FAQ zum Thema Wake-on-LAN veröffentlicht, die eine Reihe von Fragen zur Funktionsweise der WOL-Technik beantwortet.
Wenn man die Software in einer Lab-Umgebung mit virtuellen Maschinen ausprobieren möchte, dann kann man auf einem Hyper-V-Host das ebenfalls kostenlose Wake-on-LAN Virtual Machine nutzen. Die VMs lassen sich sonst nämlich nicht direkt per WOL aufwecken.
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