Tags: VHD, Hyper-V, Migration, vSphere, vmdk
Microsoft bringt einen weiteren Solution Accelerator, dieses Mal für den Import von virtuellen Maschinen aus VMware vSphere nach Hyper-V. Der Funktionsumfang des kostenlosen Virtual Machine Converter beschränkt sich auf das Nötigste, wobei er neben einer Wizard-getriebenen grafischen Variante auch 2 Programme für die Kommandozeile bietet.
Die neue Software reiht sich in ein großes Angebot an kostenlosen V2V-Tools ein, die sich überwiegend auf die Umwandlung von virtuellen Festplatten zwischen den gängigen Formaten konzentrieren. Etwas anspruchsvoller ist dagegen die Aufgabe, komplette virtuelle Maschinen inklusive ihrer Konfiguration während der Laufzeit auf ein anderes Virtualisierungssystem zu übernehmen.
Konvertierung nur in eine Richtung
Die Anbieter von Virtualisierungsplattformen, allen voran VMware und Microsoft, möchten mit ihren Tools primär den Umstieg auf ihre eigenen Produkte erleichtern. Entsprechend unterstützen sie nur die Konvertierung in eine Richtung, das ist im Fall des Virtual Machine Converter von vSphere nach Hyper-V. Tools von Drittanbietern sind in der Regel flexibler, jedoch häufig kostenpflichtig. Eine Ausnahme bildet der V2V Easy Converter von 5nine, der die 2-Wege-Konvertierung zwischen VMware und Microsoft allerdings erst in einer späteren Version beherrschen soll.
Der Microsoft Virtual Machine Converter kann aktive VMs migrieren, indem er sich mit einem vCenter-Server oder einem ESX/ESXi-Host verbindet und dort die Liste der VMs ausliest. Das Tool legt einen Snapshot der Quell-VM an, entfernt die VMware Tools, kopiert die virtuellen Datenträger und Konfigurationsdateien auf den Hyper-V-Host, wo es dann die Integration Services installiert. Bei der Konvertierung übernimmt es alle Einstellungen der VM (Zahl der vCPUs, vRAM, etc.) mit Ausnahme der Netzwerkkonfiguration.
Voraussetzungen und Einschränkungen
Für den Migrationsvorgang gelten jedoch eine Reihe von Einschränkungen und Bedingungen bzw. ergeben sich unerwartete Folgen:
- die Quell-VMs müssen unter vSphere oder ESX(i) ab der Version 4.1 laufen, zudem müssen die VMware Tool installiert sein
- in einer VM muss als Gastsystem Windows Server ab 2003 oder Windows 7 laufen
- das Gastsystem muss Mitglied in einer AD-Domäne sein, ebenso das zur Konvertierung verwendete Benutzerkonto (für Letzteres sind zusätzliche lokale Administratorrechte erforderlich, außerdem benötigt es Schreibrechte auf dem Zielverzeichnis des Hyper-V-Hosts)
- der Remote-Zugriff auf die Quell-VM mittel WMI muss möglich sein
- die Quell-VM wird zwar in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, aber nach erfolgreicher Konvertierung abgeschaltet, die neue VM unter Hyper-V dagegen eingeschaltet. Damit sollen vor allem Lizenzprobleme vermieden werden.
- Das neue VHDX-Format für Windows 8 wird noch nicht unterstützt.
Während der Wizard der GUI-Anwendung nur komplette VMs migrieren kann, eignet sich das integrierte Kommandozeilen-Tool vmdc.exe zur Umwandlung von VMDKs zu VHDs. Das zweite CLI-Programm mvmc.exe erfüllt mit der VM-Konvertierung den gleichen Zweck wie die GUI-Variante.
VMware Converter ist vielseitiger
Im Vergleich zum VMware Converter fällt die erste Version von Microsofts Solution Accelerator relativ mager aus. Ersterer eignet sich nicht nur für V2V, sondern auch für P2V und unterstützt auch andere Gastsysteme neben Windows. In der aktuellen Version 5.0 bietet er sogar eine inkrementelle Konvertierung, mit der sich VMs synchronisieren lassen.
Der Virtual Machine Converter befindet sich derzeit in der Betaphase und kann kostenlos von Microsoft Connect heruntergeladen werden.
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