Tags: OS Deployment, Windows Server 2016, Nano Server
Windows Server 2016 bietet mit dem Nano Server eine neue superschlanke Installationsoption, die sich aber nicht über das normale Setup einrichten lässt. Die dafür vorgesehenen PowerShell-Cmdlets sind mit ihren zahllosen Parametern schwierig zu nutzen. Der Image Builder
bietet eine GUI für sie an.
Wirft man einen Blick auf den Inhalt der Installations-ISO von Windows Server, dann erkennt man schnell, dass der Nano Server auch hier ein Eigenleben führt. Das Medium enthält ein eigenes WIM-Archiv für die Basisinstallation der schlanken Variante sowie eine Reihe von .cab-Dateien für Rollen und Features, deren Binaries erst explizit in das Image kopiert werden müssen.
Image Builder als separater Download
Dort nicht vorhanden ist eine grafische Setup-Routine, die man in Form des Image Builders separat von Microsofts Download-Site herunterladen muss. Er setzt das Windows ADK voraus, und zwar abhängig von den geplanten Aufgaben entweder nur die Bereitstellungs-Tools oder zusätzlich Windows PE. Letzteres benötigt man, wenn man den Nano Server von einem USB Stick direkt auf die Hardware installieren möchte.
Wenn das ADK auf dem lokalen Rechner nicht vorhanden ist, dann bietet der Image Builder beim ersten Start dessen Download an. Dabei lädt er automatisch die Version für Windows 10, die aber etwa auch unter Windows 8.1 problemlos funktioniert.
Neues Image generieren
Der Wizard, der den Benutzer durch zahlreiche Schritte führt, verlangt gleich am Anfang zwei grundsätzliche Entscheidungen:
- Soll ein Image für die Nano-Installation zusammengestellt werden oder möchte man ein vorhandenes Abbild verwenden, um einen startbaren USB-Stick zu erzeugen?
- Möchte man Nano Server in einer VM oder auf der Hardware installieren?
Die Frage 1 wird man beim ersten Start normalerweise damit beantworten, dass man ein neues Image kreieren will. Zu diesem Zweck benötigt das Tool den Pfad zum Installationsmedium. In der Regel wird man dafür die ISO-Datei verwenden, die man aber zuvor mounten muss. Dem Image Builder teilt man dann den Laufwerksbuchstaben des virtuellen DVD-Laufwerks mit.
Nach dem Akzeptieren der EULA gelangt man an die nächste Abzweigung, zur Auswahl steht die Installation in eine VM oder auf die Hardware. Entscheidet man sich für Letzteres, dann kann man als Format für das Image neben VHD und VHDX auch WIM festlegen.
USB-Stick für Hardware-Analyse
Beim Bereitstellen eines Images für die physikalische Installation folgt nun ein weiterer Schritt, bei dem man einen USB-Stick einrichten kann, mit dem sich die Hardware des Zielsystems untersuchen lässt. Das Analyse-Tool findet etwa heraus, ob es sich dabei um einen BIOS- oder UEFI-Rechner handelt.
Treiber und Pakete hinzufügen, Domäne beitreten
Nach Abschluss dieser vorbereitenden Phase gelangt der Wizard nun zur Konfiguration des Images. Hier hat man folgende Möglichkeiten:
- Hinzufügen von Packages für die vorgesehenen Rollen des Servers
- Laden zusätzlicher Treiber
- Eingabe des Computername und des Admin-Passworts
- Beitritt zu einer Domäne, wobei in der einfacheren Variante das Computer-Konto im AD schon existieren sollte
- Konfiguration des Netzwerks
Der letzte (optionale) Abschnitt des Wizards lässt die so genannte Advanced Configuration zu. Hier kann man Patches einspielen, die man etwa vom Update Catalog heruntergeladen hat, oder eigene Dateien oder Scripts in das Image kopieren.
Nachdem man die Übersicht aller bisher getätigten Einstellungen bestätigt hat, beginnt der Image Builder damit, das Abbild für den Nano Server zu erstellen.
USB-Stick für Bare-Metal-Installation
Wie eingangs erwähnt, besteht im Anschluss daran die Möglichkeit, das Tool erneut zu starten und das eben kreierte Image für die Installation auf einem physikalischen Rechner zusammen mit WinPE auf einen USB-Stick zu kopieren.
Nach der Auswahl des Systemabbilds und des Wechseldatenträgers
bietet der Image Builder an, die vorgegebene Partitionierung des Zielsystems zu verändern. Nach diesem Schritt beginnt das Tool bereits mit Übertragen der Daten auf den USB-Stick.
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