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Wenn man eine größere Zahl von Remote-Verbindungen unter einer Oberfläche verwalten möchte, dann bietet sich neben einigen kommerziellen Programmen dafür das Open-Source-Tool mRemoteNG an. Als Alternative zu versteht sich PRemoteM, das bei der Anzeige von RDP-Sitzungen brilliert.
Windows verfügt über keine Bordmittel, mit denen IT-Pros die Verbindungen über verschiedene Protokolle organisieren können. Microsoft bot für RDP in der Vergangenheit den kostenlosen Remote Desktop Connection Manager (RDCMan) an, der aber Anfang 2020 eingestellt wurde. Er soll Mark Russinovich zufolge als Teil der SysInternals zurückkommen.
Alternative Session-Manager
Darauf muss man allerdings nicht unbedingt warten, weil es leistungsfähigere und ebenfalls kostenlose Alternativen zu diesem Microsoft-Programm gibt. Zu den populärsten zählt mRemoteNG, und mit PRemoteM ist ein modernerer Konkurrent hinzugekommen.
PRemoteM unterstützt eine ähnliche Bandbreite an Protokollen wie RemoteNG, verzichtet aber auf HTTP, rlogin, ICA und Raw Socket Connections. Dafür unterstützt es explizit die Ausführung von RemoteApp.
Verbindungen konfigurieren
Die Einrichtung einer neuen Verbindung erfolgt, wie bei solchen Tools üblich, durch Ausfüllen eines Formulars mit den benötigten Einstellungen. Die etwas eigenwillige Bedienerführung des Programms kann dabei etwas irritieren. So startet man den Dialog für eine neue Verbindung beim Standard-Theme über das graue +-Symbol auf dem schwarzen Hintergrund der Menüleiste.
Alternativ kann man unter dem Menüpunkt Server-Verwaltung die Verbindungen aus mRemoteNG importieren, nachdem man diese dort im CSV-Format exportiert hat.
Die meisten Optionen zur Konfiguration einer Session sind selbsterklärend und hängen teilweise vom gewählten Protokoll ab.
Bei RDP kommen zu den Einstellungen für den Namen, den Servername, den Port oder die Anmeldedaten auch solche für die Umleitung von lokalen Ressourcen auf die Remote-Sitzung hinzu.
Hier bietet PRemoteM weniger Optionen als mRemoteNG, aber die reichen für den Normalfall aus. Entsprechendes trifft auch auf die Einstellungen für das Protokoll zu, beispielsweise den benutzten Port.
Optionen für die Darstellung von Remotedesktops
Beide Tools sehen bei der Konfiguration der Anzeige eine unveränderliche Fenstergröße vor, bei der man eine feste Höhe und Breite eingibt, oder die Aktivierung des Vollbildmodus. Interessanter ist die Option automatisch anpassen, bei sich der Remotedesktop selbständig an der Größe des Fensters ausrichtet.
Anders als die Intelligente Größenänderung des RDP-Clients, der die Darstellung je nach Änderung der Fensters staucht oder streckt, behält PRemoteM das Seitenverhältnis korrekt bei.
Und während mRemotNG beim geringsten Ziehen am Fensterrahmen eine neue RDP-Verbindung aufbaut, reagiert PRemoteM bei einer Größenänderung mit einem flüssigen Neuzeichnen des Remotedesktop. Ein weiterer Vorteil des neuen Programms gegenüber mRemoteNG ist die Unterstützung für mehrere Monitore.
Beide Tools skalieren die Schriften und Icons des Remotedesktop, so dass sie sich auf hochauflösenden Monitoren als Alternative zur Windows-Programm Remotedesktopverbindung empfehlen, das standardmäßig mit einer winzigen Darstellung aufwartet (siehe: Anzeige von RDP-Sitzungen für hochauflösende Monitore anpassen).
Die verfügbare Bildschirmfläche lässt sich bei PRemoteM zudem besser für die Remote-Session nutzen, weil die Liste der Verbindungen in einem eigenen Fenster erscheint und diese dort auch konfiguriert werden.
Bei mRemoteNG schleppt man diese Informationen immer in einer Seitenleiste mit, die sich zwar ausblenden lässt, aber dann bei Bedarf immer wieder hergestellt werden muss. Welche der beiden Varianten man bevorzugt, ist natürlich auch Geschmacksache.
Gemeinsam ist beiden Programmen, dass Remote-Sessions in jeweils eigenen Tabs laufen, sobald man mehrere davon öffnet.
Wenn man in PRemoteM viele Verbindungen konfiguriert hat, dann kann man über die Suchfunktion sehr schnell die benötigte finden.
mRemoteNG bietet diese Möglichkeit nicht, aber es sieht genauso wie PRemoteM vor, dass man die Verbindungen in Gruppen organisiert, um den Überblick zu behalten.
Verfügbarkeit und Installation
PRemoteM ist Open-Source-Software und kann von GitHub heruntergeladen werden. Der Inhalt des ZIP-Archivs muss nur in einen Ordner entpackt werden, eine Installation ist nicht erforderlich. Alternativ lässt sich das Programm in Windows 10 über den Microsoft Store beziehen.
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