RDP, VNC, FTP, VPN: Verbindungen verwalten mit Remote Desktop Manager Free


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    Remote Desktop Manager FreeDie Firma Devolutions hat kürzlich die Standard Edition ihres Remote Desktop Manager als kostenlose Free Edition freigegeben. Die Software kann alle erdenklichen Verbindungen zu Workstations, Server, Virtualisierungs-Hosts oder VMs zentral verwalten. Neben dem Speichern von Verbindungsdaten enthält es mehrere Tools, die sich auf den entfernten Rechner anwenden lassen.

    Der Hersteller reagiert mit seinem Produkt auf das weit verbreitete Problem, dass Verbindungsdaten für jedes Protokoll in verschiedenen Tools und Clients verstreut gespeichert werden. Im Fall von Remotedesktop liegt gar jede Verbindung in Form einer eigenen .rdp-Datei vor.

    Mehr als nur eine Shell für RDP-Verbindungen

    Der Bezeichnung des Produkts lädt zu dem Missverständnis ein, dass es nur zur Verwaltung von RDP-Konfigurationen gedacht sei. Wem es nur darum geht, der findet in Microsofts kostenlosem Remote Desktop Connection Manager ein Werkzeug, das genau auf diese Aufgabe zugeschnitten ist.

    Remote Desktop Manager Free kann eine Vielzahl verschiedener Verbindungen verwalten.

    Der Remote Desktop Manager ist dagegen auch in der Free Edition ein funktionsreiches Produkt, das ein Vielzahl von Verbindungen zu unterschiedlichsten Zielsystemen administrieren und aufbauen kann. Dazu zählen neben gängigen Techniken wie RDP, ICA/HDX, FTP, X-Window oder VNC auch spezifische Produkte einzelner Hersteller wie etwa Teamviewer, PC Anywhere, LogMe In oder Dameware.

    Angesichts der zahlreichen Verbindungen, die man bei einem regelmäßigen Einsatz über dieses Tool verwalten wird, kann man diese in verschiedene Ordner verteilen. Die Software gibt für diesen Zweck eine Reihe von Typen für Gruppen und Folder vor, zum Beispiel für Workstation, Server, Firmen, Geräte oder Domänen.

    Import von .rdp-Dateien

    Legt man eine neue Verbindung an, dann kann man diese über den Befehl Add Session hinzufügen, danach das gewünschte Protokoll auswählen und anschließend die benötigten Informationen eingeben. Alternativ bietet Remote Desktop Manager die Möglichkeit, Verbindungsdaten aus verschiedenen Anwendungen zu importieren.

    RDP-Verbindungen lassen sich entweder importieren oder vollständig innerhalb des Tools konfigurieren.

    Dazu zählen etwa .rdp-Dateien, die man per Drag and Drop übernehmen kann, oder die Server-Liste aus Filezilla. Die Importfunktion setzt aber voraus, dass man zuvor die dafür benötigten Module unter Tools => Add-on Manager installiert.

    Inkonsistentes Passwort-Management

    Zu den Verbindungsdaten, die eine solche Software verwalten soll, gehören nicht nur Host- und Benutzernamen, sondern natürlich auch Passwörter. Die Free Edition ist in dieser Hinsicht inkonsistent, weil sie für einige Sessions die Kennwörter in ihrer Datenbank speichern kann (etwa für FTP oder RDP), für andere dagegen nicht (für Hyper-V oder PowerShell).

    Irreführend ist auch die Integration von KeePass, weil die Free Edition dafür zwar das Plugin zur Installation anbietet, aber davon keinen Gebrauch machen kann. Dies bleibt der Enterprise-Ausführung vorbehalten.

    Verbindungen starten und analysieren

    Ist eine Verbindung angelegt, dann zeigt der rechte Fensterausschnitt dazu die Bereiche Actions und Macro/Script/Tools an. Unter den Aktionen findet sich eine Kachel zum Aufbau der Verbindung, wobei man diese wahlweise im Fenster des Tools oder über einen externen Clients starten kann.

    Verbindungen lassen sich entweder innerhalb des Tools oder über einen externen Client aufbauen.

    Die Sammlung an Werkzeugen enthält vor allem solche für das Troubleshooting des Remote-Rechners, darunter Ping, Traceroute, Netstat, ein Portscanner und die Möglichkeit zum Neustarten des entfernten Systems. Zur Ausstattung zählen darüber hinaus Symbole zum Öffnen der Ereignisanzeige, der Dienste-Übersicht oder der Computerverwaltung. Sie sind auch dann sichtbar, wenn es sich bei der Gegenstelle etwa um einen FTP-Server unter Linux handelt und sie somit ihren Zweck gar nicht erfüllen können.

    Remote Desktop Manager Free enthält mehrere Tools, die sich auf den Remote-PC anwenden lassen.

    Unübersichtliche Bedienung

    Insgesamt ist Remote Desktop Manager Free ein mächtiges Tool zur Verwaltung von nahezu beliebigen Verbindungen. Allerdings ist es den Entwicklern nicht gelungen, den Funktionsreichtum auf eine übersichtliche Weise auf der Bedieneroberfläche unterzubringen. Zahllose Frames und Registerkarten machen es relativ schwer, schnell einen Überblick über die Möglichkeiten der Software zu gewinnen. Diese Problematik wird dadurch verschärft, dass die GUI der Free Edition alle nicht verfügbaren Optionen der Enterprise Edition enthält, die mit einem entsprechenden Hinweis gekennzeichnet sind.

    Remote Desktop Manager Free kann kostenlos und ohne Registrierung von der Website des Herstellers heruntergeladen werden. Allerdings erwartet die Firma Devolutions, dass sich Anwender innerhalb von 30 Tagen registrieren, andernfalls stellt die Software ihren Dienst ein.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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