Tags: RDS, Tools, RDP
Microsoft veröffentlichte die Version 2.7 des kostenlosen Tools zur Verwaltung von Remotedesktop-Verbindungen. Zu den wesentlichen Neuerungen gehören der Zugriff auf die Konsole von VMs unter Hyper-V, Support für Windows 8.x und Server 2012 sowie dynamische Gruppen.
Wer häufig per Remotedesktop auf andere Rechner zugreifen muss, wird mit einer Sammlung von .rdp-Dateien nicht glücklich. Jede von ihnen enthält die individuellen Einstellungen der betreffenden Verbindung und des jeweiligen Benutzers. Ihre Organisation in Ordnern ist relativ unübersichtlich und umständlich.
Zentrale Verwaltung der Einstellungen
Als Alternative empfiehlt sich der kostenlose Remote Desktop Connection Manager (RDCMan), weil man dort alle Verbindungen unter einer Oberfläche in einer baumförmigen Struktur mittels Gruppen verwalten kann. Dies verschafft dem Benutzer nicht nur eine bessere Übersicht, sondern vereinfacht auch die Konfiguration der Verbindungen.
Jede von ihnen erbt nämlich die Einstellungen ihrer Gruppe, wie etwa die Anmeldeinformationen, die Bildschirmauflösung oder den Zugriff auf lokale Ressourcen des Clients. Diese lassen sich zwar zu einem großen Teil in den Eigenschaften der einzelnen Verbindungen überschreiben, aber man opfert einen Vorteil des Tools, wenn man davon zu häufig Gebrauch macht.
Smart Groups
In der aktuellen Version von RDCMan gibt es neben den statischen Gruppen, in denen Verbindungen angelegt werden und denen sie angehören müssen, auch dynamische Gruppen. Diese Smart Groups funktionieren nach dem Prinzip von Suchordnern, indem sie ihre Mitglieder automatisch auf Basis von Vergleichsausdrücken erhalten.
So kann man Zeichenketten angeben, die wahlweise im Namen oder in der Beschreibung des Servers, im Kommentar oder der Bezeichnung der übergeordneten Gruppe enthalten sein muss. Ändert man etwa den Namen des Servers, fällt er automatisch aus einer Smart Group, wenn die Suchbedingung nicht mehr zutrifft. Diese dynamischen Gruppen vererben keine Eigenschaften an die darin enthaltenen Verbindungen, sie dienen nur als weitere organisatorische Einheiten.
Flexible Darstellungsoptionen
Alle aktiven Sessions werden im rechten Fenster durch ein Thumbnail repräsentiert, wenn man in der Baumstruktur auf Gruppeneinträge oder das Wurzelverzeichnis geht. Wählt man dagegen aktive Verbindungen aus, dann werden die entsprechenden Sessions im rechten Frame eingeblendet.
Reichen die Abmessungen des Fensters oder des Bildschirms nicht aus, dann kann man die Session aus dem Tool lösen (Undock) oder im Vollbild darstellen. Nicht aktive Verbindungen repräsentiert das Tool durch eine Kachel mit der Beschriftung Disconnected.
Unterstützung für VMConnect
Neu in RDCMan 2.7 ist zudem die Möglichkeit, eine RDP-Verbindung zu virtuellen Maschinen über Hyper-V aufzubauen. Dies funktioniert nach dem Muster von VMConnect, weil eine Session nicht mit dem Gastbetriebssystem, sondern direkt über den Host aufgebaut wird. Aus diesem Grund muss Remotedesktop im Gast gar nicht aktiviert sein.
Die Konfiguration von VM Console erfolgt, indem man als Server-Name jenen des Hyper-V-Hosts angibt. Die VM wird über ihre ID identifiziert, so dass man diese erst ermitteln muss, bevor man sie einfügen kann. Am einfachsten lässt sich das über PowerShell erledigen, die man dafür mit administrativen Rechten starten muss:
Get-VM | Select name, ID
Dieser Aufruf würde die lokale Maschine abfragen, für einen Remote-Rechner müsste man zusätzlich den Parameter -Computername ergänzen.
Passwörter als Update-Hürde
Zu den wesentlichen Verbesserungen von RDCMan zählt auch die Möglichkeit, die Anmeldedaten über das Zertifikat des Benutzers zu verschlüsseln. Aktualisiert man das Tool von der zuletzt erschienen Version 2.2 auf die 2.7, dann kann diese die verschlüsselten Passwörter nicht übernehmen. Daher muss man vor dem Umstieg die Option "Store password as clear text" in allen Gruppen aktivieren.
Systemvoraussetzungen und Verfügbarkeit
Einen weiteren Fortschritt bringt Remote Desktop Connection Manager schließlich, indem es Windows 8.x und Server 2012 (R2) vollwertig unterstützt. Dazu gehören besonders Remote Actions wie das Öffnen von Charms, das Umschalten zwischen Apps oder das Öffnen der Eigenschaften von Store Apps (App Commands).
RDCMan 2.7 kann kostenlos von Microsofts Website heruntergeladen werden. Die Software wurde nicht lokalisiert und liegt somit nur in Englisch vor. Sie setzt mindestens Windows 7 oder Server 2008 voraus, läuft aber auch schon unter der Tech Preview von Windows 10 und dem dazugehörigen Server.
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5 Kommentare
Ein Import von Computerkonten aus dem AD ist das Allererste was MIR auffällt, was NICHT implementiert wurde. Etwas so logisches... und keiner kommt drauf :(
Dann muss man erst wieder über den Export über eine Textdatei gehen und dann wieder importieren und ggf. eine Struktur anpassen... wie lästig... dann doch lieber mRemoteNG und dann Protokollfreiheit. Meine Meinung.
Versuche mich nicht mit den lokalen Anmeldedaten sondern mit hinterlegten (Administrator) zu verbinden - trotzdem werden die Lokalen Anmeldedaten meines Clients immer durchgereicht ...
Kann man mit der neuen Version eine Verbindung zu einem Rechner aufbauen und dann zwei Bildschirme verwenden (Unter Windows RDP heißt das ja "alle Monitore für Remotesitzung verwenden") Das konnte der RDCM bisher nicht.
Moin moin,
Ein Import von Computerkonten aus dem AD ist das Allererste was MIR auffällt, was NICHT implementiert wurde.
die Funktion ist hier gegeben:
http://www.mremoteng.org/download
- kann auch Einstellungen vererben
- kann nicht nur mit RDP-Verbindungen umgehen
MfG Marc
sry nicht ganz bis zu ende gelesen :D