Tags: Benutzerprofile, Tools
Seit Windows 7 kann man das Standardprofil nur mehr indirekt anpassen, indem man zuvor jenes des lokalen Administrators konfiguriert. Dieses wiederum wird erst durch sysprep auf das Default Profile kopiert. Dieser Umweg lässt sich mit DefProf vermeiden.
Unter XP war es gängige Praxis, dass Admins die Arbeitsumgebung eines beliebigen lokalen Kontos so einrichteten, dass es sich als Standard für neue Benutzer eignete. Nach dem Kopieren über den entsprechenden Befehl in der sysdm.cpl ließ es sich beispielsweise auf dem Netlogon-Verzeichnis eines Domain-Controllers speichern.
Angepasstes Standardprofil durch Sysprep
Unter den neueren Versionen von Windows muss man hingegen immer das Profil des eingebauten Administrator-Kontos anpassen und danach sysprep mit einer Antwortdatei ausführen, um die vorgenommenen Änderungen auf das Standardprofil zu übertragen. Es ist das einzige, das sich über den Kopieren-Befehl exportieren lässt.
Dieses Vorgehen ist relativ umständlich, weil man nach dem Reboot wieder die gesamte OOBE-Phase durchlaufen muss. Außerdem eignet es sich nur für eine frische Installation des Betriebssystems, weil alle lokalen Konten und ihre Daten verloren gehen. Und nicht zuletzt scheitert sysprep bei einem bereits verwendeten System gerne an Inkonsistenzen bei den Store Apps.
Musterprofil direkt zum Standard machen mit DefProf
Das kostenlose Tool DefProf kann dieses Verfahren abkürzen, weil es das Profil eines beliebigen Kontos auf das Standardprofil kopiert, und zwar ohne sysprep oder Reboot. Mithin beschränkt man sich darauf, einen Account nur zur Konfiguration der Umgebung einzurichten. Dieser sollte aber lokaler Admin sein.
Wenn man mit der Anpassung fertig ist, meldet man diesen Muster-User unbedingt vom System ab und wechselt zu einem anderen privilegierten Konto. Danach öffnet man eine Kommandozeile mit administrativen Rechten und gibt
defprof.exe <Benutzername>
ein, wobei der Benutzername für jenen steht, unter dem man die Musterumgebung eingerichtet hat.
Alle User, die sich anschließend zum ersten Mal am Rechner anmelden, erhalten ab nun ein Profil auf Basis des Referenzkontos. Darüber hinaus lässt sich das Standardprofil wie gewohnt kopieren und auf einen DC übertragen, um als Vorgabe für Domänenbenutzer zu fungieren.
Startmenü und Store Apps
Der Hersteller gibt an, dass die Software auch Pfadangaben aus ntuser.dat (somit aus dem Registry-Zweig HKEY_CURRENT_USER) entfernt, der den Namen des Benutzers hart kodiert enthält. Dies erfolgt allerdings nicht vollständig und führt dazu, dass sich einige Modern Apps mit einem Hinweis melden, wonach sie auf den Vorgabewert zurückgesetzt wurden.
Während sich ein solcherart erzeugtes Standardprofil ohne Weiteres als Default für lokale und Domänen-User verwenden lässt, taugt es nach meinen Erfahrungen nicht als Ausgangspunkt für ein Manadatory Profile. In diesem Fall lässt sich das Startmenü nicht öffnen, auch wenn man die Berechtigungen korrekt vergibt.
Verfügbarkeit
DefProf kann von der Website des Herstellers heruntergeladen werden. Das Programm lässt sich nach dem Entpacken des ZIP-Archivs direkt ausführen, eine Installation ist nicht erforderlich.
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