Swish: Sicherer SSH-Dateitransfer aus dem Windows Explorer


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    Für sichere Dateitransfers zwischen Windows und Linux über SSH ist WinSCP eines der beliebtesten Tools. Die Bedienung erfolgt dort wie bei den meisten FTP-Clients, indem Dateien zwischen dem lokalen und entfernten Verzeichnisbaum bewegt werden. Noch eleganter ist unter Linux das Verwenden von SSHfs, ein FUSE-Modul (Filesystem in Userspace), mit dessen Hilfe sich entfernte Linux-Rechner via SSH in das lokale Dateisystem eines Linux-Clients einbinden lassen. Den gleichen Zweck erfüllt unter Windows das freie SFTP-Tool Swish.

    Der Vorteil gegenüber einer simplen SSH-Shell besteht darin, dass man Dateien und Verzeichnisse auf dem entfernten Rechner editieren, kopieren oder verschieben kann, als lägen sie auf der lokalen Festplatte. Mit Swish können Windows-Admins einfach mit dem lokalen Windows-Explorer auf einen SSH-/SFTP-Server zugreifen.

    Entfernte Verzeichnissysteme als virtuelle Laufwerke

    Das Installieren des exe-Binaries ist trivial. Auf dem Server muss nur ein SFTP-Programm verfügbar sein, was beim OpenSSH-Paket immer der Fall ist. Ein Programmsymbol sucht man allerdings vergeblich, denn Swish offenbart sich lediglich elegant und transparent im Arbeitsplatz als neues Laufwerk mit der Bezeichnung Swish.

    Swish verwaltet entfernte Dateisysteme über virtuelle Laufwerke, die es unter Computer einblendet.

    Ein Klick darauf zeigt zunächst ein leeres Laufwerk mit den beiden Schaltflächen SFTP-Verbindung hinzufügen und Schlüsselverwaltung starten am oberen Rand. Ein Klick auf Erstere öffnet den Dialog zum Spezifizieren der Verbindungs­ein­stellungen, wo man den Hostnamen (oder die IP-Adresse) sowie den gewünschten Account-Namen eingibt. Hinzu kommt der Verzeichnispfad, der als relative Wurzel der neuen Verbindung dienen soll. Der Name für die neue Verbindung (ganz oben) dient zum Speichern des Profils.

    Verbindung als Laufwerk speichern

    Mit Anlegen wird die neue Verbindung als Netzwerklaufwerk gespeichert und kann jederzeit aufgerufen werden. Auch hier ist wie bei PuTTY oder WinSCP beim ersten Verbindungs­versuch der noch unbekannte Host-RSA-Key zu bestätigen.

    Mit der Schaltfläche 'Anlegen' wird die neue Verbindung als Laufwerk gespeichert und kann später jederzeit aufgerufen werden.

    Vertraut man dem Schlüssel mit einem Klick auf Ja, dann öffnet sich ein Eingabefeld für das Passwort und man befindet sich dann sofort auf dem entfernten Host. Jetzt kann den gewählten Start-Pfad wie ein gewöhnliches Netzwerklaufwerk verwenden. Das Kopieren von Dateien kann via Drag & Drop oder über die Einträge Kopieren bzw. Senden an im Kontextmenü erfolgen.

    Die Schlüsselverwaltung dient, wie der Name verrät, als Frontend zu Pageant und zeigt die zwischengespeicherten Keys an oder hilft beim Hinzufügen neuer Schlüssel.

    Swish kann kostenlos von Sourceforge heruntergeladen werden.

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    Bild von Thomas Drilling
    Thomas Drilling arbeitet seit mehr als 20 Jahren selb­ständig als Redakteur und Autor für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs. Thomas ist zudem Buch­autor und IT-Consultant. Seit 5 Jahren ist Thomas neben seiner journa­listischen Tätig­keit haupt­beruflicher, selb­ständiger IT-Trainer für VMware und Microsoft.

    Seine Themen­schwer­punkte sind Virtua­lisierung und Cloud Com­puting, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zerti­fi­zierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas ist außerdem zertifi­zierter AWS Solu­tions Archi­tect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Admini­strator.

    Thomas führt aktuell jeden zwei­ten Mon­tag einen 4-tägigen Grund­lagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Infor­mationen und Anmel­dung über sein AWS-Blog.

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