Ventoy: Mehrere ISO-Dateien von USB-Stick booten


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    Memory-StickNachdem immer weniger Rechner ein DVD-Lauf­werk haben, kann man Betriebs­systeme statt­dessen von einer ISO-Datei auf einem USB-Stick instal­lieren. Wenn man den Memory-Stick nicht nur mit einem Ab­bild be­legen möchte, kann man dort mit Ventoy mehrere ISOs speichern und sie aus einem Boot-Manager starten.

    Für USB-Sticks als Boot-Medien sprechen nicht nur fehlende DVD-Laufwerke, sondern auch, dass es zu umständlich ist, optische Datenträger zu brennen. Das Kopieren von herunter­geladenen ISOs auf einen Memory-Stick ist da deutlich einfacher.

    Installation von Ventoy auf jeden Memory-Stick 

    Beliebte Utilities wie Rufus oder Microsofts Media Creation Tool kopieren ein ISO-Abbild nicht einfach auf den Stick. Vielmehr erzeugen sie einen startfähigen Datenträger, auf den sie die in der ISO enthaltenen Dateien des Betriebs­systems entpacken. Ein einziges Image belegt damit immer den kompletten Memory-Stick, der häufig um ein Vielfaches größer ist als die Kapazität einer DVD.

    Ventoy muss nicht auf das lokale Laufwerk installiert werden, aber auf jeden USB-Datenträger.

    Aus diesem Grund verfolgt das Open-Source-Tool Ventoy einen anderen Ansatz. Es muss auf jeden USB-Datenträger erst installiert werden und richtet dort zwei Partitionen ein. Einer davon fällt mit 32MB sehr klein aus und enthält unter anderem den GRUB-Bootloader.

    Partitionierung des Memory-Sticks durch Ventoy

    Partition zur freien Verfügung

    Die zweite Partition wird standardmäßig mit exFAT formatiert, man kann sie aber nachträglich auf ein anderes Dateisystem umstellen. Auf diese kopiert der Benutzer dann seine ISO-Dateien, nach Wunsch auch in verschiedene Unter­verzeichnisse. Ventoy durchsucht diese beim Start nach ISO-Images und zeigt sie im Boot-Menü an, aus dem man sie direkt starten kann.

    Ventoy präsentiert ein Boot-Menü mit den Images, die man auf die zweite Partition kopiert hat.

    Auf diese Weise können Admins etwa verschiedene Linux-Distributionen, Windows PE oder ESXi auf einem einzelnen mobilen Datenträger unterbringen und von dort das gerade benötigte OS booten. Dieses lässt sich dann auf einem integrierten Lauf­werk installieren. Daneben kann man dort beliebige weitere Dateien für den normalen Gebrauch des USB-Sticks unterbringen.

    Memdisk

    Auf BIOS-Rechnern kann es offenbar vorkommen, dass sich ein Betriebs­system nicht auf die vorgesehene Weise starten lässt. Für diesen Fall bietet Ventoy den Memdisk-Modus, den man mit der F1-Taste aktiviert und der dafür sorgt, dass die gesamte ISO erst in den Arbeits­speicher geladen und dann gestartet wird.

    Laut Projekt-Homepage wurde Ventoy bis dato für mehr als 470 ISO-Dateien getestet. Neben ISO-Abbildern, die auch größer als 4GB sein dürfen, unterstützt das Tool auch Images in den Formaten WIM, IMG und EFI. Besonders interessant für die Installation von Windows ist die Möglichkeit, die Ausführung über eine Antwortdatei zu steuern.

    Verfügbarkeit

    Ventoy liegt in Ausführungen für Windows und Linux vor. Die Windows-Version kommt als ZIP-Archiv, das man nur entpacken muss. Die eigentliche Installation erfolgt dann jeweils für jeden USB-Stick.

    Das Tool kann von der Projekt-Website heruntergeladen werden.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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    Alternative: https://easy2boot.com