Tags: Hyper-V, Server Core, Monitoring
Als Basisausstattung für die Verwaltung von Hyper-V und der darauf laufenden VMs bietet Microsoft den Hyper-V-Manager an. Er beherrscht die wesentlichen Management-Funktionen für einzelne Hosts. Er wird jedoch nur als Teil von RSAT installiert, um Hyper-V remote zu verwalten. Im Gegensatz dazu ist die Hyper-V Guest Console eine leichtgewichtige Software, die nicht installiert werden muss und sich auch auf Server Core mit aktivierter Hyper-V-Rolle nutzen lässt.
Das von Ermanno Goletto entwickelte Open-Source-Programm dient zum einen dazu, virtuelle Maschinen zu starten, anzuhalten, in den Ruhezustand zu versetzen oder herunterzufahren. Zum anderen bietet es eine Reihe von Systeminformationen, beispielsweise zum Plattenplatz, den die VHDs belegen, zur CPU-Auslastung und allgemeine Informationen wie etwa die Uptime einer VM.
Portable Software
Das Tool wird als ZIP-Archiv heruntergeladen, das nur die .exe- und eine XML-Konfigurationsdatei enthält. Das Programm kann ohne Installation sofort gestartet werden und steht damit auch überall dort zur Verfügung, wo kein RSAT vorhanden ist und man auch keines einrichten möchte.
Bis man die ersten VMs steuern kann, werden die meisten Nutzer wahrscheinlich eine Zeitlang rätseln, wie sie beginnen sollen. Die Bedienung des Programms ist etwas ungewöhnlich, weil man über die Oberfläche keine Möglichkeit hat, Hosts oder VMs hinzuzufügen. Dies erfolgt unter Tools => Settings, wo man einen Dialog vorfindet, der jenem aus einer Entwicklungsumgebung gleicht, um die Properties von Objekten zu manipulieren.
Auswahl der virtuellen Maschinen
Nachdem man in der Hyper-V Servers List einen Host ausgewählt hat, bleibt das Hauptfenster des Tools weiterhin leer. Hier werden nur VMs angezeigt, die man hinzufügt, indem man im Dialog HVServerSettings neben der Beschriftung Virtual Machine list unter (Auflistung) den nächsten Dialog öffnet und dort im rechten Fenster unter Name die gewünschte VM aus dem Pull-Down-Menü wählt. Hat man diese Hürde erst einmal genommen, dann zeigt die Guest Console alle gewählten VMs an und die weitere Bedienung erschließt sich von selbst.
Zugriff auf die Gäste per RDP
Eine praktische Funktion besteht darin, dass man aus dem Kontextmenü von VMs eine Verbindung mit den Gästen via RDP herstellen kann. Dies geht auch unter Server Core, wenn man dort den Remotedesktop-Client nachinstalliert hat.
Ergänzung zum Hyper-V-Manager
Die Hyper-V Guest Console ist kein vollwertiger Ersatz für den Hyper-V-Manager, weil die Software beispielsweise nicht in der Lage ist, Snapshots zu erstellen, virtuelle Netzwerke zu konfigurieren oder neue VMs anzulegen. Aber da sie auch unter Server Core läuft, ist sie eine willkommene Ergänzung zur lokalen Verwaltung von VMs.
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