Tags: VMware, OS Deployment, VMware Workstation
VMware gab kürzlich ein kostenloses Tool als so genanntes Fling frei, das alle Schritte zur Installation von Windows in einer VM automatisch abarbeiten kann. Diese reichen vom Erzeugen der VM, dem unbeaufsichtigten Setup des Betriebssystems, der Installation fehlender Updates bis zum Generalisieren mit Sysprep.
Ein typischer Anwendungsfall für das Installieren von Windows in einer virtuellen Maschine ist das Erstellen eines angepassten Systemabbilds ("Golden Image"), das Admins anschließend für das Deployment auf die PCs im Netzwerk nutzen. VMware sieht den Imager aber vor allem für das Erzeugen von virtuellen Desktops vor.
Es spricht aber auch nichts dagegen, das Tool zu nutzen, um eine einzelne VM einzurichten, etwa um Software zu testen. Darüber hinaus lassen sich damit auch Windows Server installieren.
Je nach vorgesehenem Einsatz der VM kann man den Workflow des Imager anpassen. So wird man etwa bei der Bereitstellung einer einzelnen VM für den sofortigen Gebrauch auf die Ausführung von Sysprep verzichten.
Anpassung des Workflows
Eingriffe in den Ablauf der automatischen Installation beschränken sich jedoch darauf, den Vorgang bei einem bestimmten Schritt über die Schaltfläche Stop here abzubrechen. Dadurch erhält man Gelegenheit, das Zwischenergebnis manuell anzupassen. Die fehlenden Schritte kann man dann im Imager nachholen.
Der gesamte Prozess läuft ohne eine Ausgabe auf dem Bildschirm, der Imager zeigt nur an, bei welchem Abschnitt sich der Vorgang gerade befindet.
Sobald die VM erstellt ist, kann man diese jedoch in der VMware Workstation öffnen, dort alle Aktivitäten des Tools beobachten und bei Bedarf auch manuell eingreifen.
Neue VM installieren
Das Tool ist ziemlich einfach zu nutzen. Nachdem man die Schaltfläche zur Installation einer neuen VM betätigt hat, startet ein Wizard für die Konfiguration der einzelnen Schritte.
Zuerst wählt man das gewünschte Image aus, das kann eine ISO- oder WIM-Datei sein. Offiziell unterstützt der Imager nur Windows 10 und 11, aber ich konnte damit auch problemlos Server 2019 einrichten. Dort verzichtete das Tool aber auf die Installation der VMware Tools. Zusätzlich entscheidet man sich hier für eine im Installationsmedium enthaltenen Edition.
Im zweiten Dialog erscheint der so genannte Plan, der alle Abschnitte des gesamten Prozesses anzeigt. Diesen kann man hier auf bestimmte Schritte eingrenzen und den Vorgang zum Beispiel nach dem Einspielen der Updates beenden.
Im nächsten Abschnitt des Assistenten kann man die Hardware der VM (CPUs, RAM, Disk) dimensionieren und ihren Namen ändern.
Im Dialog Operating System legt man den Namen und das Passwort für den lokalen Administrator fest. Schließlich hat man noch die Möglichkeit, Bereitstellungspakete im .ppkg-Format hinzuzufügen, die man mit dem Imaging and Configuration Designer aus dem Windows ADK erstellen kann.
Zum Abschluss generalisiert der Imager das frisch installierte Betriebssystem noch mit Sysprep, wobei man bei diesem Schritt eine Antwortdatei angeben kann.
Systemvoraussetzungen und Verfügbarkeit
Laut VMware unterstützt das Tool Windows 10 und 11, in der Praxis kann man damit aber auch andere Versionen des OS, darunter Windows Server, installieren. Für das Anlegen der virtuellen Maschine und den Zugriff auf das Gast-OS benötigt der Imager offiziell die VMware Workstation 16.2 oder den Player in der gleichen oder einer höheren Version.
Letzterer führte aber zu einer Fehlermeldung beim Erstellen der VM und dem Abbruch der Installation. Ist keines der beiden Programme auf dem Rechner vorhanden, dann verabschiedet sich das Tool sang- und klanglos.
Der VMware Imager ist ein so genanntes Fling aus den VMware Labs und als solches kostenlos verfügbar. Allerdings bietet der Hersteller dafür keinen Support. Die Software kann von dieser Seite heruntergeladen werden.
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