Tags: Windows 10, RDS, Desktop-Virtualisierung, Performance
Auch wenn sich die Hardware-Anforderungen seit Windows 7 nicht nennenswert erhöht haben, so schleppt das OS für bestimmte Umgebungen immer noch zu viel Ballast mit. Das gilt vor allem für virtuelle Desktops, Terminal-Server oder leistungsschwache PCs. Citrix Optimizer automatisiert das Entfernen unnötiger Komponenten.
Das Verschlanken des Betriebssystems kann Ressourcen auf mehrere Arten schonen. Durch das Abschalten von nicht benötigten Diensten oder geplanten Aufgaben reduziert es die CPU-Last und den RAM-Verbrauch. Das Entfernen von überflüssigen Anwendungen, die zum Lieferumfang des OS gehören, verringert zudem den erforderlichen Speicherplatz.
Höhere Benutzerdichte für VDI
In Umgebungen, wo sich mehrere Benutzer einen Rechner teilen, sei es ein Session Host oder ein Server, auf dem virtuelle Desktops laufen, lässt sich durch das Abspecken des Betriebssystems unter Umständen die Anschaffung zusätzlicher Hardware vermeiden. Ein geringer Ressourcenverbrauch erlaubt nämlich eine höhere Benutzerdichte pro Maschine.
Aber selbst wenn sich die Auslastung der Server in Grenzen hält, verbieten sich bestimmte Systemdienste auf einem Session Host oder in einem virtuellen Desktop. Dazu zählen etwa Bildschirmschoner, das Defragmentieren von Laufwerken oder die Verwendung als Cache für Updates.
Automatisierte Verschlankung
Microsoft hat vor einiger Zeit eine Excel-Tabelle veröffentlicht, die alle Dienste von Windows Server auflistet und jene nennt, die man ohne Weiteres deaktivieren kann. Das muss man dann allerdings manuell tun und diese Optimierung beschränkt sich nur auf die Services.
Der Citrix Optimizer hingegen deckt viel mehr Komponenten des Betriebssystems ab und automatisiert wie das OS Optimization Tool von VMware diese Aufgabe. Die Software wurde eben erst aktualisiert, so dass sie sich auch nutzen lässt, um Images von Windows 10 1709 zu optimieren.
Templates für verschiedene OS-Versionen
Der Optimizer bearbeitet Windows auf Basis von Templates, die alle Optionen in einer XML-Datei ablegen. Zum Lieferumfang gehören solche Vorlagen für verschiedene Versionen des OS, diese reichen von Windows 7 bis 10 1709 und von Server 2008 R2 bis 2016.
Öffnet man ein Template, dann sind fast alle Maßnahmen zur Optimierung des Systems vorab ausgewählt. Wem das zu weit geht und bestimmte Dienste bzw. Features beibehalten möchte, der kann die Auswahl anpassen und als eigene Vorlage speichern. So sieht die Vorgabe etwa auch vor, den Store oder Paint zu deinstallieren.
Analyse, Optimierung und Rollback
Nachdem man alle vorgesehenen Optimierungsmaßnahmen geprüft hat, kann man die Analysefunktion starten, um zu prüfen, wie weit der Status Quo vom gewünschten Zustand abweicht. In der Regel wird es danach noch zahlreicher Anpassungen bedürfen, die man über die Optimize-Funktion startet.
Möchte man die Änderungen rückgängig machen, dann muss man auf die Kommandozeile von PowerShell wechseln und dort das Script CtxOptimizerEngine.ps1 nach folgendem Muster ausführen:
.\CtxOptimizerEngine.ps1 -Mode rollback `
-Source .\Logs\2017-12-07_18-30-05\Execute_History.xml
Neben dem Parameter Mode mit dem Wert Rollback muss man ihm die passende Log-Datei mit der Bezeichnung Execute_History.xml als Source übergeben. Deinstallierte Store Apps stellt das Tool aber nicht wieder her.
Verfügbarkeit
Citrix Optimizer kann nach Ausfüllen eines umfangreichen Registrierungsformulars kostenlos als ZIP-Archiv von der Website des Herstellers heruntergeladen werden. Eine Installation ist nicht vorgesehen, es reicht ein Entpacken des Inhaltes in ein Verzeichnis.
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