Android 4.4 (KitKat) unter VMware Workstation und Player installieren


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    Android 4.4 KitKatGoogles Betriebssystem Android x86, das primär für Netbooks und Tablets gedacht ist, liegt aktuell als RC1 der Version 4.4 (Codename KitKat) vor. Wenn man es ausprobieren möchte, dann benötigt man dafür keine eigene Hardware, sondern kann es in einer VM installieren. Bei ihrer Konfiguration müssen allerdings ein paar Einstellungen manuell nachjustiert werden.

    Wie üblich besteht auch die Installation von Android 4.4 x86 in einer VM aus zwei Schritten. Zuerst muss die VM konfiguriert werden und anschließend kommt das Setup des Gastes an die Reihe. Der ansonsten hilfreiche Wizard zum Anlegen einer neuen VM hat Android nicht in der Liste der ihm bekannten Betriebssysteme, so dass die Vorgabewerte nicht stimmen.

    Falsche Identifikation als FreeBSD

    Nachdem man die ISO-Datei, die auf dieser Website zum Download bereitsteht, als virtuelles CD-Laufwerk mit der VM verbunden hat, identifiziert der Wizard das OS fälschlicherweise als FreeBSD. Die dafür vorgesehene Größe des Arbeitsspeichers von 256 MB ist deutlich zu gering, ein Wert von 4GB entspricht dagegen den Anforderungen von Android.

    Das als FreeBSD identifizierte Android erhält vom Wizard zu wenig RAM zugeteilt.

    Der Wizard bietet keine Möglichkeit, das von ihm erkannte Gastbetriebssystem zu korrigieren. Daher sollte man nach seinem Abschluss auf den sofortigen Start der VM verzichten und stattdessen zuerst ihre Einstellungen bearbeiten. In der Registerkarte Options findet sich unter General die Auswahl des Betriebssystems. Nachdem Android x86 4.4 auf dem Linux-Kernel 3.10 basiert, entscheidet man sich hier für Other Linux 3.x Kernel.

    Starten des Setup

    Wenn man anschließend die VM startet, dann präsentiert sie das Menü des Bootloaders Grub. Zur Auswahl stehen 3 Modi zum Start des Betriebssystems von Live CD sowie die Installation von Android. Wenn man bei der Konfiguration der VM ein virtuelles Laufwerk erstellt hat, dann wird man letztere Option wählen.

    Das Boot-Menü bietet die Ausführung von Live CD oder die Installation an. Das Aufspielen der VMware Tools klappt jedoch nicht.

    Das Setup von Android startet mit der Einrichtung der Partition, auf der das System installiert werden soll. Für diese Aufgabe ist das Tool cfdisk zuständig, das im Textmodus läuft. Bei einem frisch eingerichteten virtuellen Laufwerk wird man hier den Befehl New ausführen, um eine neue Partition zu erstellen. Anschließend markiert man sie als Bootable und schreibt die Konfiguration mit Write auf die Platte.

    Das Tool cfdisk ist für die Partitionierung des Laufwerks und das Einrichten des Dateisystems zuständig.

    Formatieren der Partition und Installation von Grub

    Nach dem Verlassen von cfdisk steht die eben eingerichtete Partition als Ziel für die Installation zur Auswahl. Im nächsten Schritt formatiert man die Partition, hier bietet das Setup mehrere Optionen für das Dateisystem an. In der Regel wird man sich für das Linux-eigene ext3 entscheiden.

    Bevor die Installationsroutine die Dateien auf die Platte kopiert, bietet sie noch an, den Bootloader Grub einzurichten. Die Voreinstellung lautet auf Skip, aber wenn man von der virtuellen Festplatte booten möchte, sollte man die Auswahl Yes treffen.

    Anpassung von Android

    Im letzten Dialog der Installation kann man sich dafür entscheiden, Android auszuführen oder die VM neu zu booten. Im Anschluss daran beginnt die Anpassung der Benutzerumgebung, zu der vor allem eine Verknüpfung mit dem Google-Konto gehört. In diese Phase fällt auch die Auswahl der Sprach- und Tastatureinstellungen, die sich hier aber auf Varianten des Englischen beschränken. Später kann man jedoch unter Settings => Language & Input Deutsch als Sprache festlegen.

    Als eine der ersten Maßnahmen empfiehlt es sich, den Standby-Modus des Bildschirms zu deaktivieren.

    An dieser Stelle sollte man unverzüglich eine weitere Einstellung ändern, und zwar unter Display => Sleep. Geht nämlich der virtuelle Bildschirm nach den voreingestellten 2 Minuten in den Standby-Modus, dann lässt er sich nicht mehr aufwecken, so dass als Ausweg nur mehr das Neustarten der VM bleibt. Durch die Option Never time out lässt sich dieses Verhalten abstellen.

    Keine Installation der VMware Tools

    Schließlich wäre zu erwähnen, dass die Workstation bzw. der Player anbieten, nach Abschluss der Installation die VMware Tools einzuspielen. Dieser Vorgang schlägt jedoch fehl, weil Android das (virtuelle) CD-Laufwerk mit den Installationsdateien von VMware nicht mountet.

    Als Konsequenz bleibt die Maus nach dem Klick in das VM-Fenster dort gefangen, vom wo man sie wieder dort die Tastenkombination Alt + Strg befreien kann. Wenn man ein Touch-fähiges Gerät nutzt, sollte die Bedienung des virtualisierten Android über Gesten möglich sein.

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    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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    4 Kommentare

    man kann die virtuelle CD-ROM von VMware so mounten:
    mount -t iso9660 -r ro /dev/block/sr0 /storage/usb3
    Den Inhalt der virtuellen CD-ROM findet man dann im Verzeichnis /storage/usb3
    Man benötigt dazu natürlich Superuser-Rechte.

    Und wie kommt man zu dem Superuser-Rechten?

    --------------

    A N D R O I D root@x86:/ # mount -t iso9660 -r ro /dev/block/sr0 /storage/usb3
    mount: no such file or directory

    hr.DAU

    die androit versionen für vmware sind schon root !
    zum festlegen der SU berechtigungen sollte man sich noch superuser aus dem playstore herunterladen umd installieren.

    Wie starte ich denn das Tool cfdisk?

    Die einzige Möglichkeit im Terminal zu arbeiten scheint die Option "Lice CD - Debug Mode" zu sein, aber dort kennt er den Befehl cfdisk nicht.

    Wenn ich die Option "Installation" wähle, findet der Installationsmanager keine harddisk, auf der ich die Software installieren kann.

    Ich nutze den VMware-Player 12.1.1 auf einem Linux Mint 17.3.
    Die virtuelle Maschine hat 4GB RAM, das Host-System hat insgesamt 8GB und einen etwas älteren i3 Quadcore.

    Tut mir sehr leid, wenn es eine blöde Frage ist, aber ich kenne mich leider noch garnicht in der Materie aus.