Tags: Hypervisor, ESXi, VMware Workstation
Vorbei ist die Zeit der Tricks, um den VMware vSphere Hypervisor (so der neue Namen von ESX) in einer VM unter VMware Workstation zu installieren. Die Version 7.1.1 bringt im Vergleich zur Workstation 7.1 als einzige Neuerung die Unterstützung von ESX(i) als Gastsystem. Damit lassen sich relativ einfach virtualisierte Test- und Demo-Umgebungen einrichten, beispielsweise auch um vSphere 4.1 zu evaluieren. Der fast gleichzeitig auf die Version 3.1.1 aktualisierte VMware Player bietet dieses Feature nicht.
Keine Kompatibilitätsprobleme mit Hardware
Die Installation von ESXi für Testzwecke, Demos oder Schulungen erfordert normalerweise einen frischen PC, weil Multiboot-Konfigurationen offiziell nicht vorgesehen sind. Möchte man Virtual Labs mit mehr als einem Host aufbauen, dann steigen die Anforderungen an die Ausrüstung entsprechend weiter. Eine zusätzliche Hürde auf physikalischer Hardware besteht darin, dass ESXi zwar nicht nur auf VMware-zertifizierten Rechnern läuft, aber in der Praxis auf vielen PCs die Installation verweigert. Die Emulation von PC-Komponenten durch VMware Workstation, die mit ESXi kompatibel sind, erspart das mühsame Integrieren von zusätzlichen Treibern.
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Booten von ISO-Image
Wie bei der Installation anderer Gäste ist es am einfachsten, wenn man beim Anlegen der virtuellen Maschine als Installationsquelle gleich die ISO-Datei angibt, die man von VMware heruntergeladen hat. Die Workstation 7.1.1 erkennt ESXi automatisch und schlägt anschließend die passenden Parameter für die virtuelle Maschine vor.
Virtuelle Infrastruktur vernetzen
Die Unterstützung für ESXi in VMware Workstation erlaubt es, mehrere virtuelle Hosts einzurichten und diese untereinander zu vernetzen. Dabei stehen alle Netzoptionen zur Verfügung, wobei sich auch für virtualisierte ESXi-Installationen eine Variante (typischerweise NAT) empfiehlt, die den Zugriff vom Host-System erlaubt. Die ESXi-Konsole bietet nur rudimentäre Administrationsmöglichkeiten, so dass der Zugriff von außen via Browser, vSphere Client oder PowerCLI erforderlich ist.
RAM-Bedarf
Workstation 7.1.1 unterstützt offiziell nur 4.1, also die neuste Version von ESX(i). Sie verlangt eine VM mit mindestens 2 GB RAM. Es lässt sich ausrechnen, dass eine Konfiguration mit 2 ESXi-Hosts und mehreren aktiven Gästen einen gut ausgestatteten PC verlangen. Nachdem VMware Workstation ein gehosteter Virtualisierer (Typ 2) ist, kommen die vom Host-Betriebssystem benötigten Ressourcen noch hinzu. Ideal wäre es daher, wenn verschachtelte Installationen von ESXi möglich wären. VMware sieht eine solche Konstellation aber nicht vor, es gibt jedoch Anleitungen, wie man sie trotzdem einrichten kann.
Speicheroptionen
Bei der Bemessung der virtuellen Festplatte für den ESX(i)-Gast sollte bedacht werden, dass dieser vmdk-Dateien für virtuelle Maschinen innerhalb seiner eigenen vmdk anlegen möchte und ESXi keinen Zugriff auf die Laufwerke des Hosts hat - aufgrund seiner vorgesehenen normalen Nutzung existieren keine VMware Tools für ESX(i). Besser als verschachtelte vmdk-Dateien dürften allemal eine lokale SCSI-Platte oder ein Speicher sein, der via iSCSI oder Fibre Channel angebunden ist. Alternativ akzeptiert ESXi noch NFS-Laufwerke, so dass ein Linux-Rechner als Speichersystem dienen kann.
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