Tags: App-V, MDOP
Microsoft kündigte App-V 5.0 an, eine Software zur Anwendungsvirtualisierung, die Bestandteil des MDOP ist. Es ist das Upgrade mit den bedeutendsten Änderungen seit dem Kauf der Software durch die Übernahme von Softricity im Jahr 2006. Der Preis dieser Verbesserungen sind Inkompatibilitäten mit den Vorgängerversionen.
App-V steht für eine Bereitstellung von Anwendungen, die als Alternative zur herkömmlichen Installation gilt. Programme laufen in einer Sandbox ab, die der darin ausgeführten Software Windows-Dienste wie das Dateisystem oder die Registry vortäuscht. Sie verhindert damit, dass Applikationen das Betriebssystem modifizieren und entschärft auf diese Weise Konflikte zwischen Programmen. Anwendungen können über verschiedene Mechanismen an den Client gelangen, bevorzugt über das Streaming des gerade benötigten Codes.
Sequencer erzeugt APPV-Packages
Virtualisierte Anwendungen werden als Packages bereitgestellt, die mit Hilfe eines so genannten Sequencers erzeugt werden. Er registriert während der simulierten Installation alle Zugriffe der Software auf Ressourcen des Betriebssystems, damit diese dann während der Laufzeit abgefangen und umgeleitet werden können.
Eine wesentliche Neuerung von App-V 5.0 besteht darin, das der Sequencer nun ein neues Package-Format erzeugt. Die bisherigen SFT-Dateien weichen den APPV-Files, bei denen es sich um ZIP-Archive mit allen benötigten Ressourcen handelt. Als Folge dieser Änderung lassen sich Pakete, die mit App-V 4.x erstellt wurden, nicht mehr in der neuen Version nutzen. App-V 5.0 bringt jedoch Konvertierungs-Tools mit, um vorhandene virtualisierte Anwendungen übernehmen zu können.
Verzicht auf lokale Kopie in virtuellen Desktops
Zu den weiteren Änderungen zählt, dass App-V 5.0 für das Streaming von Anwendungen das Real Time Streaming Protocol (RTSP) nicht mehr unterstützt. Das Tool erlaubt nur mehr das dynamische Laden von Code von einem File-Server via SMB oder von einem Web-Server über HTTP. Beim Einsatz in virtuellen Desktop kann die neue Version auf das Anlegen einer lokalen Kopie von virtualisierten Anwendungen verzichten. Diese Zwischenspeicherung dient dazu, Programme auch offline verfügbar zu machen, was im Fall von VDI nicht erforderlich ist und zu unnötigem Verbrauch von Speicherplatz führt.
Konsole auf Basis von Silverlight
Die äußerlich auffälligste Neuerung von App-V 5.0 besteht in der neuen Management-Konsole, die nicht mehr als Snap-in für die MMC realisiert wurde. Es handelt sich nun um eine eigenständige Applikation auf Basis von Silverlight. Von Grund auf neu als Metro-App entwickelt wurde auch der Client, der sich weitgehend über Powershell steuern lässt.
App-V 5.0 unterstützt nicht nur Windows 8, sondern vervollständigt nun den Support für die neuen Enterprise-Funktionen von Windows 7. App-V 4.6 kam als erste Version mit Applocker und BranchCache zurecht, die neueste Ausführung der Software zur Applikationsvirtualisierung berücksichtigt nun auch die VPN-Alternative DirectAccess.
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