Aus für Office Apps: Support-Ende, keine Anbindung an M365, veraltete OS-Versionen


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    Angepasstes Setup für Office 2016 mit dem Deployment ToolTraditionell folgten die Office-Anwendungen einem Lifecycle mit jeweils fünf Jahren im Mainstream- und erweiterten Support. Mittler­weile ist die Lage komplizierter, weil die Apps auch durch Abkop­plung von den M365-Cloud-Diensten oder bei Aus­führung auf einem veralteten Windows in ihrer Nutzung einge­schränkt werden.

    Aktuell geht die Nutzungszeit für Office 2013 ihrem Ende entgegen, sie läuft am 11. April 2023 ab. Angesichts der wenigen signifikanten Innovationen in den neueren Office-Anwendungen dürften viele Unternehmen bei den alten Apps bleiben, auch wenn Microsoft dafür keine Security-Updates mehr bereitstellt.

    Ein Hindernis für die Weiter­verwendung nicht mehr unterstützter Office-Anwendungen besteht indes darin, dass sie sich nicht mehr mit den Cloud-Services von M365 wie Exchange Online oder OneDrive verbinden können.

    Office 2013 und M365-Cloud

    Im Fall von Office 2013 SP1 weist Microsoft in diesem Support-Dokument darauf hin, dass diese Anwendungen bei der Kommunikation mit den Cloud-Diensten bereits aktuell Probleme verursachen können, etwa durch mangelnde Stabilität oder Performance.

    Dennoch sollen sie nicht vor dem April 2023 aktiv von Microsofts Online-Services abgeklemmt werden.

    Der Support für Office 2013 SP1 endet am 11. April 2023, bis dahin können sich die Apps mit M365 verbinden.

    Vorzeitiges Aus für Office 2016 und 2019

    Umgekehrt sieht es bei zwei neueren Versionen im Long Term Servicing Channel aus. Office 2016 und 2019 erhalten zwar noch Support bis zum 14. Oktober 2025, haben aber bereits ab dem Oktober 2023 keinen Zugriff mehr auf die M365-Services.

    Update: Wie es aussieht, wird Microsoft auch diese Versionen nicht aktiv von M365 abklemmen, sondern bloß keinen Support bei Verbindungsproblemen mehr bieten.

    Nachdem Nutzer von Office 2019 ohnehin nur mehr sieben Jahre Support für ihre Software erhielten, schrumpft die effektive Nutzungsdauer der Anwendungen auf fünf Jahre, wenn Unternehmen damit auf Microsoft SaaS-Dienste zugreifen möchten.

    Office LTSC 2021 als einzige Option für RDS

    Wer danach nicht auf eine Abo-Version der Office-Anwendungen wechseln möchte, dem bleibt das Update auf  Office LTSC 2021. Dieses erhält jedoch von Haus aus nur mehr fünf Jahre Support, und zwar bis zum 13. Oktober 2026. Bis zu diesem Datum soll es sich aber mit den Diensten von M365 verbinden können.

    Dies ist bis auf weiteres die einzige Option für Unter­nehmen, welche die Office-Applikationen auf einem Terminal-Server unter Windows Server 2022 nutzen möchten. Microsoft unterstützt die M365-Apps auf diesem Server-OS nicht.

    Kein Support mehr auf Windows 8.1

    Den Support können Office-Anwendungen auch verlieren, wenn sie sich zwar noch innerhalb des Lifecycle befinden, aber auf einem nicht mehr unter­stützten Betriebssystem laufen.

    So weist Microsoft in einem Blog-Post darauf hin, dass die M365-Apps ab dem 10. Januar 2023 auf Windows 8.1 sowie Windows 7 und Server 2008 R2 mit Extended Security Updates (ESU) nicht mehr unterstützt werden. Ab diesem Datum lassen sie sich auf Windows 8.1 auch nicht mehr installieren.

    Auf unterstützten Betriebssystemen unterliegen die M365-Apps der Modern Lifecycle Policy, die Anwender zu regelmäßigen Updates verpflichtet. Die Intervalle hängen davon ab, aus welchem Channel sie die Anwendungen beziehen.

    Microsoft möchte seine Kunden verstärkt auf dem Monthly Channel konsolidieren und gab daher Anfang des Jahres bekannt, dass Unternehmen automatisch vom Semi-annual Channel auf den monatlichen Kanal umgestellt werden, sofern sie dieser Maßnahme nicht kurzfristig widersprechen. Das Datum für das Support-Ende der jeweiligen Versionen geht aus dieser Tabelle hervor.

    Fazit

    Beim Upgrade auf eine neue Version von Microsoft Office können Unternehmen längst nicht mehr davon ausgehen, dass sie damit für die nächsten 10 Jahre ausgesorgt haben.

    Vielmehr beschneidet Microsoft besonders die Nutzung der LTSC-Versionen mit zusätzlichen Einschränkungen. Dazu zählen vor allem ein von Haus aus reduzierter Support-Zeitraum, die Abkopplung von den Online-Services oder das Aus auf nicht mehr unterstützten Betriebs­systemen.

    All diese Maßnahmen dienen offensichtlich dazu, die Kunden in Richtung Abonnements zu drängen, die über einen längeren Zeitraum zu höheren Kosten führen. Möchten Anwender Office auf einem Terminal-Server unter Windows Server 2022 bereitstellen, dann stehen ihnen dort aber nur die LTSC-Versionen zur Verfügung.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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