Tags: Snapshot, Windows 10, Hyper-V
Das Fall Creators Update brachte auch Neuerungen für Hyper-V. Der Fokus liegt dabei auf dem vereinfachten Management von virtuellen Maschinen. Dazu zählen automatische Checkpoints und das Zurücksetzen von VMs.
Checkpoints dienen dazu, einen bestimmten Status einer virtuellen Maschine zu speichern, so dass man später dorthin zurückkehren kann. Sie eignen sich vor allem für Entwickler-PCs oder für Labs. Mit Windows 10 und Server 2016 hat Microsoft zusätzlich Production Checkpoints eingeführt, die anwendungskonsistente Snapshots der VM erstellen können (siehe dazu: Produktionsprüfpunkte unter Hyper-V 2016: Funktionsweise und Anwendung).
Bisher nur manuelles Hantieren mit Prüfpunkten
Grundsätzlich konnte man auch schon bisher eine VM mit Hilfe von Checkpoints manuell auf einen funktionierenden Zustand zurücksetzen. Nachdem das Snapshot-Konzept von Hyper-V ohnehin nicht besonders intuitiv ausfällt (alleine wie kompliziert das Löschen eines Checkpoints ist), fügte Microsoft nun zusätzliche Funktionen hinzu, um ihren Einsatz zu vereinfachen.
Dabei handelt sich dabei um ein Zusammenspiel aus automatischen Checkpoints und einem unkomplizierten Zurücksetzen der VM. Während die VMware Workstation seit Urzeiten ein Feature namens AutoProtect bietet, das zeitgesteuert Snapshots generiert, fehlte Hyper-V bis dato ein solcher Mechanismus.
Automatische Checkpoints nur beim Start
Die automatischen Checkpoints sind längst nicht so flexibel wie AutoProtect von VMware, vielmehr werden sie nur beim Start einer VM erstellt - und das auch nur, wenn keine anderen Snapshots existieren. Fährt man die VM herunter, dann löscht Hyper-V den automatischen Prüfpunkt selbständig.
Per Voreinstellung sind automatische Snapshots für VMs deaktiviert, wenn man sie bereits vor dem Update auf Windows 10 1709 angelegt hat. Bei neuen virtuellen Maschinen hingegen ist das Feature immer gleich aktiv.
Automatische Prüfpunkte konfigurieren
Wenn man diese Konfiguration ändern möchte, weil man auch ältere VMs damit schützen oder bei neuen VMs den Platzverbrauch durch Snapshots vermeiden will, dann öffnet man die Einstellungen der VM und wechselt dort zum Abschnitt Prüfpunkte. Hier findet man die Checkbox Automatische Prüfpunkte verwenden.
Alternativ kann man diese Einstellung auch über PowerShell anpassen. Zu diesem Zweck unterstützt das Cmdlet Set-VM nun den Parameter AutomaticCheckpointsEnabled, der den Wert 0 oder 1 erwartet:
Set-VM -VMName MyM -AutomaticCheckpointsEnabled 1
VM zurücksetzen
Hat man automatische Prüfpunkte eingeschaltet, dann kann man sehr einfach auf den Zustand der VM zurückkehren, den sie vor dem letzten Start hatte. Dafür gibt es die Funktion Zurücksetzen. Der Befehl befindet sich im Hyper-V Manager in der Leiste Aktionen und bei VMConnect als Icon in der Symbolleiste.
Ein einfaches Gegenstück dafür in PowerShell gibt es nicht, man muss daher mit Restore-VMSnapshot explizit auf den Checkpoint zurückkehren.
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