Tags: Desktop-Virtualisierung, XenApp, XenDesktop
Rund ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung von XenDesktop 5.5 stellt Citrix die Version 5.6 seiner Lösung zur Desktop-Virtualisierung vor. Zu den wesentlichen Neuerungen zählen die Integration der von Ringcube gekauften Software, ein neues Self-Service-Frontend für virtuelle Desktops und XenApp-Anwendungen sowie das Update des Client-Hypervisors XenClient auf die Version 2.1.
Mit der Übernahme von Ringcube im Sommer 2011 gelangte Citrix in den Besitz von vDesk, das mittlerweile in Personal vDisk umbenannt wurde. Seine wesentliche Aufgabe besteht darin, benutzerspezifische Daten, Einstellungen und Anwendungen von einem Desktop-Image abzulösen und separat zu speichern. Damit erleichtert die Software die Einrichtung von nicht-persistenten virtuellen Desktops, weil die User-Umgebung in ein frisch bereitgestelltes Windows dynamisch eingeblendet werden kann (siehe dazu meine ausführliche Analyse des Ringcube-Deals).
Integration von vDisk mit Management-Tools
Personal vDisk war zwar schon Bestandteil von XenDesktop 5.5, wurde aber mit diesem nur gemeinsam ohne weitere technische Integration ausgeliefert. Aufgrund des eingeschränkten Supports war es noch nicht für den produktiven Einsatz gedacht. Dieser Zustand ändert sich nun, da Personal vDisk mit Desktop Studio, Desktop Director und den Provisioning Services verwoben wurde.
Neues Self-Service-Portal
Eine weitere wesentliche Neuerung von XenDesktop 5.6 besteht in der Einführung des CloudGateway Express, das Benutzern als zentrale Anlaufstelle für Anwendungen dienen soll. Während aber die Vollversion von CloudGateway auch solche Applikationen unterstützt, die nicht über die Citrix-Infrastruktur bereitgestellt werden, also beispielsweise herkömmlich verteilte Windows-Programme oder Software as a Service (SaaS), beschränkt sich die Express-Version auf die Citrix-Welt.
Das neue Self-Service-Portal dient als eine Art App Store für virtuelle Desktops und Anwendungen, die über XenApp publiziert oder gestreamt werden. Somit folgt es dem bisherigen Web Interface nach. Dieses bleibt aber für XenDesktop die Standardeinstellung, während CloudGateway Express bei XenApp die Vorgabe ist. In beiden Fällen kann man auf das jeweils andere Frontend umstellen.
Update auf XenClient 2.1
Mit XenClient aktualisiert Citrix eine weitere Infrastruktur-Komponente. Der Client-Hypervisor dient primär dazu, virtuelle Desktops offline nutzen zu können. Die Software erreichte erst in der Version 2.0 einen Entwicklungsstand, bei dem ein produktiver Einsatz realistisch wurde. XenClient 2.1 erhielt zusätzlich ein verbessertes Image-Management und wurde für mehrere Sprachen lokalisiert, darunter auch Deutsch.
Bereit für System Center 2012
Im Rahmen eines Kooperationsabkommens beschlossen Citrix und Microsoft, mit ihren Management-Tools die Virtualisierungsplattform des jeweils anderen Partners zu unterstützen. Mit der bevorstehenden Freigabe von System Center 2012 erhält XenDesktop 5.6 die entsprechende Kompatibilitätszertifizierung.
Besserer Support für mobile Geräte
Eine weitere Verbesserung schließlich besteht darin, dass On-demand Apps, also solche, die von XenApp im virtuellen Desktop bereitgestellt werden, ihre Benutzeroberfläche im Citrix Receiver automatisch an die Gegebenheiten auf einem Smartphone oder Tablet anpassen.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Verwandte Beiträge
- Citrix veröffentlicht XenDesktop und XenApp 7.14, automatische Updates für Receiver
- Citrix Receiver 4.6 für Windows ist verfügbar
- Citrix Receiver für Windows 10 1607, macOS Sierra und 13.4 für Linux
- Desktop-Virtualisierung: Dell erweitert Thin-Client-Produktlinie
- Citrix kündigt XenApp und XenDesktop 7.8 an
Weitere Links