Tags: Datei-Management, Gruppenrichtlinien, Windows 10
Windows 10 1607 sieht das Abschalten von Cortana und der Web-Suche im Startmenü nicht mehr vor. Diese Aufgabe bleibt nun den Gruppenrichtlinien vorbehalten, in der Home Edition muss man die Registry editieren. Ein Wechsel der geografischen Region führt auch zum Ziel.
Microsoft erhöht den Druck auf die Anwender von Windows 10, um sie zur Nutzung der digitalen Assistentin zu bewegen. Im Jubiläums-Upgrade 1607 fehlen in der Benutzeroberfläche die Kontrollelemente, um Cortana zum Schweigen zu bringen.
Die stattdessen verfügbare Option Ausblenden versteckt nur das Eingabefeld, das Feature selbst bleibt aktiv und macht sich sofort bemerkbar, wenn man etwa den Rechner durchsuchen möchte.
GPO-Einstellung für Cortana weiter wirksam
In den Editionen Pro und Enterprise von Windows 10 ließ sich Cortana schon bisher über Gruppenrichtlinien abschalten. Die entsprechende Einstellung heißt Cortana zulassen. Sie greift auch noch in der Version 1607. Sie findet sich unter Computerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => Windows-Komponenten => Suche.
Wenn man Cortana in früheren Versionen von Windows 10 deaktivierte, dann beschränkte sich das Eingabefeld in der Taskleiste auf die Suchfunktion. Sie zeigte aber neben lokalen Dateien auch Ergebnisse aus dem Web an.
Wenn man auch darauf verzichten möchte, dann stellte man bisher dieses Feature entweder über die GUI oder die GPO-Einstellung Nicht im Web suchen und keine Webergebnisse in der Suche anzeigen ab. Sie befindet sich im gleichen Pfad wie die genannte Einstellung zu Cortana.
Web-Suche an Cortana gekoppelt
In Windows 10 1607 entfällt auch der Schalter für das Deaktivieren der Web-Suche, so dass dafür ebenfalls nur GPOs oder das Editieren der Registry blieben. Allerdings hatte Microsoft kürzlich angekündigt, dass diese Einstellung in den Gruppenrichtlinien künftig nur in der Enterprise Edition zur Verfügung stehe.
Wenn man jedoch in der Pro Edition der Version 1607 Cortana mit der oben beschriebenen GPO-Einstellung abschaltet, dann deaktiviert man damit automatisch auch die Web-Suche. Das Eingabefeld zeigt dann nur mehr die Beschriftung Windows durchsuchen. Aktuell hat die Beschränkung der Bing-Option auf die Enterprise Edition somit keine praktische Auswirkung.
Cortana in der Home Edition deaktivieren
Mangels Unterstützung für Gruppenrichtlinien muss man in der Home Edition die Registry bearbeiten, um Cortana ruhig zu stellen. Dazu legt man unter HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Policies\Microsoft\Windows einen neuen Schlüssel namens Windows Search an, sofern dieser noch nicht existiert. Dort erzeugt man einen neuen Eintrag vom Typ DWORD32 mit der Bezeichnung AllowCortana und weist ihm den Wert 0 zu.
Einfacher geht es, wenn man folgenden Inhalt in einer Datei mit der Endung .reg speichert, also zum Beispiel in DisableCortana.reg:
Wenn man diese Datei durch Doppelklick startet, dann schreibt reg.exe die nötigen Änderungen in die Registry.
Auch hier stellt sich automatisch der Effekt ein, dass die Desktop-Suche keine Ergebnisse von Bing enthält.
Cortana durch Änderung der Region abschalten
Eine Möglichkeit, Cortana trotzdem noch über die grafische Oberfläche loszuwerden, besteht darin, dass man ein für Deutschland konfiguriertes System in eine geografische Region wechselt, in der Cortana noch nicht zur Verfügung steht. Dafür muss man sich kein exotisches Land aussuchen, auch die Auswahl von Österreich reicht schon.
Für diese Aufgabe öffnet man die App Einstellungen und folgt dem Link Zeit und Sprache => Region und Sprache. Dort trifft man die Länderauswahl. Unerwünschte Nebeneffekte dürften sich für deutsche Anwender in Grenzen halten, solange man keine Store Apps nutzt, die auf diese Einstellung zurückgreifen.
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2 Kommentare
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