Tags: Synchronisierung, Benutzerprofile, OneDrive
Wenn man Verzeichnisse zwischen mehreren Rechnern und mobilen Geräten abgleichen möchte, dann bieten sich dafür natürlich die allseits bekannten Cloud-Dienste von Microsoft oder Google an. Für lokale Netzwerke gibt es mit Synology Drive eine effiziente Lösung, die direkt auf den populären NAS dieses Herstellers läuft.
Nutzt man mehrere PCs, etwa einen Desktop, ein Notebook oder dazu noch einen Mac, dann möchte man in der Regel alle Dokumente und Bilder überall auf dem gleichen Stand halten. Das gilt entsprechend auch für zusätzliche Mobilgeräte.
Public oder Private Cloud
Für diese Anforderung kommen häufig die bekannten Cloud-Dienste wie OneDrive, Google Drive oder Dropbox zum Einsatz. Wer jedoch seine Daten lieber im eigenen Netzwerk behalten möchte, greift stattdessen zu Private-Cloud-Lösungen wie OwnCloud oder NextCloud.
Besitzt man ein NAS von Synology, dann kann man damit mehr machen, als dieses nur als Netzlaufwerk zu nutzen. Für diese Systeme gibt es nämlich eine Vielzahl von Anwendungen. Eine davon ist Synology Drive, das Dateien für einzelne Benutzer oder auch für Teams synchronisieren sowie Backups von Endgeräten erstellen kann.
Installation von Synology Drive
Nachdem man das Web-Interface von DSM geöffnet hat, lässt sich der Service auf dem NAS einfach über den Paket-Manager hinzufügen. Dort gibt man den entsprechenden Suchbegriff ein und klickt auf den Installieren-Button, sobald man den Drive Server gefunden hat.
Der Vorgang läuft weitgehend ohne Benutzereingriff durch, wobei auch Abhängigkeiten wie node.js automatisch hinzugefügt werden.
Nach der erfolgreichen Installation finden sich unter den Apps die Symbole für die Admin-Konsole und Synology Drive. Letzteres startet eine Web-Oberfläche für den Zugriff auf die synchronisierten Ordner auf dem Speichersystem. Synology Drive ShareSync ist in unserem Zusammenhang nicht von Interesse, weil es der Synchronisierung zwischen mehreren NAS dient.
Nun führt man die Admin-Konsole aus. Diese bietet gleich nach dem Start den Download der Clients für die verschiedenen unterstützten Systeme an. Sie gibt es in Ausführungen für Windows, macOS, iOS und Android. Man kann sie auch später über das Download Center herunterladen, falls man die Programme dort findet.
Im nächsten Schritt wechselt man in der Admin-Konsole zum Abschnitt Team-Ordner. Dort wählt man ein freigegebenes Verzeichnis aus, über welches die Synchronisierung laufen soll. Falls das gewünschte Share noch nicht existiert, richtet man es über die Systemsteuerung von DSM unter Gemeinsamer Ordner ein.
Die Bezeichnung Team-Ordner ist nicht ganz zutreffend, weil man hier auch die Synchronisierung der Verzeichnisse Dokumente, Bilder, Videos, etc. für einzelne Benutzer einrichten kann. Dies erfolgt über den Eintrag Eigene Dateien, während alle anderen Freigaben für Teams gedacht sind. Bei Letzteren muss man sicherstellen, dass die vorgesehen Benutzer alle erforderlichen Berechtigungen haben.
In unserem Beispiel betrachten wir die Synchronisierung von Dateien aus dem Profil eines Benutzers. Standardmäßig ist Eigene Dateien deaktiviert, so dass man zuerst diese Option aktivieren muss. Hier erscheint nun eine Meldung, wonach man den Benutzer-Home-Dienst aktivieren soll.
Diese bestätigt man einfach mit Ja. Man gelangt dann an die entsprechende Position in der Systemsteuerung, wo man auf der Seite ganz unten den Dienst aktiviert. Sinnvoll ist es auch, den Papierkorb anzuschalten, um gelöschte Dateien auf dem NAS wiederherstellen zu können.
Anschließend kehrt man auf die Admin-Konsole zurück, um die Versionierung zu konfigurieren. Sie bestimmt letztlich, wie viele und wie lange man alte Versionen der Dateien wiederherstellen kann.
Clients einrichten
Auf der Server-Seite ist die Installation nun abgeschlossen. Nun muss man auf allen beteiligten Geräten die Client-Software installieren. Das ist sehr einfach und bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Anschließend startet man das Programm und meldet sich im ersten Schritt am NAS an. Im darauffolgenden Dialog wählt man als Aufgabentyp Synchronisierung aus.
Auf dem nächsten Bildschirm folgt die Konfiguration der Synchronisierung für einen bestimmten Ordner. Man kann auch für mehrere Verzeichnisse separate Aufgaben anlegen, wenn man dafür etwa verschiedene Einstellungen verwenden möchte.
Bei der einfachen Konfiguration wählt man nur die Ordner auf dem Client und dem NAS aus. Hier wird man in der Regel nicht wollen, dass die Synchronisierung lokal in das Unterverzeichnis SynologyDrive erfolgt. In diesem Fall muss man die entsprechende Option deaktivieren.
Zudem hat man hier die Möglichkeit, die Synchronisierung bei Bedarf zu abzuschalten. Dieses Feature sorgt dafür, dass Dateien nur dann auf den Client heruntergeladen werden, wenn man sie dort benötigt. Wählt man es ab, dann werden immer alle Dateien vollständig synchronisiert.
Es lohnt sich, zusätzlich einen Blick auf die erweiterten Einstellungen zu werfen. Unter Ordner kann man bestimmte Unterverzeichnisse abwählen. Auf der Registerkarte Dateifilter lassen sich zudem bestimmte Dateitypen ausschließen. In Frage kommen dafür große Dateien, die sich häufig ändern, etwa virtuelle Laufwerke.
Wichtig sind die Optionen unter Synchronisierungsmodus. Dort kann man bestimmen, ob der Abgleich nur in eine oder beide Richtungen erfolgen soll. Zusätzlich lässt sich auch hier die Synchronisierung bei Bedarf deaktivieren.
Synchronisierung starten
Nach Abschluss des Assistenten beginnt Synology Drive automatisch mit der Synchronisierung. Solange nur ein Client angeschlossen ist, erfolgt diese nur mit dem NAS. Kommen weitere Endgeräte hinzu, dann tauschen diese die Dateien untereinander aus.
Dabei ist es kein Problem, wenn der Benutzer auf den Geräten unter verschiedenen Konten (zum Beispiel lokal und Domäne) angemeldet ist. Entscheidend ist, dass er sich im Drive-Client immer unter dem gleichen Namen am NAS einloggt.
Fazit
Wenn man Dateien zwischen mehreren Geräten synchronisieren möchte und dafür eine Private Cloud in Erwägung zieht, sollte definitiv einen Blick auf Synology Drive werfen, falls man ein NAS dieses Anbieters besitzt. Auf diese Weise kann man das Aufsetzen eines eigenen Servers für diesen Zweck vermeiden.
Das Programm lässt sich grundsätzlich einfach einrichten, auch wenn die Dokumentation nicht sonderlich hilfreich ist. Die Synchronisierung erfolgt praktisch in Echtzeit und unterstützt die wichtigsten Betriebssysteme, darunter auch jene für mobile Geräte.
Neben dem Abgleich der Dateien eines Benutzers zwischen mehreren Geräten kann man das Tool auch einsetzen, um Dokumente zwischen den Mitgliedern einer Projektgruppe auszutauschen.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Ähnliche Beiträge
Weitere Links